Einführung
"
Der erste Beweis dieser Negativaussage stammt von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837. In ihm wird das Problem auf eine algebraische Gleichung dritten Grades reduziert und argumentiert, dass deren Lösungen keine konstruierbaren Zahlen sind, sie sich also nicht in endlich vielen Schritten mit Zirkel und Lineal aus der Länge 1 konstruieren lassen".
Offenbar kannte Wantzel das im Jahr 1637 veröffentlichte Buch "La Geometrie" von Rennè Descartes (1596-1650) nicht, das im Widerspruch zur wantzelschen Beweis-Einsicht von 1837 steht. Descartes gelangt mit Zussammenhanggleichungen und Kurven vom 2.Grad (Parabel) nach endlich vielen Schritten zu einer vollständigen Größendarstellung des exakten Winkeldrittels. Im Buch des Autors "Cohaerentic, ISBN 9783982026216 ist deshalb auf Seite 302 geschrieben:
"Wir erkennen am descartschen Winkeldritteln, das Zusammenhanggleichungen vom 2.Grad zur Grundlage nimmt, dass der wantzelsche Unmöglich-Beweis nicht so allgemein gültig ist, wie es einst erwartet und heute gelehrt wird. Das von Wantzel bewiesene "Unmöglich" trifft nur dann zu, wenn eine konstruierte Winkeldreiteilung versucht wird, die
cos (β=3α) = 4 cos3(α) - 3 cos (α) bzw. sin (β=3α) =3 sin (α) - 4 sin3(α),
also Gleichungen vom 3.Grad, zur Kohärenzgrundlage nimmt."
Konkrete Lösungkonstruktionen, bei denen diese Gleichungen vom 3.Grad der Kostruktionsplan sind, erstellen Wantzel nicht und auch Andere nicht. Wir aber erstellen damit konkrete Lösungskonstruktionen, um die geometrischen Kohärenzen tiefergehend verstehen zu können. Unsere folgenden Kostruktionsbilder machen dies möglich. Anhand der textlichen Zuordnungen der konstruierten Objekte zu den Gleichungsgrößen, wie z.B. sin α = JB=MP , kann alles anschaulich nachvollzogen werden. Bei den ersten beiden Konstruktionen ist vorausgesetzt, daß die kubische Kurve y=x3 bereits vollständig gezeichnet vorliegt. Sie kann mit einem zusätzlichen Werkzeug Schablone im ersten Quadranten gezeichnet werden.


Die erste Konstruktionen gilt für eine (sin 3α)-Kohärenz und die zweite für eine (cos 3α)-Kohärenz. In beiden Fällen ist der Lösungszusammenhang allerdings nur unidirektional von Winkel α zu Winkel 3α gegeben. Die Umkehrung in der Objekt- Abfolge zwecks Winkeldrittelung vom Winkel 3α nach Winkel α ist, wie beide obigen Konstruktionen zeigen, nicht möglich. Warum dieser Lösungsweg unmöglich ist, wird konkret am zweiten Bild erklärt. In rückwärtiger Abfolge ist zwar die Strecke CK und der Kreisbogen KMO, den die Punkte K und O begrenzen, konstruierbar. Der dann von Punkt O aus rückwärts folgende Kreisbogen ist nicht konstruierbar, denn es fehlt dafür die konkrete Raduisgröße. Diese Radiusgröße NL= cos α wird nur für die andere Kohärenzrichtung erzeugt. Wantzels Einsicht und Erwartung zu seinen Gleichungen vom 3. Grad war offenbar die Folgende. Er betrachtete seine Zusammenhänge zum Winkeldritteln als exakt und einzigartig zutreffend. So sah er weitere Betrachtungen zu eventuell noch anderen möglichen Lösungskohärenzen als obselet.
Dabei spielte offenbar auch eine Rolle, daß Kenntnisse zu mit Zirkel und Lineal ausführbaren Konstruktionen begrenzt waren. So wurden danals und auch heute noch, nicht alle Parabelpunkte y=x^2 und y=x^3 als prizipiell konstruierbar angesehen. Zum Zeichnen einer durchgängigen Kurve bedarf es daher einer Schablone. Sie wurde und wird als ein über die Werkzeuge Zirkel und Lineal hinaus gehendes weiteres Werkzeuge an gesehen. Unsere obigen beiden Konstruktionen zeigen anschaulich, trotz der Nutzung eines weiteren Werkzeuges "Schablone" für y=x3 gibt es hier nach endlich vielen Schritten keine vollständig abgeschlossene Lösungskonstruktionen von 3α nach α .
Was ist aber, wenn alle Punkte der Parabel y=x3 und auch y=x2 vom Prinzip her allein mit Zirkel und Lineal bzw. als endliche Sequenz zusammenhängender Kreis- und Gerade-Objekte konstruiert werden können? Weil dies der Fall ist, können vom Prinzip her auch alle Parabelpunkte ohne Schablone und ohne zusätzliches Werkzeug konstruiert werden. Die folgenden vier endlichen Konstruktionen zum Winkelverdreifachen sind Beispiele dafür, daß beliebige Parabelpunkt für y=x3 und auch y=x2 allein mit Zirkel und Lineal konstruiert werden kann. Für das mögliche oder unmögliche konstruierbare Winkeldritteln sind keine weiteren Werkzeuge entscheident, sondern die geometrische-mathematischen Zusammenhänge mit ihren anschaulich nachvollziehbaren Eigenschaften.
Wantzels "Unmöglich-Beweis" wird für Gleichungen vom 3.Grad, geführt und zeigt, daß für diese mit endlichen Schritten kein vollständiges Winkeldrittel-Größenabbild kostruiert werden kann, wie wie wir es auch anhand unserer vorangegangenen konkreten Konstruktionen erkannt haben.
Andererseit erkennen wir, mit Gleichungen vom 2.Grad, wie sie Descartes in seinem Buch La Geometria von 1637 nutzt, ist mit endlich vielen Schritten ein vollständig konstruiertes Winkeldrittel-Größenabbild möglich. Damit bestätigt sich, Wantzels auf Gleichungen vom 3.Grad begrenztes "Unmöglich" trifft für Descartes mögliches Winkeldritteln mit Gleichungen 2.Grades (quadratische Parabel ) nicht zu.
Lassen sich die wantzelschen Gleichungen vom 3. Grad in solche vom 2. Grad überführen lassen? Dies scheint mit der 1. Ableitung möglich und führt zu
4 (sin α)(cos2 α) - sin α = sin 3α und 4(cos α)(sin2α) - cos α = cos 3α .
Formal sind die beiden Gleichungen richtig. Treffen sie aber auch für eine ausgeführte Konstruktion immer noch zu? Zur Überprüfung nutzen wir dies Gleichungen als Pläne für nachfolgende zwei Konstruktionen. Sie leisten tatsächlich immer noch ein exaktes Winkelverdreifachen, so wie ihre Ursprungsgleichungen vom 3.Grad.

Widersprüche
Wantzel geht davon aus, daß der Winkelzusammenhang von α zu 3α und 3α zu α allein nur mit obigen Gleichungssystemen vom 3.Grad beschrieben werden kann. Er erkennt für dieses Zusammenhangsystem vom 3.Grad kann keine vollständige Winkeldrittel-Abbildgrße mit endlich vielen Zirkel und Lineal- Operationen konstruiert werden.
