Teilgliederung:  

4.4.    Winkel

4.4.1.            Winkel messen und erzeugen  
4.4.2.            Das Problem des Winkeldreiteilens (WDT) 
4.4.2.1.           Historische Ansätze
4.4.2.1.1.              Archimedes-WDT mit Strichlineal
4.4.2.1.2.              Descartes   - WDT mit Parabel y = 2x² (1637)   
4.4.2.1.3.              Fialkowskis - WDT mit Halbierungen   (1860)
4.4.2.2.           Cohaerentische WDT-Ansätze
4.4.2.2.1.                Grundprninzip:   Ziel- und Lösungsgestalt
4.4.2.2.2.                Kreuzschleifen
4.4.2.2.3                 Zielgestalt:   2 Paare paralleler Strecken 
4.4.2.2.4.                Arten autokonvergenter Grenzprozesse                 
4.4.2.2.4.1                    Streckenzug  doppelt parallele Strecken   
4.4.2.2.4.2.                   Halbbalken
4.4.2.2.4.3.                   Ganzbalken
4.4.2.2.5.               Simultane dreifache Winkeldrittel im Halbkreis 
4.4.2.2.6.               WDT mit den Parabeln  y=x2 und  y=x3
4.4.2.2.6.1.                   Wo kommen ideale  Kurvenverläufe her?   
4.4.2.2.6.2.                   WDT mit Parabel y=x
4.4.2.2.6.3.                   WDT mit Parabel y=x3
4.4.2.3.             Zweifel am wantzelschen WDT-Unmöglich-Beweis
4.4.2.3.1                 Kerthese    
4.4.2.3.2                 Quantisierung  
4.4.2.3.3.                 WDT-Unmöglich, Wantzel  1837
4.4.3.4.                 Descartes (1637 ) vs.  Wantzel (1837):
4.4.3.5.                 Streitpunkt:  "Werkzeuge und Einschränkungen bei  Kurventypen" 
4.4.3.6.                 Grenzen der Zahlendeutung bei Wantzel (1837)  
 
 
 
 
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4.4.    Winkel

4.4.1.             Winkel messen und erzeugen  

https://www.cohaerentic.com/index.php/sig/wit/teilen/winkeldreiteilung

4.4.2.             Das Problem des Winkeldreiteilens (WDT) 

Warum galt das Winkeldritteln jahrtausendelang als unlösbar. Mit dem Winkeldreiteilen befassen sich Geometer seit der Antike. Bis heute gibt es zur Lösung dieser Aufgabe die Auffassung der klassichen Geometrie und neudings auch die der cohaerentischen Geometrie?  Was die heutige  Wissenschaft   Mathematik / Geometrie  zu den klassischen Aufgaben der  griechischen Antike denkt und lehrt wird in der 

"Leseprobe zum Kurs 01320 Algebra und ihre Anwendungen der Fakultät für Mathematik und Informatik der Fernuniversität Hagen (FernUni / Fakultät MI / Angewandte Mathematik / Studium und Lehre / Lehrveranstaltungen / Kurs 01320 Algebra und ihre An...)" von den Hochschullehrerinnen Silke Hartlieb und Luise Unger,
wie folgt zusammengefaßt:  
 
Im Kapitel 1
„Die klasssischen griechischen Konstruktionsprobleme“:
 
„Wir werden in dieser Kurseinheit zeigen, dass die klassischen griechischen Konstruktionsprobleme nicht lösbar sind. Mit anderen Worten, es gibt keine wie auch immer gestaltete Konstruktion mit Zirkel und Lineal, die einen Kreis quadriert, einen Würfel dem Volumen nach verdoppelt oder einen 60 -Winkel in drei gleiche Teile teilt. Solche Unmöglichkeitsbeweise sind für mathematische Laien nur schwer nachvollziehbar, und daher gibt es überraschend viele Leute, die einen Satzanfang der Form „Es ist nicht möglich,. . . “ als „Bis jetzt haben wir es noch nicht hingekriegt,. . . “ übersetzen. Es gibt also auch heute noch etliche Personen, die ihre vermeintlich geglückten Konstruktionen an mathematische Fachbereiche schicken, und dann sehr enttäuscht sind (oder sehr böse werden), wenn man ihnen mitteilt, dass man nicht gewillt sei, dies genauer anzusehen, da die Konstruktion sowieso falsch sein müsse."
 
Die neueren Einwände der cohaerentischen Geometrie weisen darauf hin, daß  die klassische Geometrie bis heute bei der Erwartung der Antike geblieben ist. "Alles ist Zahl", "Alles hat seine Zahl" und wenn nicht, wird dazu eine solche definiert. Diese Erwartung führt bei Lernenden zu Verständnisproblemen und etwas Verwirrung. 
Diese Zahl-Erwartung  ist aber schon wegen des prizipiellen Problems der Quantisierung  immer nur unvollständig erfüllbar. Das erwartete vollständig konstruierte  Größenabbild vom Winkeldrittel ist somit ohne  "unendlichen Prozeßschritte"  unmöglich erreichbar. Gleiches gilt aber auch bereits für den  zu drittelnden  Winkel. Zur tiefergehenden Erklärung sei noch ein anderes Beispiel gegeben.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Für die  Cohaerentische Geometrie   ist  es fragwürdig und nicht ganz zutreffend, wenn die  analoge Größe   Kreisverhältnis = gestreckter Kreisumfang / Kreisdurchmesser mit Kreiszahl benannt wird und damit eine grundlegende  analoge Größe per Definition zu einer diskreten  Zahl gemacht wird. Die gibt es aber real gar nicht. Das Kreisverhältnis ist und bleibt eine  analoge Größe. Mit Kreiszahl  ist  hier wohl mehr an einen  endlosen Digitlisierungsprozeß gedacht, der  trotz  endlos fortschreitender Quantisierung  zu keiner aktuell vollständigen diskreten  Darstellung eines Ergebnisses   πZahl  gelangt. Siehe hierzu auch die web-Seite  "Multi-Summe  Grenzprozeß  für Kreisverhältnis π"
 

4.4.2.1       Historische WDT-Ansätze

4.4.2.1.1.   Archimedes-WDT mit Strichlineal-Konstruktion 

Seit der Antike wird für die klassischen drei Aufgaben  nach  endlichen Lösungskonstruktionen für diskrete Ergebnis-Lösungszahlen gesucht.  Dies ist wegen des prinzipiellen Quantisierungsproblems eine  in sich widersprüchliche Erwartung und Aufgabenstellung. Wenn es  für die zu drittelnde Winkelgröße  keine abbildende Zahl gibt, gibt es  für die abgeleitete Winkeldrittelgröße auch keine.

Im Internet-Lexikon Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels, 27.5.2024),    wird das für die  "Dreiteilung des Winkels"  bislang gelehrte  wantzelsche "absolute Unmöglich" etwas zurück genommen,  indem dort geschrieben wird: 

"Obwohl eine klassische Konstruktion  nicht möglich ist, kann die Dreiteilung eines Winkels unter Zuhilfenahme von Hilfsmaterialien, wie eines markierten Lineals, als sogenannte Neusis-Konstruktion vollzogen werden. Einige dieser Techniken waren bereits in der Antike bekannt. Hierbei   wird besonders an das Winkeldritteln von Archimedes (287-212 v.u.Z.)  erinnert. 
Archimedes Lineal WDT 
In der cohaerentischen Geometrie nennen wir das archimedessche Neusis-Verfahren ein Zielgestalt-Verfahren, welches später  noch  ausführlich beschrieben werden wird. 
Beim Archimedes-WDT-Verfahren wird für das Stopkriterium der Neusis-Bewegung = Lösungsgestalt-Bewegung auf den am Kreis links außen liegenden Halbbalken vom Kreuzschleifenbalken geschaut. Auch die Theorie zur Kreuzschleifen-WDT-Kohärenz  wird später noch ausführlich beschrieben werden. Erreicht die betrachtete   Halbbalken-Größe zwische X-Achse und Kreislinie K  die Größe des Kreisradius, dann ist das Stopkriterium für die Bewegung der  Lösungsgestalt erreicht. Das Lineal weist dann exakt die gesuchte Dritteldrehung von der   roten Radiusstrecke M,S(1GxK)    auf.
 

4.4.2.1.2.       Descartes WDT von 1637 mit Parabel y = 2x² 

Aus dem Buch des berühmten René Descartes (1596-1650), "La Geometria "von 1637  geht hervor: Ein exaktes Winkeldritteln ist auf der Grundlage einer Gleichung vom  2. Grad  mit endlich vielen Schritten möglich.
Ein Teil der Fachwelt sieht die descartessche Lösung heute immer noch als nur eine Näherung. Deshalb abstrahiert das KI-Portal "frage.de"09.12 .2024  aus dem angelernten Wissen zum wantzelschen "Unmöglich- Beweis": 
"Ja, das Descartes-Winkeldritteln kann nur genähert mit einer quadratischen Parabel gelöst werden. Laut Wantzel ist es nicht möglich, Winkel mit nur einem Zirkel und einem Lineal exakt zu dritteln, da dies eine Lösung einer Gleichung dritten Grades erfordert. Die Verwendung einer quadratischen Parabel ermöglicht lediglich eine Annäherung an die Lösung, jedoch keine exakte Lösung des Problems. [x]"
 
Descartes gelangte nach endlich vielen Schritten zu einer vollständig konstruierten Größendarstellung eines dreigeteilten Winkels zwischen den Punkten P und N, wie das  Bild  im  Buch "La Geometrie", auf Seite 399 zeigt.
 
Eine  vollständig  konstruierte anschaulich nachvollziebare Lösungssequenz von Kreis und Gerade-Objekten ist auf Seite 399 allerdings nicht zu erkennen.  Erschwerend ist, es gibt keine übereinstimmenden gemeinsamen Buchstaben-Symbole in der linken und  rechten Teilkonstruktion. Beim obigen rechten Teilbild sind ein zu dreiteilender Winkel  ∠PON  und die gesuchten Drittelwinkel ∠POT,  ∠TOQ  und  ∠QON  zu  erkennen. Leider findet sich keiner der Punkte vom rechten Teilbild im linken Teilbild wieder und umgekehrt, was das anschauliche Verständnis zum konstruierten Zusammenhang behindert. So ist aus dem linken Teilbild heraus kein  Bezug zur Dreiteilung direkt zu erkennen. Die von Descartes etwas unglücklich gewählte Darstellung des konstruierten Lösungsprozesses hat offenbar dazu geführt, daß sein erdachter Lösungsprozeß lange in Vergessenheit geraten ist. Im Internet-Lexikon Wikipedia sind unter dem Suchwort "Dreiteilung des Winkels" viele Lösungsversuche  gesammelt und ausführlich besprochen. Die Lösung von Descartes  ist dabei nur  kurz erwähnt. Das obige Bild von Descartes ist dort ganz weggelassen und bleibt  unbetrachtet und unerklärt, so daß unter "Dreiteilung des Winkels"  die besondere Bedeutung des exakten  Lösungsprozesses mit Lösungsgleichungen vom 2.Grad nicht thematisiert wird.
 
4.4.2.1.3.  Fialkowskis WDT mit  Halbierungen (1860)
Nicolaus Fialkowski (1818-1902) war ein österreichischer Mathematiker, der in seinem Buch "Theilung des Winkels und des Kreises", Wien Verlag Gerolds Sohn 1860, S. 11; 12  einen  exakten Grenzprozeß zum Winkeldreiteilen durch fortgesetzt konstruiertes Halbieren gemäß Bild veröffentlichte. Dabei wird eine immer dichtere Punktefolge erzeugt, die gesetzmässig ihrem Grenzpunkt, dem exakten  Winkeldrittelpunkt zustrebt. 

 

Fialkowski nennt allerdings sein Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit  in der "amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich  exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt und autokohärent dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb  etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt  in Gedanken, sprich theoretisch,  nach  endlos vielen Schritten  exakt und nicht nur genähert erreicht. 

Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die  häufig zitierte  klassische Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π. Sie wurde  vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647  veröffentlicht.

Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024  unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung"  zu lesen:

"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.

Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes  Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:

"Mann kann durch fortgetztes Halbiren  der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".

Leider trägt Fialkowski    selbst  zu einem  schnelles Vergessen seines  erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses  bei.  Er schreibt hierzu:

"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen  diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."

Theoriefindung zum Winkeldritteln mit Halbierungs-Grenzprozeß
Bei der   Theoriefindung zum Winkeldritteln nennt  Fialkowski  in seinem Buch auch den  Nikomedes (ca 4.Jhd. v.u.Z.), der  eine Konchiode für das Winkeldritteln  ins Spiel bringt.  Auf Seite 6 seines Buches schreibt Fialkowski  dann:
 
„Wird nämlich der gegebene Winkel in 4 gleiche Theile getheilt, der 4te Theil wieder in 4, der 16te wieder in 4 u.s.w. gleiche Theile getheilt, so hat man:       ...     α (1/4+1/42+1/43+ 1/44 + ... ins ∞ ) = α /3“
 
Schliesslich leitet Fialkowski  daraus die  1/3-Reihe " 1/3=1-1/2+1/4-1/8+1/16- ... u.s.w.;"   her und schreibt:
     " ... dies ist nun die Reihe die uns durch Halbierungen auf die Trisection des Winkels führt"
 
Verkürzte Halbierungs-WDT durch ein nachgeschaltetes konstruiertes  Dritteln
Das  Verfahren von Fialkowski, welches die 1/3-Reihe nutzt, kann um  eine nachgeschaltetes   klassisch konstruiertes  Dritteln verkürzt und damit effizienter gemacht werden. Das folgende  Bild zeigt einen hierfür  genutzten  Zusammenhang.

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte  Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.

 

Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan, auch für Grenzprozesse  

Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- Gerade-und auch Parabel-Objekte, mit denen durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreibbar sind. Die Gesamtheit der  Teilrechengänge sind  als   endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem  ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird.  Durch ein   hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel  zu einem klassisch konstruierten  Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist,  der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein. 

Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritt-Aktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der   Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine  Beschränkung, sodaß von einem  unbeschränkten Prozeß gesprochen wird.     Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen  schon nach 7 Halbierungen.

 
Beim  nächsten Bild  werden von innen nach außen geometrischen Drittelungen vorgenommen, die mit diagonal gezeichenten Strecken realisiert werden.  Zuerst nach 3 Halbierungen, dann nach  4 und außen nach 5.   
 
