Zweifel am generell "unmöglichen" Winkeldritteln
4.4. Winkel
4.4. Winkel
4.4.1. Winkel messen und erzeugen
https://www.cohaerentic.com/index.php/sig/wit/teilen/winkeldreiteilung
4.4.2. Das Problem des Winkeldreiteilens (WDT)
Warum galt das Winkeldritteln jahrtausendelang als unlösbar. Mit dem Winkeldreiteilen befassen sich Geometer seit der Antike. Bis heute gibt es zur Lösung dieser Aufgabe die Auffassung der klassichen Geometrie und neudings auch die der cohaerentischen Geometrie? Was die heutige Wissenschaft Mathematik / Geometrie zu den klassischen Aufgaben der griechischen Antike denkt und lehrt wird in der
4.4.2.1 Historische WDT-Ansätze
4.4.2.1.1. Archimedes-WDT mit Strichlineal-Konstruktion
Seit der Antike wird für die klassischen drei Aufgaben nach endlichen Lösungskonstruktionen für diskrete Ergebnis-Lösungszahlen gesucht. Dies ist wegen des prinzipiellen Quantisierungsproblems eine in sich widersprüchliche Erwartung und Aufgabenstellung. Wenn es für die zu drittelnde Winkelgröße keine abbildende Zahl gibt, gibt es für die abgeleitete Winkeldrittelgröße auch keine.
Im Internet-Lexikon Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels, 27.5.2024), wird das für die "Dreiteilung des Winkels" bislang gelehrte wantzelsche "absolute Unmöglich" etwas zurück genommen, indem dort geschrieben wird:
4.4.2.1.2. Descartes WDT von 1637 mit Parabel y = 2x²

Fialkowski nennt allerdings sein Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit in der "amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt und autokohärent dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt in Gedanken, sprich theoretisch, nach endlos vielen Schritten exakt und nicht nur genähert erreicht.
Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die häufig zitierte klassische Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π. Sie wurde vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647 veröffentlicht.
Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024 unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung" zu lesen:
"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.
Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:
"Mann kann durch fortgetztes Halbiren der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".
Leider trägt Fialkowski selbst zu einem schnelles Vergessen seines erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses bei. Er schreibt hierzu:
"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.
Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan, auch für Grenzprozesse
Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- Gerade-und auch Parabel-Objekte, mit denen durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreibbar sind. Die Gesamtheit der Teilrechengänge sind als endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird. Durch ein hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel zu einem klassisch konstruierten Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist, der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein.
Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritt-Aktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine Beschränkung, sodaß von einem unbeschränkten Prozeß gesprochen wird. Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen schon nach 7 Halbierungen.



4.4.2.2.1. Grundprinzipien
Wantzelsche Dreiteilungsgleichung



Ziel- und Lösungsgestalt
Der klassiche und der cohaerentische WDT-Lösungsansatze beruhen auf der gemeinsamen Annahme, dass sich eine Lösungsgestalt zu einer Zielgestalt hin bewegt, welche die Winkel α und 3α aufweist. Diese beiden hier benutzten Gestalt-Begriffe entstehen erst im Rahmen dieser cohaerentischen WDT-Betrachtung:
Die Zielgestalt ist eine Figur, welche für ein gegebenes α das gesuchte Winkelverhältnisse α : 3α als Ziel gewisse Strukturmerkmale der Zielkonstellation aufweist. Die Lösungsgestalt ist eine bewegte ähnliche Figur, deren Strukturmerkmale durch die Bewegung immer mehr denen der Zielgestalt zustreben. Deckt sich die Lösungsgestalt mit der Zielgestalt, so gilt die Aufgabe als gelöst, denn der gesuchte Drittelwinkel α ist nun in der Lösungsgestalt realisiert. Das Stopkriterium für die Bewegung der Lösungsgestalt ist u.a. die Deckungsgleichheit der Dreieck-Schekelgrößen oder auch das Erreichen der zwei paarweisen Srecken-Parallelitäten.
Der Unterschied klassicher vs. cohaerentischer WDT zeigt sich im Prinzip ihrer ralisierten Bewegungen und unterschiedlich betrachteten Kriterien für die Stopbewegung:
- Im klassischen Ansatz bleibt die Bewegung der Lösungsgestalt eine unbestimmte, nur formal gedachte Kontinuität, die am Zielpunkt „stoppt“.
- Im cohaerentischen Ansatz dagegen ist die Bewegung selbst konstruktiv bestimmt. Sie ist eine autokonvergente Schritt-für-Schritt-Bewegung, die sich als Grenzprozess darstellen lässt.
- Das Ziel des cohaerentischen Ziel-/Lösungsgestalt-Verfahrens ist hier nicht mehr ein diskreter Lösungspunkt, sondern ein exakter Grenzprozeß der sich dem exakten Winkeldrittelpunkt nicht bloß annähert, sondern diesem tatsächlich, auch logisch nachvollziebar immer mehr zustrebt.



Bei den vorangegangenen Bildern umfaßt die innere 4-Streckenzug-Zielgestalt die Punkte A, M, D, C, und B. Der Punkt M ist der Kreismittelpunkt, die Punkte A, B, C und D liegen auf auf der Kreislinie. Das Stopkriterium für die Bewegung der Lösungsgestalt ist erreicht, wenn die 4-Streckenzug-Lösungsgestalt
Diese hier vorgezeigte WDT-Kohärenz-Sachverhalt ermöglichen das Erdenken klassischer, nur mit Zirkel und Lineal bzw. Kreisen und Geraden konstruierter Grenzprozesse für eine schrittweise autokonvergente Lösungsbewegung der Lösungsgestalt.
4.4.2.2.4. Autokonvergente Grenzprozesse
4.4.2.2.4.1. Streckenzug doppelt paralleler Strecken

4.4.2.2.5.2. Halbbalken-Verfahren
Verschiedene WDT-Verfahrensvarianten ergeben sich, indem für das Stopkriterium der Lösungsbewegung verschiedene Teile des Kreuzbalkens betrachtet werden.
- Beim bekannten Archimedes-WDT wird der Halbbalken außerhalb des Grundkreises betrachtet. Das Zielkriterium ist dabei erreicht, wenn dieser Halbbalken genau zwischen X-Achse und Kreislinie zu liegen kommt.
- Bei folgender cohaerentischen Halbbalken-WDT wird der Halbbalken links der Y-Achse betrachtet. Gestartet wird mit Strecke C1D gemäß Bild. Ziel der konstruierten Lösungssequenz ist es, daß der Halbbalken genau zwischen Y-Achse und Kreislinie zu liegen kommt.