Zur etwa gleichen Einsicht wird auch mit den voran gegangenen Konstruktionen gelangt. Es gelingt nicht, die die Lösungszusammenhänge bzw. ihre zusammenhängenden Objekte in rückwärtiger Abfolge zu konstruieren, um von 3α zu α zu gelangen. Dafür fehlt immer eine konkrete Größe.
Seit dem im Jahr 1637 veröffentlichten Buch "La Geomeria" von Descartes ist ein Winkeldritteln mit Lösungsgleichungen vom 2. Grad bekannt. Dieser Sachverhalt steht im Widerspruch zu Wantzels Einsicht, daß für ein Winkeldritteln das Lösen von Gleichungen vom 3.Grad unabdingbar ist.
Zum angesprochenen Widerspruch antwortet das KI-Portal "Frage.de"18.03.2025 wie folgt:
Daher ist die Einschränkung von Wantzels Beweis speziell auf die Unmöglichkeit der Lösung von kubischen Gleichungen mit den genannten Werkzeugen bezogen, nicht auf quadratische Gleichungen, was Descartes schon 1637 in seinem Buch "La Geomerie" zeigt.
Mit diesem neuen Wissen zum Winkeldritteln erkennen wir, für das heute von Wantzel bewiesene und heute gelehrte "Unmöglich" zum Winkeldritteln sind Präzisierungen erforderlich. Zu dem von Wantzel bewiesenen "Unmöglich" ist auch immer ein exakt benannter Gültigkeitsbereich mit zu nennen. Das bewiesene unmögliche Winkeldritteln trifft für Lösungsversuche zu, die auf der Kohärenzgrundlage von Gleichungen vom 3. Grad geführt werden. Es trifft somit nicht zu für Lösungen, die auf der Kohärenzgrundlage von Gleichungen vom 2. Grad konstruiert werden, wie es Descartes in seinem Buch "La Geometria" von 1637 zeigt.
Mit weiterer Abstraktionen erkennen wir, allgemeines Winkeldritteln mit einer Sequenz von zusammenhängend konstruierter Kreis- und Geraden-Objekte ist immer ein endloser Prozeß, ähnlich dem Quantisierungsprozeß für eine beliebige analoge Größe. In beiden Fällen wird nach endlich vielen Schritten noch keine vollständige Darstellung eines Größenabbildes erreicht, aus dem im Umkehrfall wieder die originale zu drittelnde Winkelgröße ohne Restfehler konstruiert werden kann.
An unserer Einsicht, daß klassich konstruiertes Winkeldritteln immer ein endloser Prozeß ist, der generell mit nur endlich vielen Schritten ein unvollständig zusammengesetztes Größenabbild des Winkeldrittels erzeugt, ändern auch die descartsche Winkeldrittellösung mit gegebener Parabel y=x^2 nichts und auch die sogenannten drittelbaren Winkegrößen 180° und 90° nichts.
Funktionaler Parabelzusammenhang:
Der Parabelzusammenhang ist ein kontinuierlicher Zusammenhang. Zu jeder kleinen Bewegung der unabhängigen Variablen x gibt es zwangslaufig eine entsprechen kleine Bewegung der abhängigen Variablengröße y=x^2. Alle abhängigen Variablenpunkte y sind prinzipiell und mit nur wenigen Schritten einer Kreis-Gerade-Sequenz aus einem unabhängigen, beliebig gegebenen x konstruierbar. Alle Punkte auf einer Parabelkurve sind mit Zirkel und Lineal erreichbar!
Sogenannten drittelbare Winkegrößen als Ausnahme:
Die Winkel 180°, 90°, 45° usw. werden heute als sogenannten drittelbaren Winkel bezeichnet und gelehrt. Mit einem konstruierten allgemeinen Winkeldritteln seien 180° auf 60° und 90° auf 30° drittelbar. Ein konstruiertes allgemeines Winkeldrittelverfahren als Ausnahme gibt es aber nicht. Die Größen von 60° und 30° ... sind autonom konstruierbare Grundgrößen, die nicht von 180° und 90° abgeleitet sind. Sie können für sich allein konstruiert werden und sind zufälligerweise Winkeldrittelgröße zu 60°und zu 30°. Entscheident ist, 60° und 30° sind sie keine mit endlich vielen Schrotten konstruiert abgeleitete Winkeldrittelgrößen zu 180° und zu 90°. Es gibt also keine Ausnahmen zu Winkeldrittelungen als generell endlose Prozesse.
Quantisierungsfehler:
Wir bringen hier noch einen Sachverhalt ins Spiel, der "prinzipieller Quantisierungsfehler" heißt. Er macht vollständige Größenabbilder aus einer konstruierten Sequenz endlich vieler Kreis- und Gerade-Objekte unmöglich. So auch solche für einen Winkel und dessen Winkeldrittel. Dieses generelle Unmöglich ist ein natürlicher Sachverhalt, der im Zusammenhang mit Winkeldritteln bisher unbetrachtet und unberücksichtigt ist. Dies führt zur Verwirrung und Verständnisproblem: Winkeldritteln mit Zirkel und Lineal bzw. mit konstruierten Sequenzen zusammenhängender Kreis- und Geraden-Objekte ist ein möglicher Prozeß. Unmöglich ist es nur, einen belieben Winkel und auch dessen Winkeldrittel mit endlich vielen Schritten als vollständiges quantisiertes Größenabbild darzustellen, was am prinzipiell auftretenden Quantisierungsfehler liegt. Das mit endlich vielen Objekten konstruierte Winkeldrittel ist immer nur eine unvollstänig dargestellte Abbildgröße für das Winkeldrittel. Das bedeutet aber nicht, daß Konstruktionsprozesse des Winkeldrittelns, die dem Winkeldrittelpunkt exakt und unbeschränkt zustreben, unmöglich sind.
Eine kontinuierliche Größe kann als quantisiertes diskretes Größenabbild immer nur auf die nächst benachbarten diskreten Werte (Quantisierungsstufen) gerundet werden. Auch aus diesem Grund gibt es prinzipiell für jede zu drittelnde Winkelgröße keine quantisierte diskrete vollständige Abbildkonstruktion.
Der positive, als auch negative maximale Quantisierungsfehler ist die Hälfte der Breite der erreichten Quantisierungsstufe. Mit abnehmender Größe der Quantisierungsstufe verkleinert sich der Quantisierungsfehler, was auch für unsere nachfolgend betrachteten "Winkeldrittelungen" zutrifft.
Gültigkeitsgrenzen:
Hier halten wir nochmal fest, die zielführenden Lösungszusammenhänge vom 2. Grad zum konstruierten Winkeldritteln liegen ausserhalb des Geltungsbereichs zum wantzelschen "Unmöglich-Beweis, der sich auf konstruierte Winkedrittelungen mit Gleichungen vom 3.Grad bezieht.