 
Beim folgenden Bild erleichtert  die von Innen nach Außen gezeichnet  Zick-Zack-Linie das Nachverfolgen der nacheinander konstruierte Halbierungen. Bei diesem konkreten Bild  gibt es keine nachgeschaltetes  geometrisches  Dritteln. So wird   hier erst nach  11 Halbierungen   eine praktikable Winkeldrittel-Abweichung von  wenigel als   1/1000 Grad erreicht.  
 
 
Zusammefassend schreibt Fialkowski zu seinen Winkeldrittelungen durch Halbieren:
"... die Trisection eines Winkels, die direkt durch Kreis und gerade Linie nicht zu erreichen ist, doch ohne etwas anderes, als diese Hilfsmittel zu gebrauchen, so nahe, wie man will zu kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als die kleinste möglicher Weise angebbare Grösse wird, oder als verschwindend zu betrachten ist."
  
 
 4.4.2.2           Cohaerentische WDT-Ansätze  

4.4.2.2.1.    Grundprinzipien

Wantzelsche Dreiteilungsgleichung

Der erste Beweis zum WDT-Unmöglich   stammt von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837. In ihm wird das Problem auf eine algebraische Gleichung  "cos (β=3α) = 4 cos3(α) - 3 cos (α)  bzw. sin (β=3α) =3 sin (α) -  4 sin3(α)",  vom dritten Grad reduziert. Wantzel argumentiert, dass deren Gleichungslösungen keine konstruierbaren Zahlen, sprich Quadratwurzeln, sind und sich somit   nicht in endlich vielen Schritten mit Zirkel und Lineal aus der Länge 1 konstruieren lassen. Deswegen  gibt es von Wantzel und Anderen keine elementaren Konstruktione dazu, für welche   die  obigen Gleichungen als Konstruktionsplan  dienen. Nach cohaerentischer Auffassung führen aber solche Konstruktionen zu tieferen Einsichten. Diesem Gedanken wird hier nachfolgend nachgegangen.
      
Konkrete Lösungkonstruktionen mit der wantzelschen Dreiteilungsgleichung vom 3. Grad
Um  die geometrischen Kohärenzen tiefergehend  verstehen zu können realisieren wir  solche Konstruktionen, womit  ein  tiefergehende Verstehen möglich wird.
Anhand der   Zuordnungen der konstruierten Objekte,  mit angebrachten Label,   zu den Gleichungsgrößen,  wie z.B.  sin α = JB=MP ,  kannen die Zusammenhänge   anschaulich nachvollzogen werden.   Bei den ersten beiden  Konstruktionen ist vorausgesetzt, daß die kubische Kurve y=x3 bereits vollständig gezeichnet vorliegt. Wie zu solch idealen exakten Kurven Gerade, Kreis, Parabel  gelangt wird, kann im Abschnitt,   4.4.2.2.6.1.    Wo kommen ideale  Kurvenverläufe her? ,  nachgelesen werden. 
Konstruktionsbeschreibung: Die   erste  Konstruktionen gilt  für eine (sin 3α)-Kohärenz   und die zweite   für eine  (cos 3α)-Kohärenz. In beiden Fällen ist der Lösungszusammenhang allerdings nur unidirektional von Winkel α zu Winkel 3α gegeben. Die Umkehrung in der Objekt- Abfolge zwecks Winkeldrittelung vom Winkel 3α nach Winkel α  ist, wie beide obigen Konstruktionen zeigen, nicht möglich. Warum dieser Lösungsweg unmöglich ist, wird konkret   am zweiten Bild erklärt. In rückwärtiger Abfolge ist zwar die Strecke CK und der Kreisbogen KMO, den die Punkte K und O begrenzen, konstruierbar. Der dann von Punkt O aus  rückwärts folgende Kreisbogen ist nicht konstruierbar, denn es  fehlt dafür die konkrete Raduisgröße. Diese Radiusgröße  NL= cos α wird nur für die andere Kohärenzrichtung erzeugt. Wantzels Einsicht und Erwartung zu seinen Gleichungen vom 3. Grad war offenbar die Folgende. Er betrachtete seine  Zusammenhänge zum Winkeldritteln  als exakt und einzigartig zutreffend. So sah er weitere Betrachtungen zu eventuell noch anderen  möglichen Lösungskohärenzen als obselet. 
Dabei spielte offenbar auch eine Rolle, daß  Kenntnisse zu mit  Zirkel und Lineal ausführbaren  Konstruktionen begrenzt waren.  So wurden in der klassischenGeometrie  bis heute noch, nicht alle  Parabelpunkte  y=x^2  und y=x^3 als prizipiell konstruierbar angesehen. Zum mechanischen Zeichnen einer durchgängigen  Kurve  bedürfe es daher einer Schablone. Sie sei ein zusätzliches Werkzeug  über die Werkzeuge Zirkel und Lineal hinaus. Unsere obigen beiden Konstruktionen zeigen anschaulich, trotz der Nutzung eines weiteren Werkzeuges "Schablone" für y=x3  gibt es hier nach endlich vielen Schritten  keine vollständig abgeschlossene Lösungskonstruktionen  von 3α nach α .
 
Dreier Winkelkohärenz  ohne gegebene Parabel   y=x3
Was ist aber, wenn alle Punkte der  Parabel  y=x3 und auch y=x2  vom Prinzip her allein mit Zirkel und Lineal bzw. als   endliche Sequenz zusammenhängender   Kreis- und Gerade-Objekte  konstruiert werden können? Weil dies der Fall ist,   können vom   Prinzip her auch alle Parabelpunkte ohne Schablone und ohne zusätzliches Werkzeug konstruiert werden.  Die   folgenden vier endlichen Konstruktionen zum Winkelverdreifachen sind Beispiele dafür, daß beliebige Parabelpunkt  für y=x3 und auch y=x2  allein mit Zirkel und Lineal konstruiert werden kann. Für das  mögliche oder unmögliche konstruierbare Winkeldritteln sind keine weiteren Werkzeuge entscheident, sondern die geometrische-mathematischen Zusammenhänge  mit ihren anschaulich nachvollziehbaren Eigenschaften.
 
 
Zeigt Wantzels "Unmöglich-Beweis", der  mit Gleichungen vom 3.Grad, geführt wird, daß für diese Zusammenhänge vom 3.Grad mit   endlichen Schritten kein vollständiges Winkeldrittel-Größenabbild kostruiert werden kann, wie wie wir es auch anhand unserer vorangegangenen konkreten Konstruktionen erkannt haben.
Andererseit erkennen wir,  mit Gleichungen vom 2.Grad, wie sie  Descartes in seinem Buch La Geometria von 1637 nutzt, ist  mit endlich vielen Schritten ein vollständig konstruiertes Winkeldrittel-Größenabbild möglich. Damit trifft  Wantzels "WDT-Unmöglich", gestützt auf Gleichungen vom 3.Grad nicht  auf  Descartes mögliches Winkeldritteln  mit Gleichungen 2. Grad  (quadratische  Parabel ) zu. Hier istes   mit den Zutreffen, ob ja un ob neien, nicht?   
  
Lassen sich die wantzelschen Gleichungen   vom 3. Grad in solche vom 2. Grad überführen?
Eine solcje Überführung  scheint mit der 1. Ableitung möglich zu sein und  führt zu 
           4 (sin α)(cosα) - sin α = sin 3α   und    4(cos α)(sin2α)  - cos α = cos 3α .
Formal sind die  beiden Gleichungen richtig. Treffen sie aber auch für eine  ausgeführte Konstruktion immer noch zu? Zur Überprüfung nutzen wir diese Gleichungen als Pläne für nachfolgende  zwei   Konstruktionen. Sie leisten tatsächlich immer noch ein exaktes Winkelverdreifachen,  wie ihre Ursprungsgleichungen vom 3.Grad. Die umgekehrte Richtung eine lückenlosen Zusammenhangs ist auch hier nicht möglich. Dies deckt sich mit der wamtzelschen "Unmöflich- Aussage".
 
 
 

 Ziel- und Lösungsgestalt

 Der klassiche und der cohaerentische WDT-Lösungsansatze beruhen auf der gemeinsamen Annahme, dass sich eine Lösungsgestalt zu einer Zielgestalt hin bewegt, welche die Winkel  α  und 3α aufweist. Diese beiden hier benutzten  Gestalt-Begriffe entstehen erst im Rahmen dieser   cohaerentischen WDT-Betrachtung:
Die Zielgestalt ist eine Figur, welche für ein gegebenes α das gesuchte  Winkelverhältnisse α : 3α  als Ziel    gewisse Strukturmerkmale der Zielkonstellation aufweist. Die Lösungsgestalt ist eine bewegte ähnliche Figur, deren Strukturmerkmale durch die Bewegung immer mehr denen der Zielgestalt zustreben. Deckt sich die Lösungsgestalt mit der Zielgestalt, so gilt die Aufgabe als gelöst, denn  der gesuchte Drittelwinkel α ist nun in der Lösungsgestalt realisiert. Das Stopkriterium für die Bewegung der Lösungsgestalt ist u.a. die Deckungsgleichheit der Dreieck-Schekelgrößen oder auch das Erreichen der  zwei  paarweisen Srecken-Parallelitäten.

Der Unterschied klassicher vs. cohaerentischer WDT  zeigt sich  im Prinzip ihrer  ralisierten Bewegungen und unterschiedlich  betrachteten Kriterien für die Stopbewegung:

  • Im klassischen Ansatz bleibt die Bewegung der Lösungsgestalt eine unbestimmte, nur formal gedachte Kontinuität, die am Zielpunkt „stoppt“.
  • Im cohaerentischen Ansatz dagegen ist die Bewegung selbst konstruktiv bestimmt. Sie ist eine autokonvergente Schritt-für-Schritt-Bewegung, die sich als Grenzprozess darstellen lässt. 
  • Das Ziel des cohaerentischen Ziel-/Lösungsgestalt-Verfahrens ist hier nicht mehr ein diskreter Lösungspunkt, sondern ein exakter Grenzprozeß  der sich dem exakten Winkeldrittelpunkt nicht bloß annähert, sondern diesem tatsächlich, auch logisch nachvollziebar  immer mehr zustrebt.
Dieses prinzipielle Lösungsvorgehen  ist bereits seit der Antike bekannt. Es funktioniert folgendermaßen. Es wird  mit gleichschenkligen Dreiecken, mit gleich großen Schenkeln, eine Zielgestalt konstruiert. Diese weist  die Winkel α, 2α, 3α usw. auf, wie es das folgende Bild zeigt.
Die Zielgestalt   weist  für  die 3-er Winkelkonstellationen besondere Merkmale auf. Beispielsweise die mehrfach auftretende gleiche Schenkelgröße der aneinander gefügten  Dreiecke. Oder auch eine doppelte Parallelität in einer 4-Sreckenzug-Zielkonstruktion.   Die  konstruierte Lösungssgestalt, erfüllt anfangs das  Lösungskriterium "doppelte Parallelität    nur  grob. Wird die Lösungsgestalt dann in Richtung Zielgestalt  (Gestaltübereinstimmung)   bewegt, verbessert sich die doppelte Parallelität.  Diese Bewegung wird gestoppt, wenn  bei der Lösungsgestalt die besonderen Merkmale für  die Winkelkonstellation  α, 2α, 3α  erreicht sind.
Die Betrachtungen der cohaerentischen Geometrie gehen hier mit der "Kreuzschleifen- Kohärenz" über die Einsicht des Archimedes (287-212 v.u.Z) zum WDT hinaus. Große zu drittelnde Winkelgrößen müssen erst herunterhalbiert werden, ehe sie ins achimedessche WDT-Kohärentz-Modell passen. Dies ist im WDT-Kreuschleifen-Modell nicht der Fall.
 
4.4.2.2.2.      Kreuzschleifen  
Die WDT-Kreuzschleifen-Konstruktion erweitert das Ziel- Lösungsgestalt-Verfahren hin zu größeren drittelbaren Winkelnund und bleibt dabei anschaulich nachvollziehbar.  In den folgenden Bildern markieren die jeweils blaue Radiusstrecken=MD  den zu drittelnden Winkel und die grünen Radiusstrecke=MC die gesuchten Drittelwinkel. 
 
Die obigen vier Konstruktionen demomstrieren den WDT-Zusammenhang für Größen des zu drittelnden Winkels 3α (blaue Radiusstrecke), die in den Quadranten 1; 2; 3 und 4 liegen.  Der zu beweisenden 3-er Zusammenhnang wird jeweils mit den beiden aneinander gefügten gleichschenkligen Dreiecke  grün und rot nachvollziehbar.
Die  Bewegung der Lösungsgestalt in Richtung Übereinstimmung der beiden Gestalten, geht von einer Drehbewegung der Strecke FA in Punkt F aus. F hängt durch  Parallele DF zur x-Achse von Punk D ab und damit von Winkel ∠3α=∠EMD.  Bei Übereinestimmung der beiden Gestalten hat der   rote  Kreuzschleifen-Balken  AB  eine Länge vom Grundkreisdurchmesser  2*ME. Für seinen  Mittelpunkt C gilt dann, AC=CB, mit C auf Grundkreis k1,  Wenn sich der gegebene Winkel 3α=∠EMD bewegt,  indem sich Radiusstrecke MD in M dreht,  gleitet   Punkt A auf der X-Achse und  Punkt B auf der Y-Achse. Der Balken-Mittelpunkt C bewegt sich dabei auf der Grundkreiskurve k1, bzw. zeichnet diese gedanklich als Spurkurve. Die dünne grüne Radiusstrecke MC markiert die gesuchte Winkelgröße α =∠E,M,C. 
Stopkriterium ist bei den obigen Bildern die Gleichheit der Strecken  AC=CM=ME.  Bei den folgenden Bildern. ist es die Gleichheit UM=(Strecke  von M bis Schnittpunkt  der X-Achse mit dem äußeren Halbbalken). 
4.4.2.2.3.       Zielgestalt:   2 Paare paralleler Strecken 
(siehe dazu auch  Buch S.Schleicher  Cohaerentic, S. 285,    2019,   ISBN 9783982025216)

Bei den vorangegangenen  Bildern umfaßt die innere 4-Streckenzug-Zielgestalt die Punkte A, M, D, C, und B. Der Punkt M ist der Kreismittelpunkt, die Punkte A, B, C und D liegen auf auf der Kreislinie. Das Stopkriterium für die Bewegung der Lösungsgestalt ist erreicht, wenn die  4-Streckenzug-Lösungsgestalt  
die Doppelparallelität     AM//DC  und  MD//CB       erreicht.
Die Doppelparallelität  kennzeichnet das Erreichen des 3-er Winkelzusammenhangs. Bei den nachfolgenden Bildern zeigt das untere rechte Bild,  dieses einprägsame WDT-Zusammenhangmodell funktioniert  auch für zu drittelnde Winkel 3α, die größer als 360° sind.
 