Verschiedene WDT-Verfahrensvarianten ergeben sich, indem für das Stopkriterium der Lösungsbewegung verschiedene Teile des Kreuzbalkens betrachtet werden.
- Bei folgender cohaerentischen Ganzbalken-WDT wird der Ganzbalken rechts der Y-Achse betrachtet (nächstes rechtes Bild). Gestartet wird mit der roten Strecke rechts neben der Y-Achse. Sie dreht sich Schritt um Schritt um den symmetrisch dem Winkeldrittlpunkt gegen überliegenden Kreispunkt. Das Zielkriterium ist hier erreicht, wenn der Ganzbalken genau zwischen X- und Y.Achse zu liegen kommt. Dann weist das rote Dreieck die gesuchte Winkeldrittelgröße auf.

- Es wird erst nach 7 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Genauigkeit von 3 wahren Nachkommastellen erreicht.
- Es wird bereits nach 5 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Genauigkeit von 10 wahren Nachkommastellen erreicht.
Ganzbalken-Verfahren, nachfolgendes Bild:
- Für den großen Winkel 328.70322993121414° wird bereits nach 5 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Genauigkeit deutlich mehr als 10 wahren Nachkommastellen erreicht. Diese Genauigkeitseffizienz wird offenbar von keinenem amderen WDT-Verfahreren übertroffen.

4.4.2.2.5. Simultane dreifache Winkeldrittelung im Halbkreis
Hier gzeigt sich, worin cohaerentisches Geometriewissen über das klassische Wisen hinaus geht. Beim cohaerentischen Betrachten des WDT-Problems wird erkannt: Zu einem Punkt auf dem Halbkreis existieren, bei kartesischen Achsen X und Y, drei verschiedene Winkeldrittel, die ursächlich zusammenhängen. Im linken Bild teilt die rote Radiusstrecke den Viertelkreis im ersten Quadranten in zwei Winkel α und β, für die gilt: α + β = 90°. Gleichzeitig teilt dieselbe Radiusstrecke den Halbkreis in zwei Winkel α und γ mit der Beziehung α + γ = 180°.

Die Winkeldrittelpunkte für α/3 und γ/3 sind durch eine Sehne miteinander verbunden, die den halbgroßen Innenkreis um M tangiert. Der Drittelwinkel β/3 wird im betrachteten Kohärenzsystem durch den Tangierungspunkt dieser Sehne festgelegt.
Vor Wantzel (1837) und auch bei ihm selbst , sowie auch danach erfährt unser gefundener geometrisch konstruierbarer dreifache Zusammenhang keine Betrachtung. So konnte dazu auch Nichts erkannt werden. Bislang blieb daher unbekannt, daß es zu einem Punkt auf dem Halbkreis (Endpunkt der roten Radiusstrecke drei zusammenhängende, den Halkreis ausfüllende Drittelwinkel gibt, deren Verdreifachungssummen sich in diesem gemeinsamen Halbkreispunkt exakt treffen. Dies läßt sich anhand der blauen Kreise links der roten Radiusstrecke und der roten und großen grünen Kreis rechts roten Radiusstrecke nachvollziehen.

Ist ein Winkeldrittelpunkt auf dem Halbkreis bekannt, können über den Sehnen-Zusammenhang quasi auch die beiden anderen Winkeldrittelpunkte bzw. Winkel konstruiert werden. Infolge gegebener Symmetrie sind dann auch die Winkeldrittel in der anderen unteren Kreishälfte gegeben, was nachfolgendes Bild zeigt.

4.2.2.6.1 Wo kommen ideale Kurvenverläufe her?
Woher stammen in einer klassischen Konstruktion die exakte Gerade, der exakte Kreis oder die exakte Parabel?
In der klassischen Geometrie wird diese Frage kaum gestellt – die cohaerentische Geometrie geht ihr dagegen grundlegend nach.
Ideale Kurven als gedachte Objekte
In jeder klassischen Konstruktion wird mit exakten Geraden und Kreisen gearbeitet.
Doch diese Linien existieren nicht als materielle Spuren von Lineal oder Zirkel.
Sie sind gedankliche Objekte, deren Verlauf durch elementare Gleichungen beschrieben wird –
y=ax+b für die Gerade oder x2+y2=r2 für den Kreis.
Mit diesen idealen Verläufen wird konstruiert, nicht mit den ungenauen Linien, die physisch gezeichnet werden.
Ebenso verhält es sich mit den exakten Parabeln y=x2 und y=x3. Auch sie sind keine gezeichneten Spuren, sondern ideale Kurven, die eine einfache bzw. doppelte Mitwirkung der Variablen ausdrücken.
Sie entstehen aus denselben elementaren Rechenoperationen wie Gerade und Kreis und gehören deshalb zum gleichen geometrischen Prinzip.
Materielle Spur und gedankliches Kurvenobjekt
Zur anschaulichen Darstellung und zum Verständnis der Konstruktion ist die genäherte materielle Kurvenspur – etwa die Linie, die Lineal, Zirkel oder Kurvenlineal sichtbar ziehen – sehr nützlich.
Sie macht das Prinzip sichtbar und erlaubt das anschliche Nachvollziehen der geometrischen Zusammenhänge.
Für den eigentlichen Kern der Konstruktion, insbesondere für die Erzeugung der Schnittpunkte, ist jedoch die gedankliche Kurve entscheidend. Sie ist das ideale, kontinuierliche Kurvenobjekt, das den exakten Verlauf beschreibt, mit dem die Konstruktion im Raum tatsächlich arbeitet.
Bezug zur cohaerentischen Auffassung
Die cohaerentische Geometrie macht diesen inneren Zusammenhang ausdrücklich sichtbar.
Sie zeigt: Gerade, Kreis und Parabel sind nicht getrennte Gebilde, sondern verschiedene Ausprägungen einer einheitlichen, dem Raum selbst innewohnenden Rechenkohärenz.
Was in der klassischen Konstruktion stillschweigend als „ideales Werkzeug“ vorausgesetzt wird, wird bei cohaerentischer Geometrie zum eigentlichen Gegenstand der Betrachtung.
Zur Unmöglichkeit der Parabelkonstruktion
Mit obigen Hintergrund läuft die Argumentation Wantzels ins Leere, nach der Parabeln y=x2 und y=x3 mit Zirkel und Lineal nicht in endlich vielen Schritten konstruierbar seien. Denn die exakten Parabelkurven müssen und können real überhaupt nicht gezeichnet werden.
Mit ihnen wird – genau wie mit Geraden und Kreisen – gedanklich gearbeitet.
Entscheidend ist nicht das Werkzeug, sondern die zugrundeliegende Rechenbeziehung, die im Raum wirkt und durch die Konstruktion sichtbar gemacht wird.
So kehrt sich die Perspektive um:
Nicht die cohaerentische Geometrie erweitert die Mittel, sondern die klassische Geometrie verengt sie künstlich, indem sie willkürliche Einschränkungen bei den möglichen Kurven definiert.
Im cohaerentischen Verständnis gilt daher:
Die Geometrie ist keine Anwendung von Rechenoperationen auf den Raum; die Raumform selbst ist Rechenvorgang – ein stetiges Geflecht von Beziehungen, in dem das Denken Kohärenz erkennt, nicht erzeugt.
Konstruktion der Potenzkaskade y=xN N=1; 2; 3;....