Grenzprozesse:
Unsere später noch ausführlich betrachteten Winkeldrittelungen mit Grenzprozessen streben mit endloser Wiederholsequenz von Kreis-und Gerade-Objekten tatsächlich unbeschränkt der exakten Grenzgröße=Winkeldrittelgröße zu. Dieser Sachverhalt steht im Widerspruch zu einem heute gelehrten, generellen unmöglichen Winkeldritteln, das sich auf Wantzels "Unmöglich-Beweis" von 1837 stützt. Dieser Widerspruch löst sich auf, wenn zu Wantzels Unmöglich-Beweisergebnis der Geltungsbereich immer mit genannt wird. Konkret sind gemäß Beweisergebnis alle Lösungsversuche unmöglich, die von Gleichungen 3.Grades ausgehen, denn Wantzel hat für seinen Beweis diese Gleichungszusammenhänge zur Grundlage genommen.
Präzisierung der Zielstellung zum angestrebten konstruierten Winkeldritteln:
Die zuvor dargelegten neuen Einsichte zum Winkeldritteln machen eine Präzisierung der zielstellung zum angestrebten konstruierten Winkeldritteln erforderlich.
- Das Winkeldritteln ist unabdingbar an konstruierte Grenzprozessen gebunden, die tatsächlich dem Grenzpunkt=Winkeldrittelpunkt zustreben. Die gesuchten konstruierten Lösungswege sollen geometrisch anschaulich nachvollziehbar sein.
- Die konstruierten Winkeldrittel-Zwischenergebnisse sollen als konstruierte Punktefolge mit einer starken Konvergenz dem Grenzpunkt=Winkeldrittelpunkt autokonvergent zustreben.
- Anders als bei den immer möglichen Winkeldrittel-Lösungsverfahren der "brutalen Gewalt" soll bei unseren "endlosen Grenzprozessen" schon mit wenigen konstruierten Wiederholzyklen solch genaue Ergebnisgrößen erzeugt werden, die alle Anforderungen der Praxis erfüllen. Dabei wird eine hohe Effizienz angestrebt.
Simultane, mehrfache Drittelwinkel im "Halbkreis"
Wir erkennen, zu einem Punkt auf dem Halbkreis gibt es zwei und bei kartesichen Achsen sogar drei verschiedene Winkeldrittel. Sie hängen ursächlich zusammen. Deshal gilt, Ist eines der drei Winkeldrittel bekannt, bedarf es für die beiden Anderen keiner aufwendigen Winkeldittelung mehr, wie das nachfolgend Bild mit der Sehne zeigt, die den inneren Kreis tangiert, der nur einen halb so großem Radius wie der äußere Kreis hat. Die beiden Sehnenendpunkte markieren jeweis zwei äussere Winkeldrittelpunkte. Der dritte Winkeldrittelpunkt ist durch eine von M ausgehende senkrecht auf der Sehne stehenden Radiusstrecke bestimmt.
Bei Wantzel und auch bei Anderen erfährt dieser geometrische konstruierbare Zusammenhang keine Betrachtung. So konnte auch nicht erkannt werden, daß es zu einem Punkt auf dem Halbkreis (Endpunkt der roten Radiusstrecke) drei verschiedene Drittelwinkel (schwarz, rot, blau) gibt, deren Verdreifachungsummen sich in diesem gemeinsamen Winkelpunkt exakt treffen. Unsere folgenden Bilder zeigen diese gesetzmäßigen dreifachen Winkelzusammenhänge für zwei verschieden große zu drittelnde Winkel.
Im linken Bild teilt die rote Radiusstrecke den Viertelkreis im 1.Quadranten in zwei Winkel (α+β)=90°. Weiterhin teilt sie den Halbkreis in je zwei Winkel α und γ für die gilt α+γ=180°. Die Winkeldrittelpunkte für α/3 und für γ/3 sind durch eine Sehne miteinander verbunden, welche den halbgrossen Innenkreis um M tangiert. Der Winkel β/3 wird im betrachteten Kohärenzsystem durch den Tangierungspunkt der Sehne festgelegt. Diese angesprochenen Zusammenhänge zeigen nochmals die nächstfolgenden Bilder.

Ist ein Winkeldrittelpunkt auf dem Halbkreis gegeben, so können über den Sehnen-Zusammenhang quasi auch die beiden anderen Winkeldrittelpunkte bzw. Winkel konstruiert werden. Infolge gegebener Symmetrie sind dann auch die Winkeldrittel in der anderen unteren Kreishälfte gegeben, was nachfolgendes Bild zeigt.
Gelehrter Erkenntnisstand zu den klassichen Aufgaben der Antike
Das heutigen Wissen der Mathematik / Geometrie zu den griechischen Konstruktionproblemen wird in der
"Leseprobe zum Kurs 01320 Algebra und ihre Anwendungen der Fakultät für Mathematik und Informatik der Fernuniversität Hagen (FernUni / Fakultät MI / Angewandte Mathematik / Studium und Lehre / Lehrveranstaltungen / Kurs 01320 Algebra und ihre An...)"
von den Hochschullehrerinnen Silke Hartlieb und Luise Unger wie folgt zusammengefaßt:
Im Kapitel 1
„Die klasssischen griechischen Konstruktionsprobleme“:
„Wir werden in dieser Kurseinheit zeigen, dass die klassischen griechischen Konstruktionsprobleme nicht lösbar sind. Mit anderen Worten, es gibt keine wie auch immer gestaltete Konstruktion mit Zirkel und Lineal, die einen Kreis quadriert, einen Würfel dem Volumen nach verdoppelt oder einen 60 -Winkel in drei gleiche Teile teilt. Solche Unmöglichkeitsbeweise sind für mathematische Laien nur schwer nachvollziehbar, und daher gibt es überraschend viele Leute, die einen Satzanfang der Form „Es ist nicht möglich,. . . “ als „Bis jetzt haben wir es noch nicht hingekriegt,. . . “ übersetzen. Es gibt also auch heute noch etliche Personen, die ihre vermeintlich geglückten Konstruktionen an mathematische Fachbereiche schicken, und dann sehr enttäuscht sind (oder sehr böse werden), wenn man ihnen mitteilt, dass man nicht gewillt sei, dies genauer anzusehen, da die Konstruktion sowieso falsch sein müsse."
Letztlich wird doch bei der Erwartung der Antike geblieben, "Alles ist Zahl", "Alles hat seine Zahl" und wenn nicht, wird dazu eine solche definiert. Diese Erwartung führt bei Lernenden zu Verständnisproblemen und Verwirrung.
Für das konstruierte Winkeldrittel wurde zunächst eine mit endlich vielen Schritten vollständig konstruiert zusammengesetzte Größenabbild-Darstellung erwartet. Dies Erwartung ist aber schon wegen des prizipiellen Quantisierungsfehlers immer nur unvollständig erfüllbar, das erwartete vollständig konstruierte Größenabbild vom Winkeldrittel also unmöglich erreichbar. Zur tiefergehdnen Erklärung noch ein anderes Beispiel. Mit der Cohaerentic-Sichtweise ist es etwas fragwürdig und nicht ganz zutreffend, wenn die analoge Größe Kreisverhältnis = gestreckter Kreisumfang / Kreisdurchmesser mit Kreiszahl benannt wird und damit eine grundlegende analoge Größe zu einer diskreten Zahl gemacht wird, die es aber so gar nicht gibt, denn das Kreisverhältnis bleibt trotzdem eine analoge Größe. Mit Kreiszahl ist hier wohl mehr ein gesetzmäßiger endloser Prozeß gemeint, der mit immer weiter fortschreitender Quantisierung zu aktuellen Zwischenergebnis-Zahldarstellungen für πZahl mit immer geringerem Quantisierungsfehler bzw. immer mehr wahren Nachkommastellen für πZahl führt.