 

 Diese hier  vorgezeigte WDT-Kohärenz-Sachverhalt ermöglichen das Erdenken  klassischer, nur mit Zirkel und Lineal bzw. Kreisen und Geraden konstruierter Grenzprozesse für eine schrittweise autokonvergente Lösungsbewegung der Lösungsgestalt. 

 

4.4.2.2.4.         Autokonvergente Grenzprozesse 

4.4.2.2.4.1.       Streckenzug  doppelt paralleler Strecken  

(Siehe dazu Buch S.Schleicher  Cohaerenti, S. 28,  2019,   ISBN 9783982025216)

 

Obige Streckenzug- Grenzprozeß strebt autokonvergent und stringent dem Verlauf  doppelt parallelen Strecken zu, Mit Erreichen dieser Konstellation wird der   Winkeldrittel-Grenzpunkt  erreicht,  Autokonvergent  beschreibt hier, daß keine probierenden Schritte   erforderlich sind.   Die laufenden Nummern an den Objekten zeigt einen  gut verfolgbaren fortschreitenden Verlauf, welcher dem Stopkriterium der zweie Paare paralleler Strecken zustrebt.  Die Strecken 3 ; 7 ; 11 usw. drehen sich immer weiter in die Richtung einer Parallelität mit  der X-Achse. Die Lösungsbewegung stopt, wenn das Stopkriterium "doppelte Paralelität im  4-Streckenzug" erreicht ist. Jetzt stimmt die Lösungsgestalt mit der Zielgestalt überein.
 
 
Verkürzter Grenzprozeß

 

 
Lösungsansatz zur Prozeßverkürzung:  
Das Verbessern der Konvergenz (verkürzen des Grenzprozesses) wird mit einem Kreis K20 erreicht, der durch die letzten drei Mittelpunkte 11, 15 und  19 gelegt wird und die Ordinaten-Achse schneidet. Die in  diesem Schnittpunkt errichtete Senkrechte scheidet den grossen Kreis und markiert  so   den aktuellen Zwischenwert des Drittelwinkels.   Bei einer noch unbefriedigenden Ergebnisgenauigkeit wird der  exakte Grenzprozess hier nicht abgebrochen, sondern mit den bekannten Aktionen (Schritte-Zyklen)   fortgesetzt. Dies ist  zumindest theoretisch möglich. 
 
 

4.4.2.2.5.2.  Halbbalken-Verfahren

Verschiedene WDT-Verfahrensvarianten ergeben sich, indem für das  Stopkriterium der Lösungsbewegung  verschiedene Teile des Kreuzbalkens betrachtet werden.

  • Beim bekannten Archimedes-WDT wird der Halbbalken außerhalb des Grundkreises betrachtet. Das Zielkriterium ist dabei erreicht, wenn dieser Halbbalken genau zwischen X-Achse und Kreislinie zu liegen kommt.
  • Bei  folgender cohaerentischen Halbbalken-WDT wird der   Halbbalken links der  Y-Achse   betrachtet.  Gestartet wird mit Strecke C1D  gemäß Bild. Ziel der konstruierten Lösungssequenz ist es, daß der Halbbalken genau zwischen Y-Achse und Kreislinie zu liegen kommt.
Um die möglichen WDT-Halbbalken und Ganzbalken-Varianten  für den Umfang der  Berechnungs-Sequenzen (iterierende Zyklen) vergleichbar zu machen, sind  die  nacheinander   konstruierten Objekte  im folgenden Bild   fortlaufend nummeriert. Für den im  i-ten Schritt erzeugten Kreis ist die Bezeichnung   ki  und für die im nächsten Schritt erzeugte  Gerade  gi+1. gewählt.
 
Die erste Teil-Sequenz  umfasst hier  die Objekte   Gerade und Kreis ( g2;k3), (g4;k5) ; (g6;k7), usw.  Für die Radiusgrössen der Kreisbögen gilt:   rk3=rk5=rk7= ... =2*rk1 .     Die konstruierten Punkte D; G; K usw bilden eine gesetzmäßige Punkte-Folge zu einer gedachten "Kohärenzkurve". Diese strebt   den Grundkreis k1  zu und schneidet ihn letztlich im Punkt des Winkeldrittels. Da sich Im Ergebnisbereich der Verlauf der Kohärenzkurve immer mehr einer Kreiskurve nähert, wird durch die letzten drei Folgepunkte eine Kreiskurve gezeichnet, welche den Grundkreis k1 schneidet. In den obigen drei Bildern ist gezeigt, wie sich der halbe Kreuzschleifen-Balken zischen Y-Achse und Grundkreis k1 immer mehr einpasst. 
 
 
4.4.2.2.4.3.  Ganzbalken-Verfahren - effizientestes Verfahren 

Verschiedene WDT-Verfahrensvarianten ergeben sich, indem für das  Stopkriterium der Lösungsbewegung  verschiedene Teile des Kreuzbalkens betrachtet werden.

  • Bei  folgender cohaerentischen Ganzbalken-WDT wird der Ganzbalken rechts  der  Y-Achse   betrachtet (nächstes rechtes Bild).  Gestartet wird mit der roten Strecke rechts neben der Y-Achse.  Sie dreht sich Schritt um Schritt um den symmetrisch dem Winkeldrittlpunkt gegen überliegenden  Kreispunkt. Das Zielkriterium ist hier  erreicht, wenn der Ganzbalken   genau zwischen X- und Y.Achse  zu liegen kommt. Dann weist das rote Dreieck die gesuchte Winkeldrittelgröße auf.
 
 
Das folgende Bild  zeigt nochmals das Halbbalken-Verfahren links und rechts  das Ganzbalken-Verfahren.  Bei beiden Bildern  liegen die zu drittelnden Winkel im ersten Quadranten. 
Im linken Bild wird der halbe  Kreuzschleifenbalken  zwischen Y-Achse und Kreislinie Schritt um Schritt immr besser eingepasst, wodurch  als Ziel-Gestalt  die zwei zusammenhängenden gleichschenkligen roten und grünen Dreiecke  entstehen.   Im rechten Bild wird der ganze Kreuzschleifenbalken zwisch Y- und X-Achs eingepasst, wodurch  als Ziel-Gestalt  wieder die zwei zusammenhängenden gleichschenkligen roten und grünen Dreiecke  entstehen. Bei beiden Verfahren gibt es einen schrittweise konstruierten autokonvergenten Prozeßfortschritt. Beim WDT nach  Archimedes (287-212 v.u.Z.) hingegen gibt es ein analoges kontinuierliches Neusis-Drehschieben  des Lineals mit Strichen im Abstand vom Grundkreisradius, was der Größe der halben Kreuzbalken-Strecke entspricht. 
Beim rechten Ganzbalken-Verfahren wird der ganze Kreuzschleifenbalken eingepasst, was gegenüber dem Halbbalken-Verfahren deutlich effizienter ist. Eine  bestimmte Genauigkeit wird hier bereits mit deutlich weniger Schritten erzielt. Zur Abgrenzung von einem  quasi analogen Neusisprozess sprechen wir nun von  einer  "schrittweise  konstruierten "Neusisbewegung", deren Schritte immer kleiner werden, dem Verschwinden immer mehr zustreben. 
Die Winkeldrittel-Grenzprozesse mit Halbbalken und Ganzbalken konvergieren also unterschiedlich schnell zum exakten Winkeldrittelpunkt.
 
Verfahrensvergleich:
Verglichen werden hier die verdreifachten WDT-Ergebniswerte  (rote Winkelzahl)  mit ihren Startwinkelgrößen (schwarze Zahl).
Halbbalken-Verfahren, linkes obiges Bild:
  • Es wird  erst nach  7  "Gerade-Kreis-Teilsequenzen  eine Genauigkeit  von 3 wahren Nachkommastellen erreicht.
Ganzbalken-Verfahren, rechtes obiges Bild:
  • Es wird bereits nach 5 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Genauigkeit von 10 wahren Nachkommastellen erreicht.

Ganzbalken-Verfahren,  nachfolgendes  Bild: 

  • Für den großen Winkel 328.70322993121414° wird bereits nach 5 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Genauigkeit deutlich mehr als   10 wahren Nachkommastellen erreicht. Diese Genauigkeitseffizienz  wird offenbar von keinenem amderen WDT-Verfahreren übertroffen.

 

 4.4.2.2.5.           Simultane dreifache Winkeldrittelung  im Halbkreis

Hier gzeigt sich, worin cohaerentisches Geometriewissen über das klassische Wisen hinaus geht. Beim cohaerentischen Betrachten des WDT-Problems wird erkannt:     Zu einem Punkt auf dem Halbkreis existieren, bei kartesischen Achsen X und Y, drei verschiedene Winkeldrittel, die ursächlich  zusammenhängen.  Im linken Bild teilt die rote Radiusstrecke den Viertelkreis im ersten Quadranten in zwei Winkel α und β,  für die gilt: α + β = 90°. Gleichzeitig teilt dieselbe Radiusstrecke den Halbkreis in zwei Winkel α und γ  mit der Beziehung α + γ = 180°.

Die Winkeldrittelpunkte für α/3 und γ/3 sind durch eine Sehne miteinander verbunden, die den halbgroßen Innenkreis um M tangiert. Der Drittelwinkel β/3 wird im betrachteten Kohärenzsystem durch den Tangierungspunkt dieser Sehne festgelegt. 

Die drei zusammenhängenden Winkelldrittelpunkte im Halbkreis sind ein starkes Argument für die Existenz gesamtheitlicher 3-Winkelzusammenhänge im Halbkreis, die wir später als Parabel-Zusammenhänge (quadratischen und kubische Parabelkurve) erkennen werden. Diese gesamtheitlichen Zusammenhänge im Kreis entstehen nicht erst, indem  zu Zirkel und Lineal ein weiteres Werkzeug Parabelschablone hinzugenommen wird. Sie sind der Geometrie inhärent. Die obigen und folgenden Konstruktionen sind und bleiben klassiche Konstruktionen auch wenn  Schnittpunkte sich als Punkte   von  Parabeln   y=x3 und y=x2  erweisen.
 

Vor Wantzel (1837) und auch bei ihm selbst , sowie auch danach erfährt unser gefundener geometrisch konstruierbarer dreifache  Zusammenhang keine  Betrachtung. So konnte  dazu auch Nichts erkannt werden. Bislang blieb daher unbekannt, daß es  zu einem Punkt  auf dem Halbkreis (Endpunkt der roten Radiusstrecke   drei zusammenhängende, den Halkreis ausfüllende  Drittelwinkel gibt, deren Verdreifachungssummen sich in diesem  gemeinsamen Halbkreispunkt  exakt treffen. Dies läßt sich anhand der blauen Kreise links der roten Radiusstrecke und der roten und großen grünen Kreis rechts roten Radiusstrecke nachvollziehen.

 

Ist ein Winkeldrittelpunkt auf dem Halbkreis bekannt, können über den Sehnen-Zusammenhang quasi auch die  beiden  anderen Winkeldrittelpunkte bzw. Winkel konstruiert werden.  Infolge gegebener Symmetrie sind dann auch die Winkeldrittel  in der anderen unteren Kreishälfte gegeben, was nachfolgendes Bild zeigt.

4.4.2.2.6.               WDT mit den Parabeln  y=x2 und  y=x3

4.2.2.6.1 Wo kommen ideale Kurvenverläufe her?

Woher stammen in einer klassischen Konstruktion die exakte Gerade, der exakte Kreis oder die exakte Parabel?
In der klassischen Geometrie wird diese Frage kaum gestellt – die cohaerentische Geometrie geht ihr dagegen grundlegend nach.

Ideale Kurven als gedachte Objekte

In jeder klassischen Konstruktion wird mit exakten Geraden und Kreisen gearbeitet.
Doch diese Linien existieren nicht als materielle Spuren von Lineal oder Zirkel.
Sie sind gedankliche Objekte, deren Verlauf durch elementare Gleichungen beschrieben wird –  

y=ax+b      für die Gerade oder     x2+y2=r2    für den Kreis.

Mit diesen idealen Verläufen wird konstruiert, nicht mit den ungenauen Linien, die physisch gezeichnet werden.

Ebenso verhält es sich mit den exakten Parabeln y=x2 und y=x3.   Auch sie sind keine gezeichneten Spuren, sondern ideale Kurven, die eine einfache bzw. doppelte Mitwirkung der Variablen ausdrücken.
Sie entstehen aus denselben elementaren Rechenoperationen wie Gerade und Kreis und gehören deshalb zum gleichen geometrischen Prinzip.

Materielle Spur und gedankliches Kurvenobjekt

Zur anschaulichen Darstellung und zum Verständnis der Konstruktion ist die genäherte  materielle Kurvenspur – etwa die Linie, die Lineal, Zirkel oder Kurvenlineal sichtbar ziehen – sehr nützlich.
Sie macht das Prinzip sichtbar und erlaubt das anschliche Nachvollziehen der geometrischen Zusammenhänge.
Für den eigentlichen Kern der Konstruktion, insbesondere für die Erzeugung der Schnittpunkte, ist jedoch die gedankliche Kurve entscheidend.    Sie ist das ideale, kontinuierliche Kurvenobjekt, das den exakten Verlauf beschreibt, mit dem die Konstruktion im Raum tatsächlich arbeitet.

Bezug zur cohaerentischen Auffassung

Die cohaerentische Geometrie macht diesen inneren Zusammenhang ausdrücklich sichtbar.
Sie zeigt: Gerade, Kreis und Parabel sind nicht getrennte Gebilde, sondern verschiedene Ausprägungen einer einheitlichen, dem Raum selbst innewohnenden Rechenkohärenz.
Was in der klassischen Konstruktion stillschweigend als „ideales Werkzeug“ vorausgesetzt wird, wird bei cohaerentischer Geometrie zum eigentlichen Gegenstand der Betrachtung.