Konstruktionsbeschreibung:
- Die exakte Gerade und die exakte Parabel der kartesischen Koordinaten x und y sind gedanklich konstituierte Ordnungen/Objekte.
- Diese gehen aus der Kohärenz der geometrischen Prinzipien selbst hervor,
nicht aus der Mechanik der Darstellung.- A1 ist die unabhängige Varaiable x für die Parabelpunkte y=x2 bzw. y=x. , Dies wird durch die Streckenzüge A1B1; B1B2; B2B3;bzw. A1B1; B1B2; B2B3: B3B4: B4B5 nachvollziehbar.
- Die heutigeTechnik erlaubt es, den Punkt A1 der x-Achse im DGS-Zugmodus zu bewegen, was dann die gesamte von A1 abhängige konstruierten STreckenzug in Bewegung setzt. B1 bewegt sich dann auf der 45°-Geraden, B3 auf der blauen Parabelkurve und B5 auf der roten Parabelkurve y=x3 bzw. zeichnet sie als Spurkurve.

Mit folgendem Bild knüpfen wir an das eingangs erörterte Verfahren mit Parabel an, das aber allein mit Kreis- und Gerade-Objekten und ohne gegebene Parabel auskommt. Die im folgenden Bild gezeichnete gestrichelte blaue Parabelkurve p dient nur der Orientierung. Gezeichnet ist sie nicht vorhanden und wird auch nicht benötigt.

Der im Ergebnisbereich benötigte Parabelverlauf wird als Krümmungskreis k4 durch drei erst konstruierte exakte Parabelpunkte (schwarz,rot, schwarz) konstruiert. Sein Schnittpunkt S(k3,k4) führt mit einer parallel zur Y-Achse verlaufenden Strecke zum relevanten Winkeldrittelpunkt S(k2xg5) auf dem Grundkreis k2. Der rote dünne Radiusstrahl markiert die Winkeldrittelgröße α. Reicht die erreichte Genauigkeit noch nicht aus, kann jetzt ausgehend vom akuellen Zwischen-Ergebnispunkt eine sich wiederholende Lösungssequenz gestartet werden usw. Theoretisch weicht dieser autokonvergente Grenzprozess mit seinem Ergebnis nach endlos vielen Wiederholsequenzen nicht mehr vom exakten Winkeldrittel ab. Da hier dem Ziel unbeschränkt zugestrebt wird, ist es ein exaktes Verfahren und keine blose Näherung. Gleiche Wiederholsequenzen mit Kreis- und Gerade-Objekten machen es möglich, die Gesamtsequenz des Grenzprozesses mit einer endlichen Beschreibung vollständig darzulegen.
Zum Genauigkeitsvergleich dient die rote Gradzahl im Bild. Sie ist die verdreifachte gemessene Ergebniszahl in Grad. Auf diese Weise kann das Drittel-Ergebnis leichter mit der schwarzen Startzahl vom zu drittelnden Winkel verglichen werden.
Wie gezeigt, werden ausgehend vom Schnittpunkt S(p,k3) drei exkate Punkte F, E, G der stückweisen Parabel p klassich konstruiert. Dies gelingt mit einer endlichen Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten. Die klassiche Konstruktion von Punkten einer quadratischen Parabel haben wir an anderer Stelle schon mehrfach beschrieben. Sie kann aber auch aus obigem Konstruktionsbild eindeutig nachvollzogen werden. Der Parabel-Krümmungskreis k4 im Ergebnisgebiet wird durch die hier drei konstrierten Parabelpunkte F, E, und G gezeichnet. Gestartet wird die Konstruktion mit einem grob geschätzten Drittelwinkel, indem der mittlere Parabelpunkt E in der Nähre von Kreis k3 platziert wird. Die beiden anderen Parabelpunkte F und G werden quasi symmetrisch rechts und links neben dem Punkt E platziert. Sie sollen einmal im Kreis k3 und einmal ausserhalb von Kreis k3 liegen.
Beim nächsten Bild wird ein zweistufiges Vorgehen gezeigt. Der 1. Zyklus bzw. die 1. Stufe ist rechts rot und der 2. Zyklus bzw. 2. Stufe ist links blau gezeigt. Gestartet wird der zweite Zyklus mit dem Zwischen-Ergebniswinkel aus dem 1. Zyklus (rot). Im 2. Zyklus wird bereits eine Ergebnisgenauigkeit erreicht, die über 15 wahre Nachkommastellen hinaus geht. Um wie viele kann hier nicht mehr erkannt werden, da die Rechengenauigkeit des verwendeten Geogebra-Programms nur 15 Nachkommastellen leistet.