Seit der Antike wird für die klassischen drei Aufgaben nach endlichen Lösungskonstruktionen gesucht. Dies ist wegen des Quantisierungsproblems eine in sich widersprüchliche Erwartung und Aufgabenstellung, weil es folgenden Sachverhalt unberückdichtigt läßt: Es gibt
kein fehlefreies, durch Schritte geprägtes quantisiertes Größenabbild. Wir wissen heute, alle Versuche mit endlich vielen Schritten eine reproduzierbare, vollständig abbildene Größenabbild-Darstellung zu erreichen, können nur falsch sein. Wird solches trotzdem als exakte Lösung für eine Aufgabe gefordert, dann geht diese Forderung etwas an dem heute erreichten Wissen vorbei. Im Internet-Lexikon Wikipedia
(https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels, 27.5.2024), wird daher unter "Dreiteilung des Winkels" das bislang gelehrte absolute "Unmöglich" etwas zurück genommen. Es ist dort geschrieben:
"Obwohl eine klassische Konstruktion nicht möglich ist, kann die Dreiteilung eines Winkels unter Zuhilfenahme von Hilfsmaterialien, wie eines markierten Lineals, als sogenannte Neusis-Konstruktion vollzogen werden. Einige dieser Techniken waren bereits in der Antike bekannt. In auffälligem Gegensatz zum Problem der Winkeldreiteilung steht die unter Verwendung der Winkelhalbierenden sehr leicht machbare Winkelhalbierung mit Zirkel und Lineal."
Aufösung der widerspüchlichen Einsichten von René Descartesund Pierrè Wantzel
"Der erste Beweis dieser Negativaussage stammt von Pierre Wantzel aus dem Jahr 1837. In ihm wird das Problem auf eine algebraische Gleichung dritten Grades reduziert und argumentiert, dass deren Lösungen keine konstruierbaren Zahlen sind, sie sich also nicht in endlich vielen Schritten mit Zirkel und Lineal aus der Länge 1 konstruieren lassen".
"Eine Parabel lässt sich auch als Trisektrix verwenden, das heißt mit ihr als zusätzlichem Hilfsmittel ist die exakte Dreiteilung beliebiger Winkel mit Zirkel und Lineal möglich. Man beachte, dass dies nicht im Widerspruch zur Unmöglichkeit der Winkeldreiteilung mit Zirkel und Lineal steht, da nach den klassischen Regeln für Konstruktionen mit Zirkel und Lineal die Verwendung von Parabeln nicht erlaubt ist."
Pierrè Wantzel (1818-1848) kannte offenbar das im Jahr 1637 von René Descartes (1596-1650) veröffentlichte Buch "La Geometria" nicht, in dem ein exaktes Winkeldritteln mit Gleichungen vom 2.Grad und schon gezeichneter quadratischer Parabel vorgestellt wird. Wantzel hätte bei Kenntnis dieses Buches wohl nicht behauptet, dass für ein konstruiertes exaktes Winkeldritteln ein Lösungszusammenhang vom 3. Grad unabdingbar erfoderlich sei, solcher aber mit endlichen und unendlichen Schritten nicht konstruierbar sei. Der Widerspruch aus dem descartes´schen Buch von 1637 und der wantzelsche Beweis-Einsicht" von 1837 ist bislang nicht aufgelöst?
Ein solches Auflösen wird versucht, indem u.a. bei Wikipedia das Nutzen einer Schablone als das Hinzunehmen eines unzulässigen weiteren Werkzeuges erklärt wird. Dadurch würden die mit Zirkel und Lineal konstruierbaren Grundlagenbeziehungen unzulässig erweitert.
Wir erkenen, Descartes löst die Aufgabe des konstruierten Winkeldrittelns nicht dadurch, daß er ein zusätzliches Werkzeug Schablone hinzunimmt, womit auch quadratische Parabeln und auch Kubikparabeln gezeichnet werden können, sondern dadurch, daß er als Kohärenzgrundlage nicht Gleichungssysteme vom 3.Grad nutzt, sondern solche vom 2. Grad.
Dann gibt es noch einen anderen Einwand. Mit Zirkel und Lineal seien nicht alle abhängigen Peabelpunkt konstruierbar, es hier Lücken gäbe. Dies ist aber heute widerlegt. Wie abhängige Parabelpunkte y=x^n ... n=2; 3; 4; 5 ... ausgehend von gegebenen unabhängigen x-Punkten mittels kurzer Kreis- und Gerade-Objekte-Sequenz konstruiert werden können, ist u.a. auch im Buch"Cohaerentic,ISBN 9783982026216, Seite 200 ff. beschrieben.
Das Nichterlauben des Konstruierens von Parabelpunkten ist mit heutigem Wissen somit unbegründet und damit ein willkürlicher Akt. Es findet sich auch nicht in den Regeln der Antike.
Der offensichtliche Widerspruch zwischen Descartes und Wantzel löst sich auf, indem der Gültigkeitsbereich des wantzelschen "Unmöglich-Beweises" auf seine Beweisgrundlage die Lösungsgleichungen vom 3. Grad beschränkt bleibt. Unsere eingangs gezeigte Konstruktionen zu den wantzelschen Lösungsgleichungen vom 3. Grad zeigen es anschaulich nachvollziehbar, den von Wantzel erkannten Zusammenhang gibt es nur von α nach 3α. Unsere eingangs gezeigten Konstruktionen zeigen anschaulich die Unmöglichkeit einer Konstruktion von 3α nach α und bestätigen damit die von Wantzels andersweitig auf zahlentheoretischer Grundlage erkannte "Unmöglichkeit" für Zusammenhanggleichungen vom 3.Grad.
Exaktes Winkeldritteln mit einer schon gezeichneten quadratischen Parabel
Aus dem Buch
"La Geometria "von 1637 des berühmten
René Descartes (1596-1650) geht hervor, das ein exaktes Winkeldritteln auf der Grundlage von Gleichung vom 2. Grad möglich ist.
Ein Teil der Fachwelt sieht die descartessche Lösung heute immer noch als nur Näherung. Deshalb abstrahiert das KI-Portal "frage.de"09.12 .2024 aus dem angelernten Wissen zum wantzelschen "Unmöglich- Beweis":
"Ja, das Descartes-Winkeldritteln kann nur genähert mit einer quadratischen Parabel gelöst werden. Laut Wantzel ist es nicht möglich, Winkel mit nur einem Zirkel und einem Lineal exakt zu dritteln, da dies eine Lösung einer Gleichung dritten Grades erfordert. Die Verwendung einer quadratischen Parabel ermöglicht lediglich eine Annäherung an die Lösung, jedoch keine exakte Lösung des Problems. [x]"
Descartes gelangte nach endlich vielen Schritten zu einer vollständig konstruierten Größendarstellung eines dreigeteilten Winkels zwischen den Punkten P und N, wie das Bild im Buch "La Geometrie", auf Seite 399 zeigt.