Zur Unmöglichkeit der Parabelkonstruktion

Mit obigen  Hintergrund läuft die Argumentation Wantzels ins Leere,     nach der Parabeln y=x und y=xmit Zirkel und Lineal nicht in endlich vielen Schritten konstruierbar seien.    Denn die exakten Parabelkurven müssen und können real überhaupt nicht gezeichnet werden.
Mit ihnen wird – genau wie mit Geraden und Kreisen – gedanklich gearbeitet.
Entscheidend ist nicht das Werkzeug, sondern die zugrundeliegende Rechenbeziehung, die im Raum wirkt und durch die Konstruktion sichtbar gemacht wird.

So kehrt sich die Perspektive um:

Nicht die cohaerentische Geometrie erweitert die Mittel, sondern die klassische Geometrie  verengt sie künstlich, indem sie willkürliche Einschränkungen bei den möglichen Kurven definiert.

Im cohaerentischen Verständnis gilt daher:
Die Geometrie ist keine Anwendung von Rechenoperationen auf den Raum; die Raumform selbst ist Rechenvorgang – ein stetiges Geflecht von Beziehungen, in dem das Denken Kohärenz erkennt, nicht erzeugt.

 

Konstruktion der  Potenzkaskade y=xN    N=1; 2; 3;....

 

Konstruktionsbeschreibung: 

  • Die exakte Gerade und die exakte Parabel der kartesischen Koordinaten x und y sind gedanklich konstituierte Ordnungen/Objekte.
  • Diese gehen aus der  Kohärenz der geometrischen Prinzipien selbst hervor,
    nicht aus der Mechanik der Darstellung.
  •  A1 ist die unabhängige Varaiable x für die Parabelpunkte y=x2 bzw. y=x, Dies wird durch die Streckenzüge  A1B1; B1B2; B2B3;bzw. A1B1; B1B2; B2B3: B3B4: B4B5  nachvollziehbar.
  • Die heutigeTechnik erlaubt es, den  Punkt A1  der x-Achse im DGS-Zugmodus zu bewegen, was dann die gesamte von A1 abhängige konstruierten STreckenzug   in Bewegung setzt.   B1 bewegt sich dann auf der 45°-Geraden, B3 auf der blauen Parabelkurve und B5 auf der roten Parabelkurve y=x3  bzw. zeichnet sie als Spurkurve. 
 
 
4.4.2.2.6.2.                   WDT mit Parabel y=x
  
Zusammenhänge der Zahlentheorie, wie sie Wantzel 1837 in seinem heute als allgemein gültigen WDT-Unmöglichbeweis verwendet, sind bei obiger Konstruktion nicht im Spiel. Es sind hier geometrisch zusammenhängende Rechengrößen, die  von  kontinuierlicher Ausdehnungsnatur sind.
 
                                           Dreifach simultanes Winkeldritteln mit  Parabel y=x2   bzw. y=2x2 
 
Die folgenden Bilder gehen   über   die von Descartes dargelegten Zusammenhänge hinaus. Simultan werden Mit der Parabel p7 und einem Kreis k6  werden simultan vier  Schnittpunkt erzeugt. Drei davon führen zu drei   verschiedenen   Winkeldrittelpunkten im Halbkreis.  Die Dreifachsummen der drei mit Parabel p7 erzeugten verschieden großen Winkeldrittel  (blau, grün, rot) treffen sich im gemeinsamen Punkt P=S3(k2xg3). Dieser begrenzt  die drei Winkel α=∠B,M,S(k2xg3) und β=∠S(Yxk2),M,S(k2xg3) ; γ=∠S(-Xxk2),M,S(k2xg3)  im Halbkreis    (siehe obiges rechtes Bild). Der Winkel  α reicht von Schnittpunkt S3(k2xg3) bis zur positiven X- Achse, Punkt B.  Der Winkel β reicht von Schnittpunkt S3(k2xg3)  bis zur positiven Y- Achse, Punkt S2(Yxk2). Der dritte Winkel γ  reicht von S3(k2xg3) bis zur negativen X-Achse, Punkt S(Xxk2). Beschreibung der   Konstruktion und Objekt-Bezeichnungen
 
Die mit Kreisen k1=0.5 und k2=1 sowie der Parabel y=2x2 dargestellten Zusammenhänge realisieren ein simultanes dreifaches Winkeldritteln im Halbkreis. Die  geometrischen Zusammenhänge dreier  Winkeldrittelpunkte  im Halbkreis   werden   im rechten Teilbild  durch eine Sehne nachvollziehbar. Diese tangiert den inneren  Kreis k1 um M. Von M aus durch den  Tangierungspunkt geht die Radiusstrecke  und markiert das   innere  Winkeldrittels β/3 auf Kreis k2. Die tangierende Sehne endet  jeweils außen am Kreis k2 mit den rechten roten  Winkeldrittelpunkt S8(k2xg8) für  α/3  und und den linken blauen Winkeldrittelpunkt S9(k2xg9) für γ/3.
Im linken Teilbild geben die Objektbezeichnungen die Konstruktionsfolge der Objekte an, wobei mit dem inneren  Kreis k1 begonnen ist. Kreis k1 weist  nur die halbe Radiusgröße des größeren Kreises k2 auf. Die Gerade g3=MS3 definiert mit seinem Schnittpunkt S3(k2,g3) die drei  zu drittelnden Winkel  α; β und γ. Konstruiert werden dann g4 und g5, deren Schnittpunkt  S5(g4xg5) der Kreismittelpunkt für den roten Kreis k6 ist.  Kreis k6 schneidet eine gegebene quadratische Parabel p7 in deren  Scheitelpunkt M, der Ursprungspunkt M(XxY) ist, sowie drei weiteren Parabelpunkten S7.1(k6xp7); S7.2(k6xp7 ) und S7.3(k6xp7). Durch diese Schittpunkte werden  zur Y-Achse parallele  Strecken g8=(S8,S7.1) ; g9=(S9,S7.2)  und g10=(S7.3, S10) gezeichnet, um die  Schnitppunkte S8(k2xg8), S9(k2xg9)  und S10(k2xg10) zu erzeugen. Die Schnitppunkte S8(k2xg8) und S9(k2xg9)  sind zugleich die Sehnen-Endpunkte, welche die äusseren Drittelpunkte  S8 und S9 markieren.
Im rechten Teilbild ist mit den grünen vier Ausfüllkreisen zu erkennen, daß der Schnittpunkt S10(k2xg10) ein quasi inverser dritter Winkeldrittelpunkt S10.1(k2xg10) für β/3 ist.  Die Schnittpunkte S8(k2xg8), S9(k2xg9)  und S10.1(k2xg10) markieren drei verschiedene  Drittelungswinkel α/3; β/3 und γ/3.
  
4.4.3.2.5.      WDT-Grenzprozeß mit klassisch konstruierten Parabelpunkten                                                                                                                             

Mit folgendem Bild knüpfen wir an das eingangs  erörterte Verfahren mit Parabel an, das  aber  allein mit  Kreis- und Gerade-Objekten  und ohne gegebene Parabel auskommt. Die im folgenden Bild    gezeichnete    gestrichelte blaue Parabelkurve p dient nur der Orientierung. Gezeichnet ist sie nicht vorhanden und wird auch nicht  benötigt.

Der  im  Ergebnisbereich benötigte Parabelverlauf   wird   als Krümmungskreis k4 durch drei  erst konstruierte exakte Parabelpunkte (schwarz,rot, schwarz) konstruiert.   Sein Schnittpunkt S(k3,k4) führt mit einer parallel zur Y-Achse verlaufenden Strecke zum relevanten Winkeldrittelpunkt S(k2xg5) auf dem Grundkreis k2. Der rote dünne Radiusstrahl markiert die   Winkeldrittelgröße α. Reicht die erreichte Genauigkeit noch nicht aus, kann jetzt ausgehend vom akuellen Zwischen-Ergebnispunkt eine sich wiederholende Lösungssequenz gestartet werden usw. Theoretisch  weicht  dieser autokonvergente Grenzprozess mit seinem Ergebnis nach endlos vielen Wiederholsequenzen nicht mehr vom exakten Winkeldrittel ab.   Da hier dem Ziel unbeschränkt zugestrebt wird, ist es ein exaktes Verfahren und keine blose Näherung. Gleiche Wiederholsequenzen mit Kreis- und Gerade-Objekten machen es möglich, die Gesamtsequenz des Grenzprozesses mit einer endlichen Beschreibung vollständig darzulegen.    

Zum Genauigkeitsvergleich dient die rote Gradzahl im Bild. Sie ist die  verdreifachte gemessene Ergebniszahl in Grad. Auf diese Weise kann das Drittel-Ergebnis leichter mit der schwarzen Startzahl vom zu drittelnden Winkel verglichen werden.

Wie gezeigt, werden ausgehend vom  Schnittpunkt   S(p,k3)     drei  exkate Punkte F, E, G der stückweisen Parabel p klassich konstruiert. Dies gelingt   mit einer  endlichen  Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten. Die klassiche Konstruktion von Punkten einer quadratischen Parabel  haben wir an anderer Stelle schon mehrfach beschrieben. Sie kann aber auch  aus obigem Konstruktionsbild eindeutig nachvollzogen werden. Der Parabel-Krümmungskreis k4 im Ergebnisgebiet wird  durch die hier drei konstrierten Parabelpunkte F, E, und G gezeichnet.  Gestartet wird die Konstruktion mit einem grob geschätzten Drittelwinkel, indem der mittlere Parabelpunkt E in der Nähre von Kreis k3 platziert wird. Die beiden anderen Parabelpunkte F und G werden quasi symmetrisch rechts und links neben dem Punkt E platziert. Sie sollen   einmal im Kreis k3 und einmal ausserhalb von Kreis k3 liegen. 

Beim  nächsten Bild wird ein zweistufiges Vorgehen gezeigt. Der 1. Zyklus bzw. die 1. Stufe ist rechts rot und der 2. Zyklus bzw. 2. Stufe ist  links blau gezeigt. Gestartet wird der zweite Zyklus mit dem Zwischen-Ergebniswinkel aus dem 1. Zyklus (rot). Im 2. Zyklus wird bereits eine Ergebnisgenauigkeit erreicht, die über   15  wahre Nachkommastellen hinaus geht. Um wie viele kann hier nicht mehr erkannt werden, da die Rechengenauigkeit des verwendeten Geogebra-Programms nur 15 Nachkommastellen  leistet.

 

 

 
4.4.2.2.6.3.                   WDT mit Parabel y=x3
 
                                           Dreifach simultanes Winkeldritteln  mit Parabel  y=x3 

 

Pierre-Laurent Wantzel beweist 1837, dass sich ein beliebiger Winkel mit Zirkel und Lineal nicht exakt dritteln lässt.
Der Grund liegt in der Algebra, welche die  euklidischen Konstruktionsmöglichkeiten einschränkt: Es wird erwartet und definiert, Zirkel und Lineal erlauben nur Operationen, die mit Quadratwurzeln darstellbar sind.
Die Dreiteilung eines Winkels führt aber auf eine kubische Gleichung, deren Lösungen mit  Quadratwurzeln  nicht erreichbar sind.   Daraus folgert Wantzel, dass das Winkeldritteln im klassischen Sinn allgemein unmöglich ist.

Übergang zur cohaerentischen Sicht

Die hier vorgezeigte WDT-Konstruktion mit Parabel y=x3 setzt jedoch genau an Wantzels Einschränkungen /Ausschlüssen  an:   Sie betrachtet den kubischen Zusammenhang geometrisch. (Siehe 4.4.2.2.6.1.  Wo kommen ideale  Kurvenverläufe her?) Die Parabel ist nicht mehr bloß Hilfsfigur oder Gleichung, sondern Trägerin eines kohärenten Funktionszusammenhangs im Raum, was sich in drei simultanen Winkedrittelungen im Halbkreis zeigt (Siehe Abschnitt 4.4.2.2.5.  Simultane dreifache Winkeldrittel im Halbkreis ).

Während Wantzel die kubische Parabel algebraisch denkt, werden  sie hier sichtbar als Punkte klassich konstruiert (siehe Abschnitt 4.4.2.2.6.1.  Wo kommen ideale  Kurvenverläufe her?). Damit tritt eine neue „Konstruktivität“ hervor —nicht mehr die „eingeschränkte“ im euklidischen Sinne, sondern eine inhärente, cohaerentische Konstruktivität, in der der Raum selbst  Ursprung der Rechenkohärenzen  ist.

 

 
4.4.3.      Zweifel am wantzelschen "WDT-Unmöglich"  

4.4.3.1.    Kernthese

Populäre  Fassung / Darstellung 

Wantzel zeigte 1837, dass sich ein Winkel mit Lineal und Zirkel nicht exakt in drei gleiche Teile teilen lässt.
Doch was er wirklich bewies, war keine Grenze der Geometrie – sondern eine Grenze seines Rechenmodells.
Er ging davon aus, dass sich alle Konstruktionen nur aus Quadratwurzeln zusammensetzen dürfen. Mit diesen Einschränkten beim  System wird  die Winkeldrittelung tatsächlich ausgeschlossen.

In der Realität des Raums jedoch wirken andere Gesetze, gibt es diese Einschränkungen nicht.
Die kubische Parabel y=x3 , die für das Winkeldritteln entscheidend ist, gehört wie Gerade und Kreis zur inneren Kohärenz des Raums.
Ihre Punkte lassen sich aus denselben geometrischen Prinzipien gewinnen – mit endlich vielen Schritten, ohne Hilfsmittel außerhalb der klassischen Konstruktion.     So zeigt sich: Der wantzelsche Beweis beschreibt nicht, was der Raum kann, sondern was ein bestimmtes algebraisches Denksystem nicht zulässt.
Die cohaerentische Geometrie macht sichtbar, dass das vermeintlich Unmögliche bereits im Raum als Möglich angelegt ist.