Pierre-Laurent Wantzel beweist 1837, dass sich ein beliebiger Winkel mit Zirkel und Lineal nicht exakt dritteln lässt.
Der Grund liegt in der Algebra, welche die euklidischen Konstruktionsmöglichkeiten einschränkt: Es wird erwartet und definiert, Zirkel und Lineal erlauben nur Operationen, die mit Quadratwurzeln darstellbar sind.
Die Dreiteilung eines Winkels führt aber auf eine kubische Gleichung, deren Lösungen mit Quadratwurzeln nicht erreichbar sind. Daraus folgert Wantzel, dass das Winkeldritteln im klassischen Sinn allgemein unmöglich ist.
Übergang zur cohaerentischen Sicht
Die hier vorgezeigte WDT-Konstruktion mit Parabel y=x3 setzt jedoch genau an Wantzels Einschränkungen /Ausschlüssen an: Sie betrachtet den kubischen Zusammenhang geometrisch. (Siehe 4.4.2.2.6.1. Wo kommen ideale Kurvenverläufe her?) Die Parabel ist nicht mehr bloß Hilfsfigur oder Gleichung, sondern Trägerin eines kohärenten Funktionszusammenhangs im Raum, was sich in drei simultanen Winkedrittelungen im Halbkreis zeigt (Siehe Abschnitt 4.4.2.2.5. Simultane dreifache Winkeldrittel im Halbkreis ).
Während Wantzel die kubische Parabel algebraisch denkt, werden sie hier sichtbar als Punkte klassich konstruiert (siehe Abschnitt 4.4.2.2.6.1. Wo kommen ideale Kurvenverläufe her?). Damit tritt eine neue „Konstruktivität“ hervor —nicht mehr die „eingeschränkte“ im euklidischen Sinne, sondern eine inhärente, cohaerentische Konstruktivität, in der der Raum selbst Ursprung der Rechenkohärenzen ist.
4.4.3.1. Kernthese
Populäre Fassung / Darstellung
Wantzel zeigte 1837, dass sich ein Winkel mit Lineal und Zirkel nicht exakt in drei gleiche Teile teilen lässt.
Doch was er wirklich bewies, war keine Grenze der Geometrie – sondern eine Grenze seines Rechenmodells.
Er ging davon aus, dass sich alle Konstruktionen nur aus Quadratwurzeln zusammensetzen dürfen. Mit diesen Einschränkten beim System wird die Winkeldrittelung tatsächlich ausgeschlossen.
In der Realität des Raums jedoch wirken andere Gesetze, gibt es diese Einschränkungen nicht.
Die kubische Parabel y=x3 , die für das Winkeldritteln entscheidend ist, gehört wie Gerade und Kreis zur inneren Kohärenz des Raums.
Ihre Punkte lassen sich aus denselben geometrischen Prinzipien gewinnen – mit endlich vielen Schritten, ohne Hilfsmittel außerhalb der klassischen Konstruktion. So zeigt sich: Der wantzelsche Beweis beschreibt nicht, was der Raum kann, sondern was ein bestimmtes algebraisches Denksystem nicht zulässt.
Die cohaerentische Geometrie macht sichtbar, dass das vermeintlich Unmögliche bereits im Raum als Möglich angelegt ist.
Wissenschaftlich-technische Fassung /Darstellung
Wantzels Beweis von 1837 ist ein algebraischer Strukturbeweis, kein geometrischer. Er zeigt, dass das Winkeldritteln mit Lineal und Zirkel im Rahmen der klassischen Körpererweiterungen nicht möglich ist, da jede solche Konstruktion nur durch sukzessive Quadratwurzelbildungen darstellbare Zahlen erzeugt.
Die für die Winkeldrittelung relevante kubische Gleichung jedoch führt auf Körpererweiterungen dritten Grades, die in diesem formalen System ausgeschlossen bleiben.
Diese Beschränkung betrifft jedoch ausschließlich das symbolische Modell der Konstruktion, nicht die geometrische Realität des Raums.
In der realen Raumkohärenz entstehen die Kurvenverläufe y=xN für N=1,2,3, aus demselben Grundprinzip kohärenter Verknüpfung und sind in endlich vielen konstruktiven Schritten realisierbar.
Damit ist auch die kubische Parabel y=x3 kein „zusätzliches Werkzeug“, sondern Ausdruck einer im Raum selbst angelegten Rechenstruktur.
Die Inkonsistenz des wantzelschen Beweises liegt somit darin, dass eine algebraische Systembeschränkung irrtümlich als ontologische Aussage über geometrische Möglichkeiten verstanden wird.
Mit heutigem Verständnis der Raumkohärenz zeigt sich: Das Winkeldritteln mit kubischer Parabel ist nicht unmöglich, sondern verdeutlicht, dass der Raum selbst Rechenoperationen höherer Ordnung kohärent mitträgt.
4.4.3.2. Prinzipieller Quantisierungsfehler
Ein bisher unbeachteter Zusammenhang betrifft den sogenannten prinzipiellen Quantisierungsfehler.
Er besagt, dass aus einer konstruierten Folge endlich vieler Geraden- und Kreisobjekte kein vollständig exaktes Größenabbild gewonnen werden kann – weder für allgemeine Winkel noch für deren Drittel.
Dieses „Unmöglich“ ist kein logischer, sondern ein natürlicher Sachverhalt: Jede Konstruktion, die auf endlich vielen, diskreten Schritten beruht, bleibt eine Annäherung an einen kontinuierlichen Zusammenhang.
Darum ist das Winkeldritteln allein mit Gerade und Kreis kein abgeschlossener Vorgang, sondern ein prinzipiell unendlicher Prozess, der bei jedem Abbruch unvollständig bleibt.
Der strukturelle Unterschied
Der entscheidende Unterschied zur Parabel liegt nicht – wie oft angenommen – in einer feineren Annäherung oder „unendlich kleinen Schrittgröße“.
Solche ideal gedachten Teilungen ließen sich auch im Kreis- und Geradensystem vorstellen.
Das entscheidende Merkmal der Parabel liegt vielmehr in der Art der inneren Relation, durch die ihre Punkte kohärent verbunden sind.
Während bei der Geraden eine einfache proportionale Verknüpfung gilt (y = a·x),
entsteht bei der Parabel (y = x² oder y = x³) eine mehrfache, potenzielle Verknüpfung,
die eine höhere Stufe der Rechenkohärenz zum Ausdruck bringt.
Diese potenzielle Kopplung ist nicht äußerlich hinzugefügt, sondern dem Raum und seinen Beziehungen inhärent.
Cohaerentische Konsequenz
Im cohaerentischen Verständnis ist die Parabel daher kein „zusätzliches Werkzeug“,
sondern die Sichtbarmachung einer im Raum bereits vorhandenen Mehrfachkohärenz.
Durch diese innere Rechenverknüpfung wird das Winkeldritteln zu einem endlich abgeschlossenen Vorgang,
der auf derselben Grundlage beruht wie die Erzeugung von Geraden und Kreisen.
In Abschnitt 4.4.2.2.5 „Simultane dreifache Winkeldrittel im Halbkreis“ wird gezeigt,
dass die Parabel diese inhärente Raum- und Rechenkohärenz gleichzeitig in drei Richtungen wirksam werden lässt:
Sie ermöglicht drei simultane Winkeldrittelungen innerhalb eines Halbkreises.
Damit offenbart sie nicht eine neue Methode, sondern eine tiefere Schicht des kohärenten Raumprinzips,
das bereits den klassischen Grundelementen – Gerade und Kreis – zugrunde liegt.
4.4.3.1 Prinzipieller Quantisierungsfehler
Ein bisher unbeachteter Zusammenhang betrifft den sogenannten prinzipiellen Quantisierungsfehler.
Er bewirkt, dass aus einer konstruierten Folge endlich vieler Geraden- und Kreisobjekte kein vollständiges Größenabbild gewonnen werden kann – weder für allgemeine Winkel noch für deren Drittel.
Dieses „Unmöglich“ ist kein logischer, sondern ein natürlicher Sachverhalt:
Jede Konstruktion mit nur endlichen Mitteln bleibt eine diskrete Annäherung an einen kontinuierlichen Zusammenhang.
Darum ist das Winkeldritteln allein mit Gerade und Kreis kein abgeschlossener Vorgang, sondern ein unendlicher Prozess, der bei jedem Abbruch unvollständig bleibt.
Wird jedoch eine Parabel einbezogen, die potentiell unendkich dichte Punktnachbarschaften zuläßtt, kann die exakten Ergebnisgröße mit endlich vielen Schritten (endlicher Prozeß) erzeugt werden.
Das Dritteln wird zwar theoretisch in endlich vielen Schritten konstruktiv bestimmbar, sofern die kleinste Schrittgröße mit der dabei gearbeitet wird, eine unendlich kleine ist.
Das mit endlich vielen Objekten dargestellte Winkeldrittel bleibt so praktisch immer eine unvollständige Abbildung. So bestimmt bei einem mit Rechner realisierten Winkeldritteln letztlich dessen Rechengenauigkeit die erzielbare Ergebnisgenauigkeit.
4.4.3.2. WDT- Unmöglich, Wantzel 1837
Seit 1837 gilt der Beweis von Pierre Wantzel als unerschütterlicher Eckstein der klassischen Geometrie: Mit Zirkel und Lineal sei das exakte Winkeldritteln unmöglich. Doch dieser Beweis beruht auf einer methodischen Einschränkung. Wantzel erkennt nur jene Konstruktionen als exakt an, die als endliche Sequenz von Kreis- und Gerade- Kurven erzeugt werden.
- WDT mit Halbierungen, die N.Fialkowski 1860 veröffentlicht. Nikolaus Fialkowski Theilung des Winkels und des Kreises, Wien, Druch un d Verlag von Carl Gerolds-Sohn 1860
- WDT mit Zielfigur/Zielgestalt mit kontinuierlicher Bewegung (Archimedes (287.212 v.u.Z.) und cohaerentische Schrittbewegung durch Grenzprozesse
- WDT mit gegebener Parabel y=x^2 und y=x^3. Zur Konstruktion der Parabelkurve siehe Abschnitt 2.2.1. und hier "Streitpunkt: "Kurvenkonstruktion und Einschränken bei Kurventypen"
Die klassische Geometrie erklärt für diese Lösungen, daß für diese der wantzelssche Beweis nicht zutreffe, da die Beschränkung auf die Kurven Kreis und Gerade und auf konstruierbare Zahlen-Kohärenzen nicht eingehalten werde. Zusätzlich eingeführte Werkzeuge wie eine Parabelschablone werden vom wantzelschen Beweis nicht abgedeckt.
In der cohaerentischen Geometrie dagegen sind Kreise, Geraden und Parabeln keine Werkzeuge, sondern elementare Funktionsformen zu den Grundoperationen des Rechnens. Jede Kurve steht für einen stetigen Zusammenhang zwischen Größen. Sobald diese gegebene funktionale Ebene nicht mehr willkürlich per Definition eingeschränkt wird, verliert der wantzelsche Beweis seinen unbeschränkten Gültigkeitsbreich: Wantzel beweist keine geometrische, sondern eine zahlentechnische Grenze des Möglichen. Rechnen ist als geometrisch konstruertes Rechnen auch ohne Zahlen, als fortlaufender Zusammenhang von Operationen, möglich. Ganz ohne diskrete Schritte kommt man auch hier nicht aus. Die Schritt für Schritt-Verläufe sind etwas Ursprüngliches, wie der Herzschlag und nicht abgeleitet aus Zahlen. Vom lelementar ebendigen Ablauf wird erst nachträglich zu Zahlen und einem Zahlenraster abstrahiert.