Eine vollständig konstruierte anschaulich nachvollziebare Lösungssequenz von Kreis und Gerade-Objekten ist hier allerdings nicht zu erkennen. Erschwerend ist, es gibt keine übereinstimmenden gemeinsamen Buchstaben-Symbole in der linken und rechten Teilkonstruktion. Beim obigen rechten Teilbild sind ein zu dreiteilender Winkel ∠PON und die gesuchten Drittelwinkel ∠POT, ∠TOQ und ∠QON zu erkennen. Leider findet sich keiner der Punkte vom rechten Teilbild im linken Teilbild wieder und umgekehrt, was das anschauliche Verständnis zum konstruierten Zusammenhang behindert. So ist aus dem linken Teilbild heraus kein Bezug zur Dreiteilung direkt zu erkennen. Die von Descartes etwas unglücklich gewählte Darstellung des konstruierten Lösungsprozesses hat offenbar dazu geführt, daß sein erdachter Lösungsprozeß lange in Vergessenheit geraten ist. Im Internet-Lexikon Wikipedia sind unter dem Suchwort "Dreiteilung des Winkels" viele Lösungsversuche gesammelt und ausführlich besprochen. Die Lösung von Descartes ist dabei nur kurz erwähnt. Das obige Bild von Descartes ist dort ganz weggelassen und bleibt unbetrachtet und unerklärt, so daß unter "Dreiteilung des Winkels" die besondere Bedeutung des exakten Lösungsprozesses mit Lösungsgleichungen vom 2.Grad nicht thematisiert wird.
Simultanes, dreifaches Winkeldritteln mit schon gezeichneter Parabel
Unsere folgenden Bilder gehen über die von Descartes dargelegten Zusammenhänge hinaus, indem simultan mit der Parabel p7 und einem Kreis k6 vier Schnittpunkt erzeugt werden, wovon drei zu drei verschiedenen Winkeldrittelpunkten im Halbkreis führen. Die Dreifachsummen der drei mit Parabel p7 erzeugten verschieden großen Winkeldrittel (blau, grün, rot) treffen sich im gemeinsamen Punkt P=S3(k2xg3), der die drei Winkel α=∠B,M,S(k2xg3) und β=∠S(Yxk2),M,S(k2xg3) ; γ=∠S(-Xxk2),M,S(k2xg3) im Halbkreis begrenzt (siehe folgendes rechtes Bild). Der Winkel α reicht von Schnittpunkt S3(k2xg3) bis zur positiven X- Achse Punkt B. Der Winkel β reicht von Schnittpunkt S3(k2xg3) bis zur positiven Y- Achse Punkt S2(Yxk2) und der dritte Winkel γ von S3(k2xg3) bis zur negativen X-Achse Punkt S(Xxk2).
Beschreibung der Konstruktion und Objekt-Bezeichnungen
Die mit Kreisen k1=0.5 und k2=1 sowie der Parabel y=2x^2 dargestellten Zusammenhänge realisieren ein simultanes dreifaches Winkeldritteln im Halbkreis. Die geometrischen Zusammenhänge dreier Winkeldrittelpunkte im Halbkreis werden im rechten Teilbild durch eine Sehne nachvollziehbar, welche den inneren Kreis k1 um M tangiert und der Tangierungspunkt den Punkt des inneren Winkeldrittels β/3 auf Kreis k2 festlegt. Die tangierende Sehne endet jeweils am äusseren Kreis k2 mit den rechten roten Winkeldrittelpunkt S8(k2xg8) für α/3 und und den blauen Winkeldrittelpunkt S9(k2xg9) für γ/3 am linken Ende.
Im linken Teilbild geben die Objektbezeichnungen die Konstruktionsfolge der Objekte an, wobei mit dem inneren Kreis k1 gegonnen ist. Kreis k1 weist nur die halbe Radiusgröße des größeren Kreises k2 auf. Die Gerade g3=MS3 definiert mit seinem Schnittpunkt S3(k2,g3) die drei zu drittelnden Winkel α; β und γ. Konstruiert werden dann g4 und g5, deren Schnittpunkt S5(g4xg5) der Kreismittelpunkt für den roten Kreis k6 ist. Kreis k6 schneidet eine gegebene quadratische Parabel p7 in deren Scheitelpunkt M, der Ursprungspunkt M(XxY) ist, sowie drei weiteren Parabelpunkten S7.1(k6xp7); S7.2(k6xp7 ) und S7.3(k6xp7). Durch diese Schittpunkte werden zur Y-Achse parallele Strecken g8=(S8,S7.1) ; g9=(S9,S7.2) und g10=(S7.3, S10) gezeichnet, um die Schnitppunkte S8(k2xg8), S9(k2xg9) und S10(k2xg10) zu erzeugen. Die Schnitppunkte S8(k2xg8) und S9(k2xg9) sind zugleich die Sehnen-Endpunkte, welche die äusseren Drittelpunkte S8 und S9 markieren.
Im rechten Teilbild ist mit den grünen vier Ausfüllkreisen zu erkennen, daß der Schnittpunkt S10(k2xg10) ein quasi inverser dritter Winkeldrittelpunkt S10.1(k2xg10) für β/3 ist. Die Schnittpunkte S8(k2xg8), S9(k2xg9) und S10.1(k2xg10) markieren drei verschiedene Drittelungswinkel α/3; β/3 und γ/3.
Das simultane Winkeldritteln ist mit Parabeln der Form y=(N (x^2) mit (N=(1; 2, 4; 8 ...))
bzw. (N=(1/2, 1/4;1/8 ...)) möglich.
Winkeldrittelprozeß mit nur wenigen klassich konstruierten Parabelpunkten
Mit folgendem Bild knüpfen wir an das eingangs schon erörterte Verfahren mit Parabel an, das allein mit Zirkel und Lineal für Kreis- und Gerade-Objekte auskommt. Im folgenden Bild wird die schon gezeichnete Parabelkurve p, hier als gestrichelte blaue Kurve p angedeutet, nicht benötigt.

Der im Ergebnisbereich benötigte Parabelverlauf wird hier stückweise als Krümmungskreis k4 konstruiert, der durch drei konstruierte exakte Parabelpunkte geht. Sein Schnittpunkt S(k3,k4) führt mit einer parallel zur Y-Achse verlaufenden Strecke zum relevanten Winkeldrittelpunkt S(k2xg5) auf dem Grundkreis k2. Der rote dünne Radiusstrahl markiert die zu drittelnden Winkel α; β; und γ. Reicht die erreichte Genuigkeit nicht aus, kann nun ausgehend vom akuellen Zwischen-Ergebnispunkt eine sich wiederholende Lösungssequenz gestartet werden usw. Theoretisch weicht dieser autokonvergente Grenzprozess mit seinem Ergebnis nach endlos vielen Wiederholsequenzen nicht mehr vom exakten Winkeldrittel ab. Da hier dem Ziel unbeschränkt zugestrebt wird, ordne ich es als exaktes Verfahren ein. Gleiche Wiederholsequenzen mit Kreis- und Gerade-Objekten machen es möglich, die Gesamtsequenz des Grenzprozesses mit einer endlichen Beschreibung vollständig darzulegen.
Die rote Gradzahl im Bild ist die verdreifachte gemessene Ergebniszahl in Grad. Auf diese Weise kann das Drittel-Ergebnis leichter mit der schwarzen Startzahl vom zu drittelnden Winkel verglichen werden.