Wissenschaftlich-technische Fassung /Darstellung

Wantzels Beweis von 1837 ist ein algebraischer Strukturbeweis, kein geometrischer. Er zeigt, dass das Winkeldritteln mit Lineal und Zirkel im Rahmen der klassischen Körpererweiterungen nicht möglich ist, da jede solche Konstruktion nur durch sukzessive Quadratwurzelbildungen darstellbare Zahlen erzeugt.
Die für die Winkeldrittelung relevante kubische Gleichung jedoch führt auf Körpererweiterungen dritten Grades, die in diesem formalen System ausgeschlossen bleiben.

Diese Beschränkung betrifft jedoch ausschließlich das symbolische Modell der Konstruktion, nicht die geometrische Realität des Raums.
In der realen Raumkohärenz entstehen die Kurvenverläufe y=xfür N=1,2,3, aus demselben Grundprinzip kohärenter Verknüpfung und sind in endlich vielen konstruktiven Schritten realisierbar.
Damit ist auch die kubische Parabel y=x3 kein „zusätzliches Werkzeug“, sondern Ausdruck einer im Raum selbst angelegten Rechenstruktur.

Die Inkonsistenz des wantzelschen Beweises liegt somit darin, dass eine algebraische Systembeschränkung irrtümlich als ontologische Aussage über geometrische Möglichkeiten verstanden wird.
Mit heutigem Verständnis der Raumkohärenz zeigt sich: Das Winkeldritteln mit kubischer Parabel ist nicht unmöglich, sondern verdeutlicht, dass der Raum selbst Rechenoperationen höherer Ordnung kohärent mitträgt.

 

4.4.3.2.      Prinzipieller Quantisierungsfehler

Ein bisher unbeachteter Zusammenhang betrifft den sogenannten prinzipiellen Quantisierungsfehler.
Er besagt, dass aus einer konstruierten Folge endlich vieler Geraden- und Kreisobjekte kein vollständig exaktes Größenabbild gewonnen werden kann – weder für allgemeine Winkel noch für deren Drittel.

Dieses „Unmöglich“ ist kein logischer, sondern ein natürlicher Sachverhalt:   Jede Konstruktion, die auf endlich vielen, diskreten Schritten beruht, bleibt eine Annäherung an einen kontinuierlichen Zusammenhang.
Darum ist das Winkeldritteln allein mit Gerade und Kreis kein abgeschlossener Vorgang, sondern ein prinzipiell unendlicher Prozess, der bei jedem Abbruch unvollständig bleibt.

 

 

Der strukturelle Unterschied

Der entscheidende Unterschied zur Parabel liegt nicht – wie oft angenommen – in einer feineren Annäherung oder „unendlich kleinen Schrittgröße“.
Solche ideal gedachten Teilungen ließen sich auch im Kreis- und Geradensystem vorstellen.
Das entscheidende Merkmal der Parabel liegt vielmehr in der Art der inneren Relation, durch die ihre Punkte kohärent verbunden sind.

Während bei der Geraden eine einfache proportionale Verknüpfung gilt (y = a·x),
entsteht bei der Parabel (y = x² oder y = x³) eine mehrfache, potenzielle Verknüpfung,
die eine höhere Stufe der Rechenkohärenz zum Ausdruck bringt.
Diese potenzielle Kopplung ist nicht äußerlich hinzugefügt, sondern dem Raum und seinen Beziehungen inhärent.

Cohaerentische Konsequenz

Im cohaerentischen Verständnis ist die Parabel daher kein „zusätzliches Werkzeug“,
sondern die Sichtbarmachung einer im Raum bereits vorhandenen Mehrfachkohärenz.
Durch diese innere Rechenverknüpfung wird das Winkeldritteln zu einem endlich abgeschlossenen Vorgang,
der auf derselben Grundlage beruht wie die Erzeugung von Geraden und Kreisen.

In Abschnitt 4.4.2.2.5 „Simultane dreifache Winkeldrittel im Halbkreis“ wird gezeigt,
dass die Parabel diese inhärente Raum- und Rechenkohärenz gleichzeitig in drei Richtungen wirksam werden lässt:
Sie ermöglicht drei simultane Winkeldrittelungen innerhalb eines Halbkreises.
Damit offenbart sie nicht eine neue Methode, sondern eine tiefere Schicht des kohärenten Raumprinzips,
das bereits den klassischen Grundelementen – Gerade und Kreis – zugrunde liegt.

 

 

4.4.3.1       Prinzipieller Quantisierungsfehler

Ein bisher unbeachteter Zusammenhang betrifft den sogenannten prinzipiellen Quantisierungsfehler.
Er bewirkt, dass aus einer konstruierten Folge endlich vieler Geraden- und Kreisobjekte kein vollständiges Größenabbild gewonnen werden kann – weder für allgemeine Winkel noch für deren Drittel. 

Dieses „Unmöglich“ ist kein logischer, sondern ein natürlicher Sachverhalt:
Jede Konstruktion mit nur endlichen Mitteln bleibt eine diskrete Annäherung an einen kontinuierlichen Zusammenhang.
Darum ist das Winkeldritteln allein mit Gerade und Kreis kein abgeschlossener Vorgang, sondern ein unendlicher Prozess, der bei jedem Abbruch unvollständig bleibt.

Wird jedoch eine Parabel einbezogen, die potentiell unendkich dichte Punktnachbarschaften zuläßtt, kann die  exakten Ergebnisgröße mit endlich vielen Schritten (endlicher Prozeß) erzeugt werden.  
Das Dritteln wird zwar theoretisch in endlich vielen Schritten konstruktiv bestimmbar, sofern die kleinste Schrittgröße mit der dabei gearbeitet wird, eine unendlich kleine ist.   

Das mit endlich vielen Objekten dargestellte Winkeldrittel bleibt so praktisch   immer eine unvollständige Abbildung. So bestimmt bei einem mit Rechner realisierten Winkeldritteln letztlich dessen Rechengenauigkeit die erzielbare Ergebnisgenauigkeit.

4.4.3.2.     WDT- Unmöglich,   Wantzel  1837

Seit 1837 gilt der Beweis von Pierre Wantzel als unerschütterlicher Eckstein der klassischen Geometrie: Mit Zirkel und Lineal sei das exakte Winkeldritteln unmöglich. Doch dieser Beweis beruht auf einer methodischen Einschränkung. Wantzel erkennt nur jene Konstruktionen als exakt an, die als endliche Sequenz von   Kreis- und Gerade- Kurven erzeugt werden.

Das WDT-Unmöglich-Ergebnis   von Wantzel (1837)  besagt:  Winkeldritteln ist mit endlich viel konstruierten Kurvenobjekten von Kreis- und Gerade  unmöglich. Endlose Grenzprozesse  mit konstruierten Wiederholsequenzen von Lineal - und Kreis-Objektem hat Wantzel  nicht betrachtet und macht dann dazu auch keine   konkrete Aussage über ein mögliches WDT oder nicht. Neuere Konstruktionen zeigen hierzu sogar mehrere  verschiedene exakte Z&L-Lösungwege, die  vom Prinzip her bis ins Unendliche nachverfolgbare geometrisch konstruierte Z&L- bzw. Kreis- und Gerade-Sequenzen sind, wie:
 
  • WDT mit Halbierungen, die N.Fialkowski 1860 veröffentlicht. Nikolaus Fialkowski Theilung des Winkels und des Kreises,  Wien,  Druch un d Verlag von Carl Gerolds-Sohn 1860
  • WDT mit Zielfigur/Zielgestalt mit kontinuierlicher Bewegung (Archimedes (287.212 v.u.Z.)  und  cohaerentische Schrittbewegung durch Grenzprozesse
  • WDT mit gegebener Parabel  y=x^2 und y=x^3.  Zur Konstruktion der Parabelkurve siehe Abschnitt 2.2.1. und hier "Streitpunkt:  "Kurvenkonstruktion und Einschränken bei  Kurventypen"

Die klassische Geometrie erklärt für diese  Lösungen, daß für diese  der wantzelssche  Beweis nicht zutreffe,  da die  Beschränkung auf die Kurven Kreis und Gerade und auf konstruierbare Zahlen-Kohärenzen nicht eingehalten werde. Zusätzlich eingeführte Werkzeuge wie eine Parabelschablone werden vom wantzelschen Beweis nicht abgedeckt.

In der cohaerentischen Geometrie dagegen sind Kreise, Geraden und Parabeln keine Werkzeuge, sondern elementare Funktionsformen zu den Grundoperationen des Rechnens. Jede Kurve steht für einen stetigen Zusammenhang zwischen Größen. Sobald diese gegebene funktionale Ebene nicht mehr willkürlich per Definition eingeschränkt wird, verliert der wantzelsche Beweis seinen unbeschränkten  Gültigkeitsbreich: Wantzel beweist keine geometrische, sondern eine zahlentechnische Grenze des Möglichen. Rechnen ist als geometrisch konstruertes Rechnen auch ohne Zahlen, als fortlaufender Zusammenhang von Operationen, möglich. Ganz ohne diskrete Schritte kommt man auch hier  nicht aus. Die Schritt für Schritt-Verläufe sind etwas Ursprüngliches, wie der Herzschlag und nicht abgeleitet aus Zahlen. Vom lelementar ebendigen Ablauf wird erst nachträglich zu Zahlen und einem Zahlenraster abstrahiert.

Das klassische von Wantzel 1837 erarbeitete  „Unmöglichkeitsurteil“ des Winkeldrittelns beruht auf der Reduktion zur kubischen Gleichung  cos (3α) = 4 cos3(α) - 3 cos (α)  bzw. sin (3α) =3 sin (α) -  4 sin3(α). 
Wantzel deckt anhand seines untersuchten Z&L-Winkeldrittelns ein Ergebnis-Darstellungsproblem im Zahlensystem auf. Er sieht, mit endlich vielen Z&L-Schritten können Ergebnispunkte zwischen Rasterpunkten (konstruierbare Zahlen) nicht erreicht werden. Die abstrahiert er zum generellen Unmöglich und erwartet  es auch für konstruierte Grenzprozesse.    
Wantzels  Annahme wird aber schon mit Fialkowski´s Grenzprozeß- Winkeldritteln  im Buch  Nikolaus Fialkowski. Theilung des Winkels und des Kreises,  Wien,  Druch und Verlag von Carl Gerolds-Sohn 1860,. widerlegt. Dies wird  hier bereits im Abschnitt  "4.4.2.1.3.  Fialkowskis WDT mit  Halbierungen (1860) "   ausführlich  betrachtet. 
 
 
 
 
4.4.3.2.     Descartes (1637 ) vs.  Wantzel (1837):
Im Widerspruch zu Wantzels Unmöglichbeweis von 1837 steht das  im Jahr 1637 veröffentlichten Buch "La Geometria" von Descartes. Vorgestellt wird darin ein  Winkeldritteln (WDT) mit  Lösungsgleichungen vom 2. Grad.  Dieser Sachverhalt steht im gewissen doppelten Widerspruch zu den wantzelschen  Einsichten:
  • Descartes (1637) ging in seiner analytischen Geometrie davon aus, dass jede geometrische Aufgabe, also auch das Winkeldritteln, auf eine algebraische Gleichung zurückgeführt werden kann. In seinem Denken ist die Geometrie durch  elementare Gleichungen beschreibbar, die in den elementare  Kurven wie Gerade, Kreis, Parablen, Hyperbeln verschiedene Gestalt annehmen. Descartes sieht die  abhängigen Variablenpunkte dieser höheren Kurven   in keiner anderen Abhängigkeit als dies bei Gerade und Kreis der Fall ist. Descartes Geometriebegriff kennt keine Einschränkungen auf nur die   Kurventypen  Gerade und Kreis. Ohne diese Einschränkungen gelingt ihm mit einer gegebenen Parabel y=2xdas Dreiteilen eines beliebigen Winkels in drei gleiche Teile nach endlich vielen Schritten.
  • Wantzel (1837) hingegen argumentierte mit einem rein algebraischen, innerhalb der Zahlentheorie angesiedelten Geometrieverständnisses. Wantzel zeigte, dass die Gleichung, die ein Winkeldritteln eines beliebigen Winkels beschreibt,   im Allgemeinen   ein  kubische Gleichung sein muß. Da solche Gleichungen nicht durch Radikale lösbar sind, schloss er daraus: Das exakte Winkeldritteln ist allein mit Zirkel und Lineal unmöglich.

Dieser aufgezeigte Widerspruch löst sich auf, wenn beachtet wird, daß Descartes und Wantzel  von unterschiedlichen Geometriebegriffen ausgehen:

  • Für Descartes ist ein geometrische Objekt real, wenn es durch   klassich konstruierbare Sequenzen von Gerade-Kreis-Objektet erzeugt werden kann, wie z.B. die Parabelpunkte y=x2.

  • Für Wantzel ist ein geometrisches Objekt nur dann real, wenn es in das Zahlraster der algebraisch (quadratisch) konstruierbaren Punkte fällt.

In moderner Sicht widersprechen sich die beiden also nicht in der Logik, sondern in der Grundannahme, was Geometrie überhaupt bedeutet:

  • Descartes’ Geometrie ist von Natur aus uneingeschränkt kontinuierlich und funktional.  Ihre stetigen funktionale Zusammenhänge (Beziehungen) haben natürliche Rechengrößen, die keine Zahlen sind.

  • Wantzels Geometrie ist arithmetisch.   Punkte werden als „existent“ anerkannt, die durch endliche Rechenoperationen im gequantelten Zahlenraum mit Zahlen erreichbar sind (kostruierbare Zahlen).

Cohaerentischen Geometrie sieht sich in der Tradition des descartschen Geometrie-Verständnisses und gelangt zusammengefasst zu folgender Einsicht:. 

  • Descartes  nutzt die gegebenen inhärenten natürlichen Kohärenz-Möglichkeit (Kurven)  im Kontinuum.  Willkürliche Einschränken bei den inhärenten Kurventypen macht er nicht. weil er keinen Grund dafür sieht. 
  • Wantzel nutzt die Möglichkeit im Kontinuum der Kurven, macht aber willkürliche  Einschränken, indem er das Zahlraster als zielentscheident ins Spiel einbringt und dafür weitere Einschränkung  bei den Kurventypen auf nur Gerade- und Kreis-Kurve machen muß.  Mit seinen Randbedingungen beweist Wantzel   eine innerhalb des Zahlrasters nur eingeschränkte  "WDT-Unmöglichkeit". 

