Multi-Produkt-Grenzprozesse y=x^N mit N=1; 2; 3;.....
Multi-Produktprozess für höhere Parabeln
y=xN N= 3; 4; 5; ....
Bekanntes Wisen:
1. Situation im Kontex der klassischen Geometrie
(Zirkel. und Lineal-Konstruktionen)
1.1. Parabeln im engeren Sinn
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In der historischen klassischen Geometrie (griechische Antike) wurde unter „Parabel“ nur die Kurve verstanden, die durch den Schnitt eines Kegels mit einer Ebene entsteht.
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Diese Kegelschnitt-Parabel ist als Ortslinie definiert und nicht in einem kartesischen System der Form y=x2.
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Man konstruiert Punkte, aber nie im Sinn einer „Koordinatenzuordnung x↦y, weil damals ein kartesisches Koordinatensystem schlicht noch nicht existierte.
1.2. Koordinatengeometrie nach Descartes (1637, Buch La Geometrie)
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Mit der Géométrie von Descartes kommt das Denken in Gleichungen, wie y=x2
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Aber auch dann werden die Punkte einer Normalparabel mit Hilfe der Definition über Fokus & Direktrix dargestellt. Es ist offenbar einfacher das Ortslinienkriterium umzusetzen, als die Abhängigkeit y von x direkt nachzubauen.
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Eine „Konstruktion nach x“ würde verlangen, dass man für ein gegebene Strecke auf der x-Achse die dazugehörige Höhe y=x2 konstruiert.
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Dazu muss man Produkte von Strecken geometrisch darstellen (z. B. y=x⋅x).
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Dieie klassische Geometrie kennt zwar Konstruktionen für das Produkt zweier Längen, aber als „Routineverfahren“ für das Zeichnen der abhängigen Parabelpunkte ist das nicht überliefert.
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1.3. Warum fehlen Konstruktionen für y=xN mit N= 2; 3; 4; ...?
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Historisch: Der funktionale Zusammenhang y=f(x) ist eine neuzeitliche Sichtweise. In der Antike und im Mittelalter dachte man geometrisch in Ortslinien oder Proportionen, nicht in Funktionsgraphen.
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Praktisch: Die Fokus-Direktrix-Definition ist viel einfacher für Konstruktionen. Ein „x-vorgeben, ein y-berechnen“ hätte als Schema für Handwerker und Geometer keinen Vorteil gebracht.
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Algebraisch: Erst mit der Verknüpfung von Algebra und Geometrie (Descartes) wurde der Gedanke „zu jedem x gehört ein y“ greifbar. Aber da waren analytische Methoden und Rechenverfahren schon handlicher als aufwendige Konstruktionen.
1.4. Zusammengefaßt
Nein, in der klassischen euklidischen Geometrie gibt es keine Beispiele, wo Punkte einer Parabel explizit als „abhängige Variable y=f(x) “ konstruiert werden. Es wird die geometrische Ortsdefinition (Fokus & Direktrix) genutzt. Der Grund ist, die Idee „y als Funktion von x“ ist erst in der Neuzeit eingeführt wurden. Zirkel-und-Lineal-Konstruktionen für das „quadratische Abbilden“ von x hin zu x2 sind zwar denkbar, aber als umständlich erwartet. Deshalb wurde historisch und auch in der Neuzeit nicht dazu geforscht.
2. Situation im Kontex der cohaerentischen Geometrie
2.1. Paradigmenwechsel
Im Rahmen der Paradigmen der cohaerentischen Geometrie werden die Konstruktionen mit Zirkel und Lineal (bzw. Kreis und Gerade) zum Betrachungsschwerpunkt nachvollziehbarer konstruierter Realisierungen niederer bis höherer Rechenarten. Dabei werden nun auch bislang unbeachtete Mult-Prozesse betrachtet, zu denen auch y=xN gehört.
2.2. Niedere bis höhere Kurven y=xN mit 0; ...1/3, 1/2 < N < 1; 2; 3; ...∞
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Wie ist hier mit widersprüchlichen Sachverhalten umzugehen?
- In der klassischen euklidischen Geometrie und insbesondere der mofernen algebraisierten Geoemtrie gibt es kein etabliertes Konstruktionsschema, mit dem man diese Kurven „Punkt für Punkt“ mit Zirkel und Lineal erzeugen könnte. Sie werden durch die Galoistheorie aus dem 19. Jahrhundertls als unmöglich erkannt, denn Zirkel-und-Lineal-Konstruktionen können nur solche Punkte erzeugen, deren Koordinaten durch wiederholtes Lösen von quadratischen Gleichungen aus rationalen Zahlen hervorgehen (d. h. sie erzeugen „
- Im Rahmen cohaerentischer Geometrie werden nun auch mit Multi-Potenz-Prozessen betrachtet, welche die Punktekurven zu Parabeln der Darstellungsform y=xN erzeugen und zwar klassich nur mit Zirkel und Lineal-Aktionen konstruiert.