Wie gezeigt, werden ausgehend vom Schnittpunkt S(p, k3) drei exkate Punkte F, E, G der stückweisen Parabel p klassich konstruiert. Dies gelingt mit einer endlichen Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten. Die klassiche Konstruktion von Punkten einer quadratischen Parabel haben wir an anderer Stelle schon mehrfach beschrieben. Sie kann aber auch aus obigem Konstruktionsbild eindeutig nachvollzogen werden. Der Parabel-Krümmungskreis k4 im Ergebnisgebiet wird durch die hier drei konstrierten Parabelpunkte F, E, und G gezeichnet. Gestartet wird die Konstruktion mit einem grob geschätzten Drittelwinkel, indem der mittlere Parabelpunkt E in der Nähre von Kreis k3 platziert wird. Die beiden anderen Parabelpunkte F und G werden quasi symmetrisch rechts und links neben dem Punkt E platziert. Sie sollen einmal im Kreis k3 und einmal ausserhalb von Kreis k3 liegen.
Beim nächsten Bild wird ein zweistufiges Vorgehen gezeigt. Der 1. Zyklus bzw. die 1. Stufe ist rechts rot und der 2. Zyklus bzw. 2. Stufe ist links blau gezeigt. Gestartet wird der zweite Zyklus mit dem Zwischen-Ergebniswinkel aus dem 1. Zyklus (rot). Im 2. Zyklus wird bereits eine Ergebnisgenauigkeit erreicht, die über 15 wahre Nachkommastellen hinaus geht. Um wie viele kann hier nicht mehr erkannt werden, da die Rechengenauigkeit des verwendeten Geogebra-Programms nur 15 Nachkommastellen leistet.
Winkeldritteln durch Grenzprozess mit Halbierungen
Nicolaus Fialkowski (1818-1902) war ein österreichischer Mathematiker, der in seinem Buch "Theilung des Winkels und des Kreises", Wien Verlag Gerolds Sohn 1860, S. 11; 12 einen exakten Grenzprozeß zum Winkeldreiteilen durch fortgesetzt konstruiertes Halbieren veröffentlichte. Dabei wird eine immer dichtere Punktefolge erzeugt, die gesetzmässig ihrem Grenzpunkt, dem exakten Winkeldrittelpunkt zustrebt.
Fialkowski nennt seine Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit "quasi in der amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt in Gedanken, sprich theoretisch, nach endlos vielen Schritten erreicht.
Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die häufig zitierte Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π, die vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647 veröffentlicht wurde.
Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024 unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung" zu lesen:
"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.
Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:
"Mann kann durch fortgetztes Halbiren der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".
Leider trägt Fialkowski selbst zu einem schnelles Vergessen seines erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses bei. Er schreibt hierzu:
"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."
Theoriefindung zum Halbierungs-Winkeldritteln
Bei der Theoriefindung zum Winkeldritteln nennt Fialkowski in seinem Buch auch den Nikomedes (ca 4.Jhd. v.u.Z.), der eine Konchiode für das Winkeldritteln ins Spiel bringt. Auf Seite 6 seines Buches schreibt Fialkowski dann:
„Wird nämlich der gegebene Winkel in 4 gleiche Theile getheilt, der 4te Theil wieder in 4, der 16te wieder in 4 u.s.w. gleiche Theile getheilt, so hat man: ... α (1/4+1/42+1/43+ 1/44 + ... ins ∞ ) = α /3“
Schliesslich leitet Fialkowski daraus die 1/3-Reihe " 1/3=1-1/2+1/4-1/8+1/16- ... u.s.w.;" her und schreibt:
" ... dies ist nun die Reihe die uns durch Halbierungen auf die Trisection des Winkels führt"
Verkürzte Halbierungs-WDT durch nachgeschaltetes konstruiertes Dritteln
Das Verfahren von Fialkowski, welches die 1/3-Reihe nutzt, kann um eine nachgeschaltetes klassisch konstruiertes Dritteln verkürzt und damit effizienter gemacht werden. Das folgende Bild zeigt einen hierfür genutzten Zusammenhang.

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.
Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan
Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir auch die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- und Gerade-objekte, die durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreiben kann. Die Gesamtheit der Teilrechengänge sind als endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird. Durch ein hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel zu einem klassisch konstruierten Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist, der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein.
Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritteaktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine Beschränkung, ist unbeschränkt. Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen schon nach 7 Halbierungen.

Beim nächsten Bild werden von innen nach außen geometrischen Drittelungen vorgenommen, die mit diagonal gezeichenten Strecken realisiert werden. Zuerst nach 3 Halbierungen, dann nach 4 und außen nach 5.
Beim folgenden Bild erleichtert die von Innen nach Außen gezeichnet Zick-Zack-Linie das Nachverfolgen der nacheinander konstruierte Halbierungen. Bei diesem konkreten Bild gibt es keine nachgeschaltetes geometrisches Dritteln. So wird hier erst nach 11 Halbierungen eine praktikable Winkeldrittel-Abweichung von wenigel als 1/1000 Grad erreicht.

Zusammefassend schreibt Fialkowski zu seinen Winkeldrittelungen durch Halbieren:
"... die Trisection eines Winkels, die direkt durch Kreis und gerade Linie nicht zu erreichen ist, doch ohne etwas anderes, als diese Hilfsmittel zu gebrauchen, so nahe, wie man will zu kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als die kleinste möglicher Weise angebbare Grösse wird, oder als verschwindend zu betrachten ist."
Neusis-Konstruktionen
Wie seit der Antike bekannt ist, gelingt das Winkeldritteln indirekt, quasi etwas auf Umwegen. Dazu werden die möglichen Konstruktionen des Verdreifachens zu Ziegestalt-Konstruktionen gemacht, deren Gestalt durch die Winkel α und 3α geprägt ist, was sich in besonderen erfüllten Gestaltkriterien zeigt, wie eine Größengleichheit bei einer Strecke oder durch eine simultane zweifache Parallelität. Die zu lösende Aufgabe besteht darin, die Lösungsgestalt-Konstruktion mit der Zielgestalt-Konstruktion in Deckung, in Übereinstimmung zubringen. Ist dies erreicht, ist auch das gesuchte Winkeldrittel erreicht. Die hierzu erforderliche Bewegung wird schon in der Antike als Neusis-Bewegung bezeichnet. Mit dieser wird ein noch von der Zielgestalt abweichendes Objekt in Richtung Gestaltübereinstimmung bewegt. Auf diese Weise wird dem Winkeldrittelpunkt unbeschränkt zugestrebt. Dazu gibt es später noch mehr Details.
Vom Prinzip her können auch unsere eingangs gezeigten Konstruktionen solche Zielgestalt-Konstruktionen sein. Ein Arbeiten mit ihnen ist aber nicht sehr effizient. Deshalb werden wir nach solchen mit besserer Kohäerenz-Nachvollziehbarkeit suchen und diese zum Einsatz bringen.