 

4.4.3.3.   Streitpunkt:  "Werkzeuge und Einschränken bei  Kurventypen"

Cohaerentische Geometrie sieht sich in der Tradition zum descartschen "Geomtrievertändnis" und unterscheidet sich  von der bekannten klassichen Geometrie insbesondere in dem Verständnis, wie eine elementare   Kurve von Gerade, Kreis, Parabel, Hyperbel usw. als mathematisch exakte Kurve erzeugt und bereitgestellt wird? Unterschiede gibt es auch im Verständnis dazu, was  für eine Art von  Prozeß das konstruierte Winkeldritteln ist?
  • Art von Prozess?    Die cohaerentische Sicht:       Für einen zu drittelnden Winkel gibt es bei einer Quantifizierung mit nur endlich    vielen Schritte keine fehlerfrei abbildende Zahl und erst bei endlos vielen Schritten nähert sich der Restfehler dem Nichts, der Null. Dieser allgemiene Sachverhalt  trifft dann auch für die Größe eines gedrittelten Winkels zu. Dafür braucht es keine weiteren Beweise. Die mit Lineal- und Kreis-Objekten konstruiertes Winkeldrittel erreichen mit endlich vielen L&K-Objekten nur eine unvollständige fehelrbehaftete Größendarstellung, als Zahl. Die coharentische Sichtweis ist auf die verschiedenen  möglichen unendlichen Prozesse gerichtet, die als konstruierte Grenzprozesse tatsächlich unbeschränkt der  theoretischen existierenden Winkeldrittelgröße zustreben.  
  • Wie wird zu exakten Kurvenverläufen gelangt?    Die real gezeichneten  Kreise und Geraden sind immer fehlerbehaftet?  Hier kommt der  "bahngesteurte" Spurpunkt ins Spiel, welcher in gedanklicher Abstraktion exakte elementare Funktionskurven als Gerade, Kreis, Parabel usw. zeichnet. Dazu bedarf es eines  jeweils konkret aktiven  linearen, quadratischen, kreisförmigen, parabelförmigen  Zusammenhangs.  Im Rahmen des klassichen Geometrieverständnisses wird bei Kreis- und Geradekurve  diese prinzipelle Erzeugungsart   als selbstverständlich hingenommen und bleibt weitgehend unangesprochen. Diese gleiche  funktionsgesteuerte  Kurvenerzeugung ist auch für die  Kurven  Parabel, Hyperbel usw. gegeben. Jetzt aber kommt eine, mathematisch nicht begründbare Ungleichbehandlung. In der klassichen Geometrie wird willkürlich der Katalog der verfügbaren elementaren Funktionen auf Gerade und Kreis eingekürzt und  die Parabeln als unzulässig ausgeschlossen. Begründet wird dies mit, alle diese  über Kreis und Gerade hinausgehenden  Kurventypen können nicht als lückenlose (kontinuierliche) Linien wie  bei Gerade und Kreis erzeugt werden. Das stimmt aber nicht. Die mathematisch exakte Kreis- und Geradekurve werden  nicht wirklich durch die realen Werkzeuge erzeugt, sondern gedanklich funktionsgesteuert, wie es auch für die Parabelkurven  y=x^2 und y=x^3 der Fall ist. Wie diese Erzeugung mit cohaerentischen Wissen möglich ist, wird  im Kapitel 3.1.3. Multi-Produkte ( https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre) und hier  im Unterabschtitt  4.4.3.2.5.       Klassische Konstruktion der Parabeln y=x3 (rot)  und y=x2 (blau) ausführlich dargelegt. Damit gibt es keinen Grund mehr, die Parabeln von dieser prinzipiellen Möglichkeit der Kurvenerzeugung auszuschließen.  Die historisch entstandene Ungleichbehandlung der elementaren Kurven  Parabeln, gegenüber Gerade und Kreis  ist  heute nicht mehr gerechtfertigt.
Kernpunkt:  In der Literatur werden immer wieder die Parabel-Ausschlüsse damit begründet, daß die Parabel   ein nicht zugelassenes Werkzeug sei. Nach cohaerentischer Sicht sind Gerade, Kreis, Parabel usw. keine Werkzeuge, sondern verschiedene Funktonskurven, die nach dem gleivhen Prinzip erzeugt werden.
 
4.4.3.4.      Grenzen der Zahlendeutung bei Wantzels Beweis der WDT-Unmöglichkeit  (1837)

Der Beweis von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837 zeigt nicht, dass das Winkeldritteln geometrisch unmöglich wäre. Er zeigt lediglich, dass sich die dazugehörige Winkeldrittelgröße nicht als Zahl ausdrücken lässt, wenn man sich auf die klassischen Rechenoperationen beschränkt.

Wantzel arbeitet ganz im Zahlensystem. Als „konstruierbar“ gilt für ihn nur, was sich mit endlich vielen Schritten aus bekannten Zahlen gewinnen lässt – durch Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division und Wurzelziehen. Damit legt er ein Endlichkeitskriterium fest: Nur Größen, die sich in einer endlichen Zahlenfolge darstellen lassen, gehören zur Welt des Konstruierbaren.

Die Winkeldrittelgröße fällt aus diesem Raster heraus. Sie liegt – bildlich gesprochen – zwischen den Zahlpunkten. Aus dem allgemeinen Quantisierungsprinzip folgt daher:

Mit endlich vielen Schritten lässt sich kein geschlossenes Zahlen-Abbild der Winkeldrittelgröße herstellen. Im Umkehrschluss erfordert jedes exakte Winkeldritteln einen unendlichen Prozess.

Damit stößt Wantzels Zahlendeutung an ihre Grenze. Sein Beweis betrifft nicht das reale geometrische Geschehen, sondern nur die arithmetische Beschreibbarkeit dieses Geschehens.

René Descartes hatte bereits 1637 in seinem Werk La Géométrie ein exaktes Winkeldritteln konstruiert. Seine Lösung beruht auf der Beziehung zwischen zweier Funktionskuren, wovon eine die Parabel y=2x2 ist. Diese Konstruktion besteht zwar nur aus endlich vielen Schritten, doch der entscheidende Punkt – der Schnittpunkt beider Kurven  – ist kein Zahlenpunkt, sondern ein Funktionspunkt. Er entsteht aus einer stetigen Beziehung zwischen x und y,  in der das Unendliche in gebundener, „eingefangener“ Form steckt.

Das scheinbar Endliche in Descartes’ Konstruktion enthält also eine verdeckte Unendlichkeit: nicht als unendliche Zahlenreihe, sondern als stetige, kohärente Beziehung zwischen den geometrischen Objekten. Die Parabel wirkt dabei als Träger einer unendlichen Stetigkeit; ihr Schnittpunkt  markiert den Moment, in dem diese Stetigkeit eine exakte Gestalt bildet.

 
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4.4.4.      Zweifel am wantzelschen WDT-Unmöglich-Beweis

4.4.4.1. Kernthese:

Seit 1837 gilt der Beweis von Pierre Wantzel als unerschütterlicher Eckstein der klassischen Geometrie: Mit Zirkel und Lineal sei das exakte Winkeldritteln unmöglich. Doch dieser Beweis beruht auf einer methodischen Einschränkung. Wantzel erkennt nur jene Konstruktionen als exakt an, die als endliche Sequenz von   Kreis- und Gerade- Kurven erzeugt werden.

In der cohaerentischen Geometrie dagegen sind Kreise, Geraden und Parabeln keine Werkzeuge, sondern elementare Funktionsformen zu den Grundoperationen des Rechnens. Jede Kurve steht für einen stetigen Zusammenhang zwischen Größen. Sobald diese gegebene funktionale Ebene nicht mehr willkürlich eingeschränkt wird, verliert der wantzelsche Beweis seinen unbeschränkten  Gültigkeitsbreich: Wantzel beweist keine geometrische, sondern eine zahlentechnische Grenze des Möglichen. Rechnen ist als geometrisch konstruertes Rechnen auch ohne Zahlen, als fortlaufender Zusammenhang von Operationen, möglich. Ganz ohne diskrete Schritte kommt man hier auch  nicht aus. Die Schritt-für-Schritt-Verläufe sind etwas Ursprüngliches, wie der Herzschlag und nicht abgeleitet aus Zahlen. Vom lebendigen Ablauf wird erst nachträglich zu Zahlen und einem Zahlenraster abstrahiert.

 Das WDT-Unmöglich-Ergebnis   von Wantzel (1837)  besagt:  Winkeldritteln ist mit endlich viel konstruierten Kurvenobjekten von Kreis- und Gerade  unmöglich. Endlose Grenzprozesse  mit konstruierten Wiederholsequenzen von Lineal - und Kreis-Objektem hat Wantzel  nicht betrachtet und macht dann dazu auch keine   konkrete Aussage über mögliches WDT oder nicht. Neuere Konstruktionen zeigen hierzu sogar mehrere  verschiedene exakte Z&L-Lösungwege, die  vom Prinzip her bis ins Unendliche nachverfolgbare geometrisch konstruierte Z&L-Sequenzen sind, wie:
  • WDT mit Halbierungen, die N.Fialkowski 1860 veröffentlicht. Nikolaus Fialkowski Theilung des Winkels und des Kreises,  Wien,  Druch un d Verlag von Carl Gerolds-Sohn 1860
  • WDT mit Zielfigur/-gestalt und  ihre zustrebende  Lösungsfigur/-gestalt, realisiert durch einen konstr.uierten  Grenzprozeß.
  • WDT mit Parabeln y=x^2 und y=x^3, die nach gleichem Prinzip wie die exakte Gerade und exakter Kreis konstruiert werden. Ein neues Werkzeug oder ein neues Kostruktionsprinzip wird dabei nicht hinzu genommen. 
4.4.5.2.  Descartes (1637 ) vs.  Wantzel (1837):
Im Widerspruch zu Wantzels Unmöglichbeweis von 1837 steht das  im Jahr 1637 veröffentlichten Buch "La Geometria" von Descartes. Vorgestellt wird darin ein  Winkeldritteln (WDT) mit  Lösungsgleichungen vom 2. Grad.  Dieser Sachverhalt steht im gewissen doppelten Widerspruch zu den wantzelschen  Einsichten:
  • Descartes (1637) ging in seiner analytischen Geometrie davon aus, dass jede geometrische Aufgabe, also auch das Winkeldritteln, auf eine algebraische Gleichung zurückgeführt werden kann. In seinem Denken ist die Geometrie durch  elementare Gleichungen beschreibbar, die in den elementare  Kurven wie Gerade, Kreis, Parablen, Hyperbeln verschiedene Gestalt annehmen. Descartes sieht die  abhängigen Variablenpunkte dieser höheren Kurven   in keiner anderen Abhängigkeit als dies bei Gerade und Kreis der Fall ist. Descartes Geometriebegriff kennt keine Einschränkungen auf nur die   Kurventypen  Gerade und Kreis. Ohne diese Einschränkungen gelingt ihm mit einer gegebenen Parabel y=2xdas Dreiteilen eines beliebigen Winkels in drei gleiche Teile nach endlich vielen Schritten .
  • Wantzel (1837) hingegen argumentierte mit einem rein algebraischen, innerhalb der Zahlentheorie angesiedelten Geometrieverständnisses. Wantzel zeigte, dass die Gleichung, die ein Winkeldritteln eines beliebigen Winkels beschreibt,   im Allgemeinen   ein  kubische Gleichung sein muß. Da solche Gleichungen nicht durch Radikale lösbar sind, schloss er daraus: Das exakte Winkeldritteln ist allein mit Zirkel und Lineal unmöglich.

Descartes Winkeldritteln mit Parabel y=2x2 von 1637 steht somit im Widerspruch zu Wantzels Einsichten von 1837. Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn beachtet wird, daß Descartes und Wantzel  von unterschiedlichen Geometriebegriffen ausgehen:

  • Für Descartes ist ein geometrische Objekt real, wenn es durch   klassich konstruierbare Sequenzen von Gerade-Kreis-Objektet erzeugt werden kann, wie z.B. die Parabelpunkte y=x2.

  • Für Wantzel ist ein geometrisches Objekt nur dann real, wenn es in das Zahlraster der algebraisch (quadratisch) konstruierbaren Punkte fällt.

In moderner Sicht widersprechen sich die beiden also nicht in der Logik, sondern in der Grundannahme, was Geometrie überhaupt bedeutet:

  • Descartes’ Geometrie ist von Natur aus uneingeschränkt kontinuierlich und funktional.  Ihre stetigen funktionale Zusammenhänge (Beziehungen) haben natürliche Rechengrößen, die keine Zahlen sind.

  • Wantzels Geometrie ist arithmetisch.   Punkte werden als „existent“ anerkannt, die durch endliche Rechenoperationen im gequantelten Zahlenraum mit Zahlen erreichbar sind (kostruierbare Zehlen).

Cohaerentischen Geometrie sieht sich in der Tradition des descartschen Geometrie-Verständnisses. 