- Descartes (1637) ging in seiner analytischen Geometrie davon aus, dass jede geometrische Aufgabe, also auch das Winkeldritteln, auf eine algebraische Gleichung zurückgeführt werden kann. In seinem Denken ist die Geometrie durch elementare Gleichungen beschreibbar, die in den elementare Kurven wie Gerade, Kreis, Parablen, Hyperbeln verschiedene Gestalt annehmen. Descartes sieht die abhängigen Variablenpunkte dieser höheren Kurven in keiner anderen Abhängigkeit als dies bei Gerade und Kreis der Fall ist. Descartes Geometriebegriff kennt keine Einschränkungen auf nur die Kurventypen Gerade und Kreis. Ohne diese Einschränkungen gelingt ihm mit einer gegebenen Parabel y=2x2 das Dreiteilen eines beliebigen Winkels in drei gleiche Teile nach endlich vielen Schritten.
- Wantzel (1837) hingegen argumentierte mit einem rein algebraischen, innerhalb der Zahlentheorie angesiedelten Geometrieverständnisses. Wantzel zeigte, dass die Gleichung, die ein Winkeldritteln eines beliebigen Winkels beschreibt, im Allgemeinen ein kubische Gleichung sein muß. Da solche Gleichungen nicht durch Radikale lösbar sind, schloss er daraus: Das exakte Winkeldritteln ist allein mit Zirkel und Lineal unmöglich.
Dieser aufgezeigte Widerspruch löst sich auf, wenn beachtet wird, daß Descartes und Wantzel von unterschiedlichen Geometriebegriffen ausgehen:
-
Für Descartes ist ein geometrische Objekt real, wenn es durch klassich konstruierbare Sequenzen von Gerade-Kreis-Objektet erzeugt werden kann, wie z.B. die Parabelpunkte y=x2.
-
Für Wantzel ist ein geometrisches Objekt nur dann real, wenn es in das Zahlraster der algebraisch (quadratisch) konstruierbaren Punkte fällt.
In moderner Sicht widersprechen sich die beiden also nicht in der Logik, sondern in der Grundannahme, was Geometrie überhaupt bedeutet:
-
Descartes’ Geometrie ist von Natur aus uneingeschränkt kontinuierlich und funktional. Ihre stetigen funktionale Zusammenhänge (Beziehungen) haben natürliche Rechengrößen, die keine Zahlen sind.
-
Wantzels Geometrie ist arithmetisch. Punkte werden als „existent“ anerkannt, die durch endliche Rechenoperationen im gequantelten Zahlenraum mit Zahlen erreichbar sind (kostruierbare Zahlen).
Cohaerentischen Geometrie sieht sich in der Tradition des descartschen Geometrie-Verständnisses und gelangt zusammengefasst zu folgender Einsicht:.
- Descartes nutzt die gegebenen inhärenten natürlichen Kohärenz-Möglichkeit (Kurven) im Kontinuum. Willkürliche Einschränken bei den inhärenten Kurventypen macht er nicht. weil er keinen Grund dafür sieht.
- Wantzel nutzt die Möglichkeit im Kontinuum der Kurven, macht aber willkürliche Einschränken, indem er das Zahlraster als zielentscheident ins Spiel einbringt und dafür weitere Einschränkung bei den Kurventypen auf nur Gerade- und Kreis-Kurve machen muß. Mit seinen Randbedingungen beweist Wantzel eine innerhalb des Zahlrasters nur eingeschränkte "WDT-Unmöglichkeit".
4.4.3.3. Streitpunkt: "Werkzeuge und Einschränken bei Kurventypen"
- Art von Prozess? Die cohaerentische Sicht: Für einen zu drittelnden Winkel gibt es bei einer Quantifizierung mit nur endlich vielen Schritte keine fehlerfrei abbildende Zahl und erst bei endlos vielen Schritten nähert sich der Restfehler dem Nichts, der Null. Dieser allgemiene Sachverhalt trifft dann auch für die Größe eines gedrittelten Winkels zu. Dafür braucht es keine weiteren Beweise. Die mit Lineal- und Kreis-Objekten konstruiertes Winkeldrittel erreichen mit endlich vielen L&K-Objekten nur eine unvollständige fehelrbehaftete Größendarstellung, als Zahl. Die coharentische Sichtweis ist auf die verschiedenen möglichen unendlichen Prozesse gerichtet, die als konstruierte Grenzprozesse tatsächlich unbeschränkt der theoretischen existierenden Winkeldrittelgröße zustreben.
- Wie wird zu exakten Kurvenverläufen gelangt? Die real gezeichneten Kreise und Geraden sind immer fehlerbehaftet? Hier kommt der "bahngesteurte" Spurpunkt ins Spiel, welcher in gedanklicher Abstraktion exakte elementare Funktionskurven als Gerade, Kreis, Parabel usw. zeichnet. Dazu bedarf es eines jeweils konkret aktiven linearen, quadratischen, kreisförmigen, parabelförmigen Zusammenhangs. Im Rahmen des klassichen Geometrieverständnisses wird bei Kreis- und Geradekurve diese prinzipelle Erzeugungsart als selbstverständlich hingenommen und bleibt weitgehend unangesprochen. Diese gleiche funktionsgesteuerte Kurvenerzeugung ist auch für die Kurven Parabel, Hyperbel usw. gegeben. Jetzt aber kommt eine, mathematisch nicht begründbare Ungleichbehandlung. In der klassichen Geometrie wird willkürlich der Katalog der verfügbaren elementaren Funktionen auf Gerade und Kreis eingekürzt und die Parabeln als unzulässig ausgeschlossen. Begründet wird dies mit, alle diese über Kreis und Gerade hinausgehenden Kurventypen können nicht als lückenlose (kontinuierliche) Linien wie bei Gerade und Kreis erzeugt werden. Das stimmt aber nicht. Die mathematisch exakte Kreis- und Geradekurve werden nicht wirklich durch die realen Werkzeuge erzeugt, sondern gedanklich funktionsgesteuert, wie es auch für die Parabelkurven y=x^2 und y=x^3 der Fall ist. Wie diese Erzeugung mit cohaerentischen Wissen möglich ist, wird im Kapitel 3.1.3. Multi-Produkte ( https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre) und hier im Unterabschtitt 4.4.3.2.5. Klassische Konstruktion der Parabeln y=x3 (rot) und y=x2 (blau) ausführlich dargelegt. Damit gibt es keinen Grund mehr, die Parabeln von dieser prinzipiellen Möglichkeit der Kurvenerzeugung auszuschließen. Die historisch entstandene Ungleichbehandlung der elementaren Kurven Parabeln, gegenüber Gerade und Kreis ist heute nicht mehr gerechtfertigt.
Der Beweis von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837 zeigt nicht, dass das Winkeldritteln geometrisch unmöglich wäre. Er zeigt lediglich, dass sich die dazugehörige Winkeldrittelgröße nicht als Zahl ausdrücken lässt, wenn man sich auf die klassischen Rechenoperationen beschränkt.
Wantzel arbeitet ganz im Zahlensystem. Als „konstruierbar“ gilt für ihn nur, was sich mit endlich vielen Schritten aus bekannten Zahlen gewinnen lässt – durch Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division und Wurzelziehen. Damit legt er ein Endlichkeitskriterium fest: Nur Größen, die sich in einer endlichen Zahlenfolge darstellen lassen, gehören zur Welt des Konstruierbaren.
Die Winkeldrittelgröße fällt aus diesem Raster heraus. Sie liegt – bildlich gesprochen – zwischen den Zahlpunkten. Aus dem allgemeinen Quantisierungsprinzip folgt daher:
Mit endlich vielen Schritten lässt sich kein geschlossenes Zahlen-Abbild der Winkeldrittelgröße herstellen. Im Umkehrschluss erfordert jedes exakte Winkeldritteln einen unendlichen Prozess.
Damit stößt Wantzels Zahlendeutung an ihre Grenze. Sein Beweis betrifft nicht das reale geometrische Geschehen, sondern nur die arithmetische Beschreibbarkeit dieses Geschehens.
René Descartes hatte bereits 1637 in seinem Werk La Géométrie ein exaktes Winkeldritteln konstruiert. Seine Lösung beruht auf der Beziehung zwischen zweier Funktionskuren, wovon eine die Parabel y=2x2 ist. Diese Konstruktion besteht zwar nur aus endlich vielen Schritten, doch der entscheidende Punkt – der Schnittpunkt beider Kurven – ist kein Zahlenpunkt, sondern ein Funktionspunkt. Er entsteht aus einer stetigen Beziehung zwischen x und y, in der das Unendliche in gebundener, „eingefangener“ Form steckt.
Das scheinbar Endliche in Descartes’ Konstruktion enthält also eine verdeckte Unendlichkeit: nicht als unendliche Zahlenreihe, sondern als stetige, kohärente Beziehung zwischen den geometrischen Objekten. Die Parabel wirkt dabei als Träger einer unendlichen Stetigkeit; ihr Schnittpunkt markiert den Moment, in dem diese Stetigkeit eine exakte Gestalt bildet.
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4.4.4. Zweifel am wantzelschen WDT-Unmöglich-Beweis