Zielgestalt-Konstruktionen mit analogen Neusisbewegungen
Die Zielgestalt-Konstruktion relisiert den Lösungsweg vom Winkel α/3 nach α. Die Neusis-Bewegung eines Objektes der Lösungsgestalt-Konstruktion bingt dies mit der Zeilgestalt-Konstrktion in Deckung, zur Gestalt-Übereinstimmung. Ist das erreicht, ist auch das exakte Winkeldrittel erreicht
Unser Fortschritt besteht hier in der Überführung der quasi analog vollzogenen Neusisbewegung in eine "schrittweise konstruierte" Grenzprozeß-Neusisbewegung, welche Schritt um Schritt ausgeführt wird. Hierbei wird mit endlos unbeschränkt fortsetzbaren Wiederholzyklen eine immer dichtere Punktefolge konstruiert, die ihrem Grenzpunkt, dem exakten Winkeldrittelpunkt, gesetzmässig zustrebt und in gedanklicher Abstraktion auch erreicht.
Eine grundlegende Zielgestalt ist eine Konstruktion, welche den einfachen Winkel und dessen vervielfachte Winkel aufweist. Wird eine Lösungsgestalt-Konstruktion mit der Zielgestalt-Konstruktion in Übereinstimmung gebracht, weist sie den einfachen Winkel und dessen vervielfachte Winkel auf, wie es nachfolgendes Bild zeigt.
Die Zlelgestalt-Konstruktion für einen vergrößerten Winkelbereich der 3-er Winkelhohärenz wird mit unserer Kreuzschleifen-Konstruktion mögliich. Die folgenden Bildern zeigen verschieden große zu drittelnden Winkel (grüne Radiusstrecke) in den vier Quadranten eines descartschen Koordinatensystems.

Diese vier Streckenzug - Zielgestalt-Konstruktionen kommen mit nur wenigen zusammenhängenden Kreis- und Gerade-Objekten aus. Je nach Betrachtungsrichtung vom Drittelwinkel (= rote Radiusstrecke) zum dreifachen Winkel (= grüne Radiusstrecke), oder umgekehrt, vom dreifachen Winkel (= grüne Radiusstrecke) zum Drittelwinkel (= rote Radiusstrecke) gibt es hier eine exakte Verdreifachung oder eine Drittelung. Allerdings begründet hier
nicht die allgemein bekannte Verdreifachung eines Winkels durch zwei gleichgroße aneinander gereihte Kreise den systematischen 3er-Winkelzusammenhang. Die Verdreifachung entsteht durch die Sequenz der zusammenhängenden Strecken-Objekte im Kreisinnern und den Achsgeraden. Mit Drehung der grünen Radiusstrecke gleitet der rote Kreuzschleifenbalken, der die Größe vom Grundkreis-Durchmesser hat, mit seinen beiden Endpunkten auf den X- und Y-Achsgeraden. Der Balkenmittelpunkte M zeichnet dann als Spurkurve den Grundkreis um Mittelpunkt U.
Einprägsame Streckenzug-Zielgestalt-Konstruktion
Bei den nun folgenden Bildern wird die Abstraktion weiter zu einer sehr einprägsamen "Streckenzug-Zielgestalt-Konstruktion" geführt. Sie umfasst wieder einen gegebenen Winkel und seinen verdreifachten Winkel. Der besagte systematische Zusammenhang ist nun auch auch über eine Umdrehung (einen Vollwinkel) hinaus nachvollziehbar. Für die "Streckenzug-Zielgestalt-Kosnstruktion" gilt:
Ein 3er-Winkelzusammenhang ist dann gegeben, wenn ein zusammenhängender
schwarzer Streckenzug im Kreisinnern aus zwei Paaren
paraller Strecken besteht.
Die folgenden zwei Bilder sind Beispiele für die als Lösungsgestalt angestrebten zwei Paare paraller Strecken im inneren des Kreises. Es sind die den Grundkreis innen berührender Streckenzüge A,M,B,C,D bzw.
A1,M1,B1,C1,D1. Die besagten zwei Sreckenzug verbinden den einfachen Winkel α und den dreifachen Winkel 3α bestmöglich. Die erste und dritte Strecke AM und BC sowie die zweite und vierte Strecke MB und CD sind zueinander parallel.
Um die angestrebte Übereinstimmung herbei zu führen, wird die rote Kreiszschleifen-Balkenstrecke CD solange um Punkt D gedreht bis die abhängige sich drehende Strecke MB parallel zur Strecke DC zu liegen kommt. Beim nächsten Bildbeispiel ist der zu drittelnde Winkel größer einer Umdrehung. Er liegt im 5. Quadranten. Der verbindende Streckenzug besteht hier aus den vier gestrichelten roten Strecken.
Beim folgenden Bild bewegt sich der Balkenmittelpunkt C von Strecke E,F auf einer Kreiskurve um Mittelpunkt M, wenn die Balkenstrecke mit ihren Endpunkten E und F an den orthogonalen Achsen X un Y entlang gleitet.
Anhand der zwei Paare paralleler roter Strecken im Kreis um M kann die hier natürlich vorhandene Dreierkohärenz für Winkel gut nach vollzogen werden.
Das bekannte analoge Neusisbewegen ist ein Zurechtschieben/-drehen bis zur vollständigen Deckung / Übereinstimmung mit der Zielgestalt. Es wird nur nur theoretisch im Gedankenspiel erreicht. Daraus erwächst der Wunsch zu einem klassich konstruiertem Prozeß des "Zurechtschiebens", zu einem schrittweis konstruierbarem Neusisbewegen. Wünschenswert ist für diesen veränderten Prozeß, daß er nur mit den Objekten Kreis und Gerade konstruiert wird. Damit kann dann die in der Antike gefoderte Beschränkung auf Zirkel und Linieal bzw. Kreis- und Gerade-Objekte eingehalten werden. Von der Antike bis heute sind in der Fachliterarur keine solchen Lösungen zu finden. Sie werden auch bis heute nicht angestrebt, denn sie werden nicht erwartet.
Winkeldritteln mit kombinierten Zielgestalten
Im folgenden linken Bild sind zwei Zielgestalt-Konstellationen für die 3-er Winkelkohärenz miteinder kombiniert. Links gibt es die Zielgestalt als "Streckenzug im Kreisinnern mit "schwarzer Strecke= AM, dann folgen drei rote Strecken. Nach rechts schliesst ein blauer Streckenzug an. Der gesamte nach rechts orientierte kombinierten "Streckenzug umfasst die "schwarze Radiusstrecke = AM dann Strecke rot, dann Strecke blau und Strecke blau".
Die rechte Konstruktion zeigt einen stark konvergierender Winkeldrittel-Grenzprozeß welcher mit der kombinierten Zielgestalt und einer schrittweisen Neusisbewegung arbeitet. Der kombinierte Streckenzug umfasst die "schwarze Radiusstrecke= AM , dann eine rote Strecke und zwei blaue Strecken . Wegen der starken Konvergenz kann die schrittweise konstruierte Neusisbewegung schon nach wenigen konstruierten Objekten mit Schnittpunkt S4(k3xg4) beendet werden. Die Ergebnisgenauigkeit ist dann mit über 15 wahre Nachkommastellen bereits ausreichend groß. Zum Zweck eines leichten direkten Vergleichens der Ergebnisgenauigkeit wird der konstruiert erzeugte Drittelwinkel ausgemessen und vor dem Vergleichen verdreifacht. Dieses Verdreifachen leisten die zwei roten Kreise mit ihren Mittelpunkten auf dem roten Kreis um Mittelpunkt M. Der vergrößerten Bereich um Punkt S4(k3xg4) wird mit nachfolgenden Bild gezeigt.