  • Descartes  nutzt die gegebenen inhärenten natürlichen Kohärenz-Möglichkeit (Kurven)  im Kontinuum.  Willkürliche Einschränken bei den inhärenten Kurventypen macht er nicht. weil er keinen Grund dafür sieht. Descartes  hat mit konkreter exakter Konstruktion mit gegebener  Parabel y=2x2  eine exakte Winkedreiteilung mit endlich vielen Schritten vorgezeigt. 
  • Wantzel nutzt die Möglichkeit im Kontinuum der Kurven, macht aber willkürliche  Einschränken, indem er das Zahlraster als zielentscheident ins Spiel einbringt und dafür weitere Einschränkung  bei den Kurventypen auf nur Gerade- und Kreis-Kurve machen muß.  Mit seinen Randbedingungen   beweist Wantzel   eine  nur eingeschränkte  "WDT-Unmöglichkeit" innerhalb des Zahlrasters. 
4.4.5.3.   Streitpunkt:  "Kurvenkonstruktion und Einschränken bei  Kurventypen"
Cohaerentische Geometrie sieht sich in der Tradition zum descartschen "Geomtrievertändnis" und unterscheidet sich  von der bekannten klassichen Geometrie insbesondere in dem Verständnis, wie eine elementare   Kurve von Gerade, Kreis, Parabel, Hyperbel usw. als mathematisch exakte Kurve erzeugt und  bereitgestellt wird? Unterschiede gibt es auch im Verständnis, was  das konstruierte Winkeldritteln  für eine Art von  Prozeß ist?
  • Das Problem, Art von Prozess:    Die cohaerentische Sicht:       Für einen zu drittelnden Winkel gibt es bei einer Quantifizierung mit nur endlich vielen Schritte keine fehlerfrei abbildende Zahl und erst bei endlos vielen Schritten nähert sich der Restfehler dem Nichts, der Null. Dieser allegemiene Sachverhalt  trifft dann auch für die Größe eines gedrittelten Winkels zu. Dafür braucht es keine weiteren Beweise. Die mit Lineal- und Kreis-Objekten konstruiertes Winkeldrittel erreichen mit endlich vielen L&K-Objekten nur eine unvollständige fehelrbehaftete Größendarstellung, als Zahl. Die coharentische Sichtweis ist auf die verschiedenen  möglichen unendlichen Prozesse gerichtet, die als konstruierte Grenzprozesse tatsächlich unbeschränkt der  theoretischen existierenden Winkeldrittelgröße zustreben. Bei cohaerentischer Betrchtung wird nicht zur  Einsicht gelangt, warum Wantzel seinen Unmöglichbeweis führt, obwohl die Betrachtung des Problems Quantifizierens hier zu einem allgemeineren "Unmöglich" führt? 
  • Problem, wie wird zu exakten Kurvenverläufen gelangt? Die real gezeichneten  Kreise und Geraden sind immer fehlerbehaftet?  Hier kommt der  "bahngesteurte" Spurpunkt ins Spiel, welcher in gedanklicher Abstraktion exakte elementare Funktionskurven als Gerade, Kreis, Parabel usw. zeichnet. Dazu bedarf es eines  jeweils konkret aktiven  linearen, quadratischen, kreisförmigen, parabelförmigen  Zusammenhangs.  Im Rahmen des klassichen Geometrieverständnisses wird bei Kreis- und Geradekurve  diese prinzipelle Erzeugungsart   als selbstverständlich hingenommen und bleibt weitgehend unangesprochen. Diese gleiche  funktionsgesteuerte  Kurvenerzeugung ist auch für die  Kurven  Parabel, Hyperbel usw. gegeben. Jetzt aber kommt eine, mathematisch nicht begründbare Ungleichbehandlung. In der klassichen Geometrie wird willkürlich der Katalog der verfügbaren elementaren Funktionen auf Gerade und Kreis eingekürzt und  die Parabeln als unzulässig ausgeschlossen. Begründet wird dies mit, alle diese  über Kreis und Gerade hinausgehenden  Kurventypen können nicht als lückenlose (kontinuierliche) Linien wie  bei Gerade und Kreis erzeugt werden, was nicht stimmt. Die mathematisch exakte Kreis- und Geradekurve werden  nicht wirklich durch die realen Werkteuge erzeugt, sondern funktionsgesteuert, wie auch die Parabelkurven  y=x^2 und y=x^3. Wie diese Erzeugung mit cohaerentischen Wissen möglich ist, wird  im Kapitel 3.1.3. Multi-Produkte ( https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre) und hier  im Unterabschtitt  4.4.3.2.5.       Klassische Konstruktion der Parabeln y=x3 (rot)  und y=x2 (blau) ausführlich dargelegt. Damit fällt der  Grund weg, die Parabeln von dieser prinzipiellen Möglichkeit der Kurvenerzeugung auszuschließen  Die historisch entstandene Ungleichbehandlung der elementaren Kurven  ist  heute nicht mehr gerechtfertigt.
Kernpunkt:  In der Literatur werden immer wieder die Parabel-Ausschlüsse damit begründet, daß die Parabel   ein nicht zugelassenes Werzeug sei. Nach cohaerentischer Sicht sind Gerade, Kreis,  Parabel usw. keine Werkzeuge, sondern verschiedene Funktonskurven.
 
Descartes WDT von 1637 mit Parabel  y=2x2
Aus dem Buch "La Geometria "von 1637 des berühmten René Descartes (1596-1650) geht hervor, das ein exaktes Winkeldritteln auf der Grundlage von Gleichung vom  2. Grad möglich ist.
Ein Teil der Fachwelt sieht die descartessche Lösung heute immer noch als nur eine Näherung. Deshalb abstrahiert das KI-Portal "frage.de"09.12 .2024  aus dem angelernten Wissen zum wantzelschen "Unmöglich- Beweis": 
"Ja, das Descartes-Winkeldritteln kann nur genähert mit einer quadratischen Parabel gelöst werden. Laut Wantzel ist es nicht möglich, Winkel mit nur einem Zirkel und einem Lineal exakt zu dritteln, da dies eine Lösung einer Gleichung dritten Grades erfordert. Die Verwendung einer quadratischen Parabel ermöglicht lediglich eine Annäherung an die Lösung, jedoch keine exakte Lösung des Problems. [x]"
 
Descartes gelangte nach endlich vielen Schritten zu einer vollständig konstruierten Größendarstellung eines dreigeteilten Winkels zwischen den Punkten P und N, wie das  Bild  im  Buch "La Geometrie", auf Seite 399 zeigt.
 
Eine  vollständig  konstruierte anschaulich nachvollziebare Lösungssequenz von Kreis und Gerade-Objekten ist auf Seite 399 allerdings nicht zu erkennen.  Erschwerend ist, es gibt keine übereinstimmenden gemeinsamen Buchstaben-Symbole in der linken und  rechten Teilkonstruktion. Beim obigen rechten Teilbild sind ein zu dreiteilender Winkel  ∠PON  und die gesuchten Drittelwinkel ∠POT,  ∠TOQ  und  ∠QON  zu  erkennen. Leider findet sich keiner der Punkte vom rechten Teilbild im linken Teilbild wieder und umgekehrt, was das anschauliche Verständnis zum konstruierten Zusammenhang behindert. So ist aus dem linken Teilbild heraus kein  Bezug zur Dreiteilung direkt zu erkennen. Die von Descartes etwas unglücklich gewählte Darstellung des konstruierten Lösungsprozesses hat offenbar dazu geführt, daß sein erdachter Lösungsprozeß lange in Vergessenheit geraten ist. Im Internet-Lexikon Wikipedia sind unter dem Suchwort "Dreiteilung des Winkels" viele Lösungsversuche  gesammelt und ausführlich besprochen. Die Lösung von Descartes  ist dabei nur  kurz erwähnt. Das obige Bild von Descartes ist dort ganz weggelassen und bleibt  unbetrachtet und unerklärt, so daß unter "Dreiteilung des Winkels"  die besondere Bedeutung des exakten  Lösungsprozesses mit Lösungsgleichungen vom 2.Grad nicht thematisiert wird.
 
Wantzels WDT-Unmöglich-Beweis von 1837
Wantzel erkannt ein Ergebnis-Darstellungsproblem im Zahlensystem
Das klassische von Wantzel 1837 erarbeitete  „Unmöglichkeitsurteil“ des Winkeldrittelns beruht auf der Reduktion zur kubischen Gleichung  cos (3α) = 4 cos3(α) - 3 cos (α)  bzw. sin (3α) =3 sin (α) -  4 sin3(α). In der cohaerentischen Geometrie zeigt sich hingegen, auch neben dem kubischen Zusammenhang y=x3 gibt es   quadratische Zusammenhang des Drittelns mit y=ax  für  α <-> 3α. 
Wantzel deckt anhand seines untersuchten Z&L-Winkeldrittelns ein Ergebnis-Darstellungsproblem im Zahlensystem auf. Er sieht, mit endlich vielen Z&L-Schritten können Ergebnispunkte zwischen Rasterpunkten (konstruierbare Zahlen) nicht erreicht werden, was er zum generellen Unmöglich abstrahiert, auch für konstruierte Grenzprozesse angenommen wird.     Diese Annahme wird aber schon mit Fialkowski´s Grenzprozeß- Winkeldrittel  widerlegt (1860) widerlegt, was später noch im Detail vorgestellt wird.  
 
Quantisierung
Auch folgendes Gedankenspiel kommt zu diesem Ergebnis des Nichterreichens. Die Quantisierung ist nicht nur ein physikalisches Problem. Auch in der Geometrie gibt es für jede beliebig gegebenen Winkelgröße vom Prinzip her  keine diskrete vollständig abbildenden Zahldarstellung. Es bleibt immer ein Restfehler, auch Quantisierungsfehler genannt. Wird nun diese beliebige Winkelgröße,  für die es keine vollständig abbildende Zahl gibt, gedrittelt, (z.B. mit Parabelhilfe y=xN  N=2, 3 ), hat die Ergebnis-Winkeldrittelgröße  zwar eine diskrete konstruierte Größe, aber keine dafür vollständig abbildende Zahl. Die klassische Sichtweise  folgert  daraus: Wenn es keine Ergebniszahl gibt, dann folgt daraus, daß  es auch keinen Winkeldrittelprozeß gibt und solcher Prozeß unmöglich ist.  
 
Mehr Erklärung
Bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels lesen wir zur Unmöglichkeit des klassich konstruierten Winkeldrittelns:
"Der erste Beweis dieser Negativaussage stammt von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837. In ihm wird das Problem auf eine algebraische Gleichung dritten Grades reduziert und argumentiert, dass deren Lösungen keine konstruierbaren Zahlen sind, sie sich also nicht in endlich vielen Schritten mit Zirkel und Lineal aus der Länge 1 konstruieren lassen". 
Offenbar kannte Wantzel das im Jahr 1637 veröffentlichte Buch "La Geometrie" von Rennè Descartes (1596-1650) nicht, das im Widerspruch zu seiner Beweis-Einsicht von 1837 steht.    Descartes gelangt mit Zussammenhanggleichungen bzw. Kurven vom 2.Grad (Parabel y=2x2)  nach endlich vielen Schritten  zu einer vollständigen Größendarstellung des exakten Winkeldrittels. Im Buch  S.Schleicher "Cohaerentic", ISBN 9783982026216 steht deshalb auf Seite 302:  
 
"Wir erkennen am descartschen Winkeldritteln, welches  Zusammenhanggleichungen vom 2.Grad zur Grundlage nimmt, dass der wantzelsche Unmöglich-Beweis  nicht so allgemein gültig ist, wie es einst erwartet und heute gelehrt wird". 
      
Konkrete Lösungkonstruktionen mit der wantzelschen Dreiteilungsgleichung
Konkrete Lösungkonstruktionen bei denen Wantzels  Lösungsgleichungen  vom 3. Grad
 cos (β=3α) = 4 cos3(α) - 3 cos (α)  bzw. sin (β=3α) =3 sin (α) -  4 sin3(α),     der Kostruktionsplan sind,  erstellen   Wantzel   und  auch  Andere nicht.   Um  die geometrischen Kohärenzen tiefergehend  verstehen zu können realisieren wir hier solche Konstruktionen.  Unsere   folgenden Kostruktionsbilder machen dieses tiefergehende Verstehen möglich. Anhand der  textlichen  Zuordnungen der konstruierten Objekte  zu den Gleichungsgrößen,  wie z.B.  sin α = JB=MP ,  kann alles anschaulich nachvollzogen werden.   Bei den ersten beiden  Konstruktionen ist vorausgesetzt, daß die kubische Kurve y=x3 bereits vollständig gezeichnet vorliegt. Sie kann zwar mit  einem zusätzlichen Werkzeug  Schablone im 1. und 3. Quadranten  gezeichnet werden.  Das mit der gedachten fehlerlosen Schablone ist hier gleichbedeutend mit,  die Parabel y=x^2  liegt als gegebene fehlerlose Funktionskurve vor. Dies kann in der geometrischen Realität  mit einer Parabel-Schablone aber nicht erreicht werden. Die reale Schablone ist immer ein   fehlerhaftet.
Konstruktionsbeschreibung: Die   erste  Konstruktionen gilt  für eine (sin 3α)-Kohärenz   und die zweite   für eine  (cos 3α)-Kohärenz. In beiden Fällen ist der Lösungszusammenhang allerdings nur unidirektional von Winkel α zu Winkel 3α gegeben. Die Umkehrung in der Objekt- Abfolge zwecks Winkeldrittelung vom Winkel 3α nach Winkel α  ist, wie beide obigen Konstruktionen zeigen, nicht möglich. Warum dieser Lösungsweg unmöglich ist, wird konkret   am zweiten Bild erklärt. In rückwärtiger Abfolge ist zwar die Strecke CK und der Kreisbogen KMO, den die Punkte K und O begrenzen, konstruierbar. Der dann von Punkt O aus  rückwärts folgende Kreisbogen ist nicht konstruierbar, denn es  fehlt dafür die konkrete Raduisgröße. Diese Radiusgröße  NL= cos α wird nur für die andere Kohärenzrichtung erzeugt. Wantzels Einsicht und Erwartung zu seinen Gleichungen vom 3. Grad war offenbar die Folgende. Er betrachtete seine  Zusammenhänge zum Winkeldritteln  als exakt und einzigartig zutreffend. So sah er weitere Betrachtungen zu eventuell noch anderen  möglichen Lösungskohärenzen als obselet. 
Dabei spielte offenbar auch eine Rolle, daß  Kenntnisse zu mit  Zirkel und Lineal ausführbaren  Konstruktionen begrenzt waren.  So wurden in der klassischenGeometrie  bis heute noch, nicht alle  Parabelpunkte  y=x^2  und y=x^3 als prizipiell konstruierbar angesehen. Zum mechanischen Zeichnen einer durchgängigen  Kurve  bedürfe es daher einer Schablone. Sie sei ein zusätzliches Werkzeug  über die Werkzeuge Zirkel und Lineal hinaus. Unsere obigen beiden Konstruktionen zeigen anschaulich, trotz der Nutzung eines weiteren Werkzeuges "Schablone" für y=x3  gibt es hier nach endlich vielen Schritten  keine vollständig abgeschlossene Lösungskonstruktionen  von 3α nach α .
 