Seit 1837 gilt der Beweis von Pierre Wantzel als unerschütterlicher Eckstein der klassischen Geometrie: Mit Zirkel und Lineal sei das exakte Winkeldritteln unmöglich. Doch dieser Beweis beruht auf einer methodischen Einschränkung. Wantzel erkennt nur jene Konstruktionen als exakt an, die als endliche Sequenz von Kreis- und Gerade- Kurven erzeugt werden.
In der cohaerentischen Geometrie dagegen sind Kreise, Geraden und Parabeln keine Werkzeuge, sondern elementare Funktionsformen zu den Grundoperationen des Rechnens. Jede Kurve steht für einen stetigen Zusammenhang zwischen Größen. Sobald diese gegebene funktionale Ebene nicht mehr willkürlich eingeschränkt wird, verliert der wantzelsche Beweis seinen unbeschränkten Gültigkeitsbreich: Wantzel beweist keine geometrische, sondern eine zahlentechnische Grenze des Möglichen. Rechnen ist als geometrisch konstruertes Rechnen auch ohne Zahlen, als fortlaufender Zusammenhang von Operationen, möglich. Ganz ohne diskrete Schritte kommt man hier auch nicht aus. Die Schritt-für-Schritt-Verläufe sind etwas Ursprüngliches, wie der Herzschlag und nicht abgeleitet aus Zahlen. Vom lebendigen Ablauf wird erst nachträglich zu Zahlen und einem Zahlenraster abstrahiert.
- WDT mit Halbierungen, die N.Fialkowski 1860 veröffentlicht. Nikolaus Fialkowski Theilung des Winkels und des Kreises, Wien, Druch un d Verlag von Carl Gerolds-Sohn 1860
- WDT mit Zielfigur/-gestalt und ihre zustrebende Lösungsfigur/-gestalt, realisiert durch einen konstr.uierten Grenzprozeß.
- WDT mit Parabeln y=x^2 und y=x^3, die nach gleichem Prinzip wie die exakte Gerade und exakter Kreis konstruiert werden. Ein neues Werkzeug oder ein neues Kostruktionsprinzip wird dabei nicht hinzu genommen.
- Descartes (1637) ging in seiner analytischen Geometrie davon aus, dass jede geometrische Aufgabe, also auch das Winkeldritteln, auf eine algebraische Gleichung zurückgeführt werden kann. In seinem Denken ist die Geometrie durch elementare Gleichungen beschreibbar, die in den elementare Kurven wie Gerade, Kreis, Parablen, Hyperbeln verschiedene Gestalt annehmen. Descartes sieht die abhängigen Variablenpunkte dieser höheren Kurven in keiner anderen Abhängigkeit als dies bei Gerade und Kreis der Fall ist. Descartes Geometriebegriff kennt keine Einschränkungen auf nur die Kurventypen Gerade und Kreis. Ohne diese Einschränkungen gelingt ihm mit einer gegebenen Parabel y=2x2 das Dreiteilen eines beliebigen Winkels in drei gleiche Teile nach endlich vielen Schritten .
- Wantzel (1837) hingegen argumentierte mit einem rein algebraischen, innerhalb der Zahlentheorie angesiedelten Geometrieverständnisses. Wantzel zeigte, dass die Gleichung, die ein Winkeldritteln eines beliebigen Winkels beschreibt, im Allgemeinen ein kubische Gleichung sein muß. Da solche Gleichungen nicht durch Radikale lösbar sind, schloss er daraus: Das exakte Winkeldritteln ist allein mit Zirkel und Lineal unmöglich.
Descartes Winkeldritteln mit Parabel y=2x2 von 1637 steht somit im Widerspruch zu Wantzels Einsichten von 1837. Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn beachtet wird, daß Descartes und Wantzel von unterschiedlichen Geometriebegriffen ausgehen:
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Für Descartes ist ein geometrische Objekt real, wenn es durch klassich konstruierbare Sequenzen von Gerade-Kreis-Objektet erzeugt werden kann, wie z.B. die Parabelpunkte y=x2.
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Für Wantzel ist ein geometrisches Objekt nur dann real, wenn es in das Zahlraster der algebraisch (quadratisch) konstruierbaren Punkte fällt.
In moderner Sicht widersprechen sich die beiden also nicht in der Logik, sondern in der Grundannahme, was Geometrie überhaupt bedeutet:
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Descartes’ Geometrie ist von Natur aus uneingeschränkt kontinuierlich und funktional. Ihre stetigen funktionale Zusammenhänge (Beziehungen) haben natürliche Rechengrößen, die keine Zahlen sind.
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Wantzels Geometrie ist arithmetisch. Punkte werden als „existent“ anerkannt, die durch endliche Rechenoperationen im gequantelten Zahlenraum mit Zahlen erreichbar sind (kostruierbare Zehlen).
Cohaerentischen Geometrie sieht sich in der Tradition des descartschen Geometrie-Verständnisses.
- Descartes nutzt die gegebenen inhärenten natürlichen Kohärenz-Möglichkeit (Kurven) im Kontinuum. Willkürliche Einschränken bei den inhärenten Kurventypen macht er nicht. weil er keinen Grund dafür sieht. Descartes hat mit konkreter exakter Konstruktion mit gegebener Parabel y=2x2 eine exakte Winkedreiteilung mit endlich vielen Schritten vorgezeigt.
- Wantzel nutzt die Möglichkeit im Kontinuum der Kurven, macht aber willkürliche Einschränken, indem er das Zahlraster als zielentscheident ins Spiel einbringt und dafür weitere Einschränkung bei den Kurventypen auf nur Gerade- und Kreis-Kurve machen muß. Mit seinen Randbedingungen beweist Wantzel eine nur eingeschränkte "WDT-Unmöglichkeit" innerhalb des Zahlrasters.
- Das Problem, Art von Prozess: Die cohaerentische Sicht: Für einen zu drittelnden Winkel gibt es bei einer Quantifizierung mit nur endlich vielen Schritte keine fehlerfrei abbildende Zahl und erst bei endlos vielen Schritten nähert sich der Restfehler dem Nichts, der Null. Dieser allegemiene Sachverhalt trifft dann auch für die Größe eines gedrittelten Winkels zu. Dafür braucht es keine weiteren Beweise. Die mit Lineal- und Kreis-Objekten konstruiertes Winkeldrittel erreichen mit endlich vielen L&K-Objekten nur eine unvollständige fehelrbehaftete Größendarstellung, als Zahl. Die coharentische Sichtweis ist auf die verschiedenen möglichen unendlichen Prozesse gerichtet, die als konstruierte Grenzprozesse tatsächlich unbeschränkt der theoretischen existierenden Winkeldrittelgröße zustreben. Bei cohaerentischer Betrchtung wird nicht zur Einsicht gelangt, warum Wantzel seinen Unmöglichbeweis führt, obwohl die Betrachtung des Problems Quantifizierens hier zu einem allgemeineren "Unmöglich" führt?
- Problem, wie wird zu exakten Kurvenverläufen gelangt? Die real gezeichneten Kreise und Geraden sind immer fehlerbehaftet? Hier kommt der "bahngesteurte" Spurpunkt ins Spiel, welcher in gedanklicher Abstraktion exakte elementare Funktionskurven als Gerade, Kreis, Parabel usw. zeichnet. Dazu bedarf es eines jeweils konkret aktiven linearen, quadratischen, kreisförmigen, parabelförmigen Zusammenhangs. Im Rahmen des klassichen Geometrieverständnisses wird bei Kreis- und Geradekurve diese prinzipelle Erzeugungsart als selbstverständlich hingenommen und bleibt weitgehend unangesprochen. Diese gleiche funktionsgesteuerte Kurvenerzeugung ist auch für die Kurven Parabel, Hyperbel usw. gegeben. Jetzt aber kommt eine, mathematisch nicht begründbare Ungleichbehandlung. In der klassichen Geometrie wird willkürlich der Katalog der verfügbaren elementaren Funktionen auf Gerade und Kreis eingekürzt und die Parabeln als unzulässig ausgeschlossen. Begründet wird dies mit, alle diese über Kreis und Gerade hinausgehenden Kurventypen können nicht als lückenlose (kontinuierliche) Linien wie bei Gerade und Kreis erzeugt werden, was nicht stimmt. Die mathematisch exakte Kreis- und Geradekurve werden nicht wirklich durch die realen Werkteuge erzeugt, sondern funktionsgesteuert, wie auch die Parabelkurven y=x^2 und y=x^3. Wie diese Erzeugung mit cohaerentischen Wissen möglich ist, wird im Kapitel 3.1.3. Multi-Produkte ( https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre) und hier im Unterabschtitt 4.4.3.2.5. Klassische Konstruktion der Parabeln y=x3 (rot) und y=x2 (blau) ausführlich dargelegt. Damit fällt der Grund weg, die Parabeln von dieser prinzipiellen Möglichkeit der Kurvenerzeugung auszuschließen Die historisch entstandene Ungleichbehandlung der elementaren Kurven ist heute nicht mehr gerechtfertigt.