3. Erweiterte Konstruktionen
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Schon die Griechen haben „Mekhanai“ (mechanische Hilfsmittel) eingeführt, wenn reine Zirkel-und-Lineal-Konstruktionen nicht ausreichten (z. B. zur Dreiteilung des Winkels).
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Kurven wie die Kubische Parabel y=x3, die Kettenlinie oder die Quadratrix wurden deshalb als „mechanische Kurven“ bezeichnet – man konnte sie zeichnen, aber nicht mit Zirkel und Lineal „konstruieren“.
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In der frühen Neuzeit (Descartes, Newton, Leibniz) wurden solche Kurven dann systematisch untersucht. Sie heißen „transzendente“ oder „algebraische Kurven höherer Ordnung“.
4. Cohaerentische Zirkel- und Lineal-Konstruktionen für y=xN
- Cohaerentisches Wissen zur Konstruktion von Parabelpunkten y=xN mit N= 3; 4; 5; ...
Zur nachfolgender cohaerentischen Konstruktion für Parabelpunkte y=xN gibt es in der historischen Literatur keinen Vorläufer. Sie findet sich erstmals im Buch von S. Schleicher, "Cohaerentic- Anschauliche Rechenzusammenhänge ohne und mit Zahlen", Seite 200, ISBN 978-3-9820252-1-6.
Beim nachfolgenden Kostruktionsbild kann der Multi-Potenzprozeß Schritt um Schritt nachvozogen werden. Wir starten die Betrachtung mit dem Ergebnis y=(x=UA)^2=AJ. Die Senkrechte in A schneidet den 45° -Strahl UE in E, wobei E das Zwischenergebnis y=(UA)^1 markiert. Der schwarze Sreckenzug EHJ führt zum nächsten Zwischenergebnis y=(x=UA)^2=AJ. Der nächst Streckenzug JSZ_1 zum nächsten Zwischenrgebnis für N=3 usw. Links neben dem Bild ist beschrieben, Woran ist zu erkennen, daß y=(x=UA)^2=AJ tatsächlich stimmt? Das Quadrat (UA)^2 ist mit den Eckpunkten AETU gegeben. Die senkrechte über dem Punkt I der Einheit UI schneidet die Quadratseite ET im Punkt H. Der Strahl UH scheidet dann Strahl AE in Punkt J, der die Zwischenergebnisgröße y=()^2 markiert. Die Srecke UJ auf Strahl UH ist als Diagonale im Rechteck AJMU zugleich Symmetriegerade. Rechts und links davon gibt es gleidgroße Flächen im besagten Rechteck. Das Zwischenergebnis stimmt, wenn die Quadratfläche AETU glrich der Rechteckfläche ISMU ist. Die Symmetrie im großen Rechteck AJMU garantiert, daß die roten Rechtecke AEHI und HSMT gleichgröß sind.
Wie geht es dann weiter? Mit der Konstruktion der nachfolgenden Sägezahn-Strecken JS und SZ_1. Die Strecke AZ_1 hat tatsächlich die Größe y=(UA)^3, denn AJSI = SW_1B_2M ist erfüllt.
Pespektive
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Beschreibung
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Charakter
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Für jedes feste N
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Konstruktion endet nach endlich vielen Schritten und liefert exakt den Parabelpunkt y=x^N
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abgeschlossen, endlich, exakt
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Für Gesamtheit aller N
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Prozeß unbegrenzt für alle N+1, N+2 ,.... endlos fortsetzbar
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offen, diskrete Grenze entgleitet, ist nicht darstellbar.
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Gesamtcharakter
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Vereint Endlichkeit im Einzelnen mit unbegrenzter Offenheit im Ganzen
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Zwitterkonstruktion f. endlich und endlos zugleich
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Bei etwas Nachdenken wird anhand des Bildes auch zu der Einsicht gelangt, daß es zwischen den Potenzgrößen der ganzzahliger Exponenten N und N+1 auch zwischenliegende, gebrochene Exponenten geben muß. Dies wird aber hier nicht weiterverfolgt, sondern bei den Duallogarithmen. Gut nachvollziehbar ist am obigen Bild auch die Systemkohärenz. Wird die unabhängige Variable kontinuierlich bewegt, gerät das ganze Kohärenzsystem in abhängige kontinuierliche Bewegung, ähnlch wie bei einem mechanischen Getriebe. Heute können solche zusammenhängende Systeme gut mittels DGS im Zugmodus realisiert und nachvollzogen werden.
siehe Wallis-Produkt bei Kreisverhältnis π ...