Parabelkonstruktion ohne Schablone
Was ist aber, wenn alle Punkte der  Parabel  y=x3 und auch y=x2  vom Prinzip her allein mit Zirkel und Lineal bzw. als   endliche Sequenz zusammenhängender   Kreis- und Gerade-Objekte  konstruiert werden können? Weil dies der Fall ist,   können vom   Prinzip her auch alle Parabelpunkte ohne Schablone und ohne zusätzliches Werkzeug konstruiert werden.  Die   folgenden vier endlichen Konstruktionen zum Winkelverdreifachen sind Beispiele dafür, daß beliebige Parabelpunkt  für y=x3 und auch y=x2  allein mit Zirkel und Lineal konstruiert werden kann. Für das  mögliche oder unmögliche konstruierbare Winkeldritteln sind keine weiteren Werkzeuge entscheident, sondern die geometrische-mathematischen Zusammenhänge  mit ihren anschaulich nachvollziehbaren Eigenschaften.
 
 
Zeigt Wantzels "Unmöglich-Beweis", der  mit Gleichungen vom 3.Grad, geführt wird, daß für diese Zusammenhänge vom 3.Grad mit   endlichen Schritten kein vollständiges Winkeldrittel-Größenabbild kostruiert werden kann, wie wie wir es auch anhand unserer vorangegangenen konkreten Konstruktionen erkannt haben.
Andererseit erkennen wir,  mit Gleichungen vom 2.Grad, wie sie  Descartes in seinem Buch La Geometria von 1637 nutzt, ist  mit endlich vielen Schritten ein vollständig konstruiertes Winkeldrittel-Größenabbild möglich. Damit trifft  Wantzels "WDT-Unmöglich", gestützt auf Gleichungen vom 3.Grad nicht  auf  Descartes mögliches Winkeldritteln  mit Gleichungen 2. Grad  (quadratische  Parabel ) zu. Hier istes   mit den Zutreffen, ob ja un ob neien, nicht?   
  
4.4.5.5.3.      Lassen sich die wantzelschen Gleichungen   vom 3. Grad in solche vom 2. Grad überführen?
Dies scheint mit der 1. Ableitung möglich und  führt zu 
           4 (sin α)(cosα) - sin α = sin 3α   und    4(cos α)(sin2α)  - cos α = cos 3α .
Formal sind die  beiden Gleichungen richtig. Treffen sie aber auch für eine  ausgeführte Konstruktion immer noch zu? Zur Überprüfung nutzen wir dies Gleichungen als Pläne für nachfolgende  zwei   Konstruktionen. Sie leisten tatsächlich immer noch ein exaktes Winkelverdreifachen, so wie ihre Ursprungsgleichungen vom 3.Grad. 
 
 
 
 
Sogenannten drittelbare  Winkegrößen als Ausnahme:
Die Winkel 180°, 90°, 45°  usw.  werden heute als sogenannten drittelbaren Winkel bezeichnet und gelehrt. Mit einem konstruierten allgemeinen Winkeldritteln seien 180°  auf 60° und 90°   auf 30° drittelbar.  Ein    konstruiertes  allgemeines Winkeldrittelverfahren ohne Parabel, welches  die Ausnahmewinkel drittelt, gibt es aber nicht. Die Drittelg3rößen von   60° und 30° ...  sind autonom konstruierbare Grundgrößen, die nicht von 180° und 90° abgeleitet sind. Sie können  für sich allein konstruiert werden und sind zufälligerweise Winkeldrittelgröße zu 60°und zu 30°. Entscheident ist, 60° und 30° sind sie keine mit endlich vielen Schrotten konstruiert  abgeleitete  Winkeldrittelgrößen zu 180° und zu 90°. Die  gelehrten drittelbare Ausnahmewinkel bzw. ihre Ausnahmezahlen    gibt es gar nicht.
 
Quantisierungsfehler:
Wir bringen hier noch einen Sachverhalt ins Spiel, der "prinzipieller Quantisierungsfehler" heißt. Er macht  vollständige Größenabbilder  aus einer konstruierten Sequenz endlich vieler  Kreis- und Gerade-Objekte    unmöglich. So auch solche für beliebige Winkel und ihre Winkeldrittel. Dieses generelle Unmöglich ist ein natürlicher Sachverhalt, der im Zusammenhang mit Winkeldritteln bisher unbetrachtet und unberücksichtigt ist. Dies führt  zur Verwirrung und Verständnisproblem:   Winkeldritteln allein mit Gerade und Kreiskurve  ist ein endloser Prozeß, der bei Abbruch mit dem Zusammensetzen der darzustellden Winkedrittgröße noch nicht am Ende ist. Winkeldritteln allein mit Gerade-, Kreis- und Parabelkurve   ist ein endlicher Prozeß.
Das mit endlich vielen Objekten konstruierte Winkeldrittel ist immer nur eine unvollstänig dargestellte Abbildgröße für das Winkeldrittel, wie auch beim prizipiellen Quantisierungsfehler. Das bedeutet aber nicht, daß  Konstruktionsprozesse  des   Winkeldrittelns, die dem Winkeldrittelpunkt exakt und unbeschränkt zustreben, unmöglich sind.  
  
4.4.5.5.4.             Gültigkeitsgrenzen des wantzelschen Unmöglich-Beweises:
Wir halten hier  nochmal fest: Die zielführenden Lösungszusammenhänge vom 2. Grad zum konstruierten endlichen Winkeldritteln liegen ausserhalb des Geltungsbereichs zum wantzelschen "Unmöglich-Beweis, der sich mit unmöglich   offenbar auf konstruierte Winkedrittelungen mit Gleichungen vom 3.Grad und den Kurven Kreis und Gerade bezieht.  Über konstruierte Winkeldrittelungen mit Gleichungen vom 3.Grad und den Kurven Gerade, Kreis und Parabel macht Wantzel keine Aussagen. 
 
Z&L-konstruierte Grenzprozesse zum WDT:
Betrachtunge zu Z&L-konstruierten Grenzprozessen für das WDT führt Wantzel nicht.  So kann er auch nicht erkennen, wie damit geordnet schon  mit  Wiederholsequenzen aus jeweils wenigen Kreis-und Gerade-Objekten    der exakten Grenzgröße= Winkeldrittelgröße unbeschränkt zugestreb wird  und dies keine bloße Näherung ist.
 
Präzisierung der WDT-Zielstellung, die auch Z&L-konstrueirte Grenzprozesse zuläßt.
Neue  Einsichte zum Winkeldritteln  machen  eine Präzisierung der WDT-Zielstellung  erforderlich: 
  1. Die  neuen gesuchten Z&L-Lösungswege sollen geometrisch anschaulich und bie ins Endlose nachvollziehbar sein.
  2. Die allein mit Sequenzen aus Gerade- und Kreiskruven konstruierten Winkeldrittel-Zwischenergebnisse der Grenprozesse sollen als   konstruierte Punktefolge mit einer starken Konvergenz dem  Grenzpunkt = Winkeldrittelpunkt autokonvergent zustreben.
  3. Anders als bei den immer möglichen Lösungsverfahren des Probierens und der "brutalen Gewalt" soll mit den  Z&L-konstruierten  Grenzprozessen" schon mit wenigen Wiederholzyklen eine so genaue  Ergebnisgrößen erzeugt werden, die alle Anforderungen der Praxis erfüllen.  Noch späteres Abbrechen ist zwar möglich, wird aber als sinnlose Aktion erkannt, als eine Vergeudung von Recourcen. Es  wird hier  also eine hohe Effizienz angestrebt.
  4. Ein exakter Winkeldrittelpunkt ist kein Schnittpunkt zweier Geraden  oder zweier Kreise oder von Gerade und Kreis, sondern von Gerade und Parabel y=x^3 oder Kreis und Parabel y=x^2.  Später zeigen wir noch,  im Halbkreis gibt es drei Schnittpunkte für drei  Winkeldrittelpunkte. 
  
 
4.4.5.6.         Winkeldritteln durch Grenzprozess  mit Halbierungen
Nicolaus Fialkowski (1818-1902) war ein österreichischer Mathematiker, der in seinem Buch "Theilung des Winkels und des Kreises", Wien Verlag Gerolds Sohn 1860, S. 11; 12  einen  exakten Grenzprozeß zum Winkeldreiteilen durch fortgesetzt konstruiertes Halbieren veröffentlichte. Dabei wird eine immer dichtere Punktefolge erzeugt, die gesetzmässig ihrem Grenzpunkt, dem exakten  Winkeldrittelpunkt zustrebt. 

 

Fialkowski nennt seine Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit  "quasi in der amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich  exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb  etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt  in Gedanken, sprich theoretisch,  nach  endlos vielen Schritten  erreicht. 

Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die  häufig zitierte  Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π,  die vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647  veröffentlicht wurde.

Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024  unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung"  zu lesen:

"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.

Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes  Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:

"Mann kann durch fortgetztes Halbiren  der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".

Leider trägt Fialkowski    selbst  zu einem  schnelles Vergessen seines  erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses  bei.  Er schreibt hierzu:

"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen  diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."

Theoriefindung zum Winkeldritteln mit Halbierungs-Grenzprozeß
Bei der   Theoriefindung zum Winkeldritteln nennt  Fialkowski  in seinem Buch auch den  Nikomedes (ca 4.Jhd. v.u.Z.), der  eine Konchiode für das Winkeldritteln  ins Spiel bringt.  Auf Seite 6 seines Buches schreibt Fialkowski  dann:
 
„Wird nämlich der gegebene Winkel in 4 gleiche Theile getheilt, der 4te Theil wieder in 4, der 16te wieder in 4 u.s.w. gleiche Theile getheilt, so hat man:       ...     α (1/4+1/42+1/43+ 1/44 + ... ins ∞ ) = α /3“
 
Schliesslich leitet Fialkowski  daraus die  1/3-Reihe " 1/3=1-1/2+1/4-1/8+1/16- ... u.s.w.;"   her und schreibt:
     " ... dies ist nun die Reihe die uns durch Halbierungen auf die Trisection des Winkels führt"
 
Verkürzte Halbierungs-WDT durch ein nachgeschaltetes konstruiertes  Dritteln
Das  Verfahren von Fialkowski, welches die 1/3-Reihe nutzt, kann um  eine nachgeschaltetes   klassisch konstruiertes  Dritteln verkürzt und damit effizienter gemacht werden. Das folgende  Bild zeigt einen hierfür  genutzten  Zusammenhang.

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte  Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.

 

Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan, auch für Grenzprozesse  

Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- Gerade-und auch Parabel-Objekte, mit denen durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreibbar sind. Die Gesamtheit der  Teilrechengänge sind  als   endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem  ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird.  Durch ein   hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel  zu einem klassisch konstruierten  Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist,  der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein. 

Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritt-Aktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der   Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine  Beschränkung, sodaß von einem  unbeschränkten Prozeß gesprochen wird.     Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen  schon nach 7 Halbierungen.

 
Beim  nächsten Bild  werden von innen nach außen geometrischen Drittelungen vorgenommen, die mit diagonal gezeichenten Strecken realisiert werden.  Zuerst nach 3 Halbierungen, dann nach  4 und außen nach 5.   
 
 
Beim folgenden Bild erleichtert  die von Innen nach Außen gezeichnet  Zick-Zack-Linie das Nachverfolgen der nacheinander konstruierte Halbierungen. Bei diesem konkreten Bild  gibt es keine nachgeschaltetes  geometrisches  Dritteln. So wird   hier erst nach  11 Halbierungen   eine praktikable Winkeldrittel-Abweichung von  wenigel als   1/1000 Grad erreicht.  
 
 
Zusammefassend schreibt Fialkowski zu seinen Winkeldrittelungen durch Halbieren:
"... die Trisection eines Winkels, die direkt durch Kreis und gerade Linie nicht zu erreichen ist, doch ohne etwas anderes, als diese Hilfsmittel zu gebrauchen, so nahe, wie man will zu kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als die kleinste möglicher Weise angebbare Grösse wird, oder als verschwindend zu betrachten ist."
  
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Wiederholungen?:

Zurück zur klassischen   Auffassung zu Gerade und Kreis

Wenn Euklid davon spricht, dass man „eine Gerade zwischen zwei Punkten ziehen kann“, so meint er damit keinen materiellen Strich, sondern den gedachten Ort aller Punkte, die in einem bestimmten Richtungszusammenhang stehen.  Dieser Zusammenhang lässt sich auch funktional fassen: Der abhängig kontinuierlich bewegbare  Geradenpunkt y=ax ist mit dem unabhängigen Punkt x durch multiplikative Verknüpfung  verbunden.   Ein kleines a bewirkt eine geringe, ein großes a eine stärkere Drehung der Geraden um ihren Ursprung. Die Größen a und x sind keine Zahlengrößen, sondern kontinuierlich wachsende oder schrumpfende Größen. Hier ist a eine konstante Größe.

Das Lineal wirkt dabei nur als Mittel der Sichtbarmachung.   Es zeigt materiell an, was gedanklich bereits als Zusammenhang vorhanden ist.  Die euklidische Konstruktion beruht somit nicht auf der Tätigkeit des Werkzeuges, sondern auf der Erkenntnis des Beziehungsgefüges. , das die geometrische Form trägt.
Erst durch gedankliche Abstraktion werden Gerade und Kreis zu idealen Objekten, deren Ordnung in den Rechenverhältnissen ihrer inneren Kohärenz gründet.

Parabeln in der cohaerentischen Auffassung

Auch die Parabeln sind  kein Produkt mechanischer Erzeugung – etwa eines Fadenzugs oder Schiebekörpers –, sondern die gedachte Punktfolge, die einer bestimmten funktionalen Abhängigkeit genügt, z. B. y=x2 oder y=x3
Die sichtbare Parabel ist stets nur eine Annäherung an diese ideale Form.
Ihr eigentliches Dasein liegt nicht im Mechanismus der Darstellung, sondern in der Gesetzmäßigkeit des Raumes, die in der Relation selbst wirksam ist.

Im cohaerentischen Verständnis wird dieser Gedanke vom theoretisch Abstrakten weitergeführt und vertieft:

Jede ideale geometrische Form – Gerade, Kreis oder Parabel – ist Ausdruck einer inneren Kohärenz, nicht das Ergebnis eines Werkzeuges oder äußeren Mechanismus.
Die Kohärenz besteht im Prinzip der Zugehörigkeit, das die Punkte in eine stetige, geordnete Folge bringt.
Das Werkzeug – Lineal, Zirkel oder Kurvenzeichner – wirkt dabei nur mit, um das bereits Bestehende sichtbar werden zu lassen.
Durch die Darstellung  wird nichts Substanzielles  hinzugefügt. Alles  ist schon im inneren Zusammenhang der Geometrie enthalten.

 

 

 
 
 
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