- Die neuen gesuchten Z&L-Lösungswege sollen geometrisch anschaulich und bie ins Endlose nachvollziehbar sein.
- Die allein mit Sequenzen aus Gerade- und Kreiskruven konstruierten Winkeldrittel-Zwischenergebnisse der Grenprozesse sollen als konstruierte Punktefolge mit einer starken Konvergenz dem Grenzpunkt = Winkeldrittelpunkt autokonvergent zustreben.
- Anders als bei den immer möglichen Lösungsverfahren des Probierens und der "brutalen Gewalt" soll mit den Z&L-konstruierten Grenzprozessen" schon mit wenigen Wiederholzyklen eine so genaue Ergebnisgrößen erzeugt werden, die alle Anforderungen der Praxis erfüllen. Noch späteres Abbrechen ist zwar möglich, wird aber als sinnlose Aktion erkannt, als eine Vergeudung von Recourcen. Es wird hier also eine hohe Effizienz angestrebt.
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Ein exakter Winkeldrittelpunkt ist kein Schnittpunkt zweier Geraden oder zweier Kreise oder von Gerade und Kreis, sondern von Gerade und Parabel y=x^3 oder Kreis und Parabel y=x^2. Später zeigen wir noch, im Halbkreis gibt es drei Schnittpunkte für drei Winkeldrittelpunkte.
Fialkowski nennt seine Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit "quasi in der amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt in Gedanken, sprich theoretisch, nach endlos vielen Schritten erreicht.
Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die häufig zitierte Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π, die vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647 veröffentlicht wurde.
Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024 unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung" zu lesen:
"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.
Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:
"Mann kann durch fortgetztes Halbiren der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".
Leider trägt Fialkowski selbst zu einem schnelles Vergessen seines erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses bei. Er schreibt hierzu:
"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.
Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan, auch für Grenzprozesse
Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- Gerade-und auch Parabel-Objekte, mit denen durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreibbar sind. Die Gesamtheit der Teilrechengänge sind als endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird. Durch ein hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel zu einem klassisch konstruierten Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist, der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein.
Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritt-Aktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine Beschränkung, sodaß von einem unbeschränkten Prozeß gesprochen wird. Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen schon nach 7 Halbierungen.



Wiederholungen?:
Zurück zur klassischen Auffassung zu Gerade und Kreis
Wenn Euklid davon spricht, dass man „eine Gerade zwischen zwei Punkten ziehen kann“, so meint er damit keinen materiellen Strich, sondern den gedachten Ort aller Punkte, die in einem bestimmten Richtungszusammenhang stehen. Dieser Zusammenhang lässt sich auch funktional fassen: Der abhängig kontinuierlich bewegbare Geradenpunkt y=ax ist mit dem unabhängigen Punkt x durch multiplikative Verknüpfung verbunden. Ein kleines a bewirkt eine geringe, ein großes a eine stärkere Drehung der Geraden um ihren Ursprung. Die Größen a und x sind keine Zahlengrößen, sondern kontinuierlich wachsende oder schrumpfende Größen. Hier ist a eine konstante Größe.
Das Lineal wirkt dabei nur als Mittel der Sichtbarmachung. Es zeigt materiell an, was gedanklich bereits als Zusammenhang vorhanden ist. Die euklidische Konstruktion beruht somit nicht auf der Tätigkeit des Werkzeuges, sondern auf der Erkenntnis des Beziehungsgefüges. , das die geometrische Form trägt.
Erst durch gedankliche Abstraktion werden Gerade und Kreis zu idealen Objekten, deren Ordnung in den Rechenverhältnissen ihrer inneren Kohärenz gründet.
Parabeln in der cohaerentischen Auffassung
Auch die Parabeln sind kein Produkt mechanischer Erzeugung – etwa eines Fadenzugs oder Schiebekörpers –, sondern die gedachte Punktfolge, die einer bestimmten funktionalen Abhängigkeit genügt, z. B. y=x2 oder y=x3
Die sichtbare Parabel ist stets nur eine Annäherung an diese ideale Form.
Ihr eigentliches Dasein liegt nicht im Mechanismus der Darstellung, sondern in der Gesetzmäßigkeit des Raumes, die in der Relation selbst wirksam ist.
Im cohaerentischen Verständnis wird dieser Gedanke vom theoretisch Abstrakten weitergeführt und vertieft:
Jede ideale geometrische Form – Gerade, Kreis oder Parabel – ist Ausdruck einer inneren Kohärenz, nicht das Ergebnis eines Werkzeuges oder äußeren Mechanismus.
Die Kohärenz besteht im Prinzip der Zugehörigkeit, das die Punkte in eine stetige, geordnete Folge bringt.
Das Werkzeug – Lineal, Zirkel oder Kurvenzeichner – wirkt dabei nur mit, um das bereits Bestehende sichtbar werden zu lassen.
Durch die Darstellung wird nichts Substanzielles hinzugefügt. Alles ist schon im inneren Zusammenhang der Geometrie enthalten.