Beschreibung der Konstruktion:
Gegebene Objekte:
- die Achsen X und Y, sowie der Grundkreis k0 um M
- der gegebene zu drittelnde Winkel ∠AMQ mit den Strecken MA und MQ
Die konstruierte Sequenz umfasst folgende Objekte:
1. Strecke g1 parallel zur Y-Achse
2. Strahl g2, so in M gedreht, daß er g1 in M2 schneidet
3. Kreis k3 um M2 mit einem Radius = 2* MA
4. Strahl g4 parallel zur X-Achse Gerade durch Punkt Q, der den Kreis k3 im Schnittpunkt S4(k3×g4) schneidet.
5. blaue Strecke g5 = / M,S4(k3×g4) / schneidet Gerade g1 in Schnittpunkt S5(g1×g5)
6. Kreis k6 um S5(g1×g5) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt, S6(g5×k6) und S6.1(g4×k6).
7. Strahl g7= / M,S6.1(g4×k6) / der Gerade g1 in Schnittpunkt S7(g1×g7) schneidet.
8. Kreis k8 um S7(g1xg7) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt, S8(g7×k8) und S8.1(g4×k8).
9. Strahl g9 = / M,S8.1(g4×k8) / der Gerade g1 in Schnittpunkt S9(g1×g9) schneidet.
10. Kreis k10 um S9(g1×g9) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt, S10(g7×k10) und S10.1(g4×k8).
11. Strahl g11 = / M,S10.1(g4×k10) / der Gerade g1 in Schnittpunkt S11(g1×g11) schneidet.
12. Kreis k12 um S11(g1×g11) mit Radius=2*MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt, S12(g11×k12) und S12.1(g4×k12).
13. Kreis k13 durch die drei Punkte S8(g7×k8); S10(g7×k10) und S12(g11×k12), der auf Gerade g4 den Schnittpunkt S13(g4×k13 ) erzeugt, welcher das erreichte Zwischenergebnis für den Drittelwinkel markiert.
-14. Strahl g14 durch den Schnittpunkt S13(g4×k13) markiert den gesuchten Drittelwinkel ∠AMD.
Tiefer gehende Einsichten
Die folgenden zwei Bilder führen zu noch tiefergehende Einsichten zum Winkeldritteln. Im linken Bild liegt der zu drittelnde Winkel im 2. Quadranten und rechts im 1. Qudranten.
Winkeldrittelung mit konstruierter Neusisbewegung
Im folgenden Bild wird ein weiteres, weniger effizientes Ganzbalken-Verfahren gezeigt, bei dem der Grenzprozeß etwas anders realisiert wird. Die erste konstruierte Berechnungs-Teilsequenz startet mit den Strahl g2 durch den frei gewählten Startpunkt 2 und endet mit Schnittpunkt K=S(Xxk7). Die zweite konstruierte Berechnungs-Teilsequenz startet mit Strahl g8 durch Startpunkt K und endet mit dem Schnittpunkt T=S(Xxk14). Im nächsten Bild ist die Umgebung der Punkte K; L und T vergrößert gezeigt.
Nach dem ersten Teilsequenz-Zyklus wird mit Kreis k7 der Punkt K=S(Xxk7) auf der X-Achse erzeugt. Der Zwischenergebniswinkel ist dann mit 2 wahren Nachkommastellen erzeugt. Mit dem zweiten Teilsequenz-Zklus wird dann die Ergebnisgenauigkeit um 4 wahre Nachkommastellen erhöht usw.
Winkeldrittleln mit schrittweiser autokonvergenter Neusisbewegung
1. Winkeldritteln mit konstruierten Objekten im Inneren des Grundkreises
Beim nachfolgendem Bild eines Grenzprozeß-Winkeldrittelns verläßt die konstruierte Sequenz der kohärenten Strecken-Objekte das Innere des Kreises nicht. Der Grenzprozeß, der stringent dem Grenzpunkt als Ergebnis zustrebt, hat die Eigenschaft "autokonvergent" zu sein. Autokonvergent beschreibt hier, daß keine probierenden Schritte erforderlich sind. Das folgenden Bild mit den laufenden Nummern an den Objekten zeigt einen gut verfolgbaren fortschreitenden Verlauf des mit den zwei Paaren paralleler Strecken konstruierten Grenzprozesses. Die Strecken 3 ; 7 ; 11 usw. drehen sich immer weiter in die Richtung der X-Achse bis sie zu dieser parallel laufen. Nun markieret der rechte Schnittpunkt mit den Grundkeis den gesuchten Winkeldrittelpunkt. Ein verkürztes Beenden des Grenzprozesses wird erreicht, indem durch die letzten drei Mittelpunkte der Streckenfolge 3; 7; 11 usw. der Kreis K20 konstruiert wird, welcher die Y-Achse im Punkt S(YxK20) schneidet. Durch diesen Punkt ist dann die gesuchte zur Y-Achse parallele Strecke gezeichnet, welche rechts mit ihrem Schnittpunkt mit dem Grundkreis den gesuchten Winkeldrittelpunkt markiert. Die Ergebnis-Genauigkeit in Grad ist hier nach ca. 20 konstruierten Objekten 4 wahre Nachkommastellen.

2. Winkeldritteln mit konstruierten Objekten im Inneren des Grundkreises
Halbbalken.Verfahren
Es gibt mit der Kreuzschleifen-Zielgestalt-Konstellation (Ziel-Kohärenz-Modell) noch weitere mögliche Varianten für konstruierte Grenzprozesse, wie bereit weiter oben schon erörtert.
Um den Umfang der Berechnungs-Sequenzen (iterierende Zyklen) vergleichbar zu halten, sind die konstruierten Objekte im folgenden Bild zum Halbbalken-Verfahren fortlaufend nummeriert. Für den im i-ten Schritt erzeugten Kreis ist die Bezeichnung ki und für die im nächsten Schritt erzeugte Gerade gi+1.
Die erste Teil-Sequenz umfasst hier die Objekte Gerade und Kreis ( g2;k3), (g4;k5) ; (g6;k7), usw. Für die Radiusgrössen der Kreisbögen gilt: rk3=rk5=rk7= ... =2*rk1 . Die konstruierten Punkte D; G; K usw bilden eine gesetzmäßige Punkte-Folge zu einer gedachten "Kohärenzkurve". Diese strebt den Grundkreis k1 zu und schneidet ihn letztlich im Punkt PWinkeldrittel. Da sich Im Ergebnisbereich der Verlauf der Kohärenzkurve immer mehr einer Kreiskurve nähert, wird durch die letzten drei Folgepunkte eine Kreiskurve gezeichnet, welche den Grundkreis k1 schneidet. Im folgenden linken Bild wird der halbe Kreuzschleifen-Balken zischen Y-Ache und Grundkreis k1 eingepasst.
Die eingangs gezeigten Kreuzschleifen-Konstruktionen sind im linken Bild ein Halbbalken-Verfahren und im rechten Bild ein Ganzbalken-Verfahren.
3. Winkeldritteln mit konstruierten Objekten auch außerhalb des Grundkreises
Ganzbalken - Verfahren, rechts
Die folgenden zwei Bilder zeigen zwei unserer neuen Winkeldrittelungen in den Ausprägungen Halbbalken-Verfahren links und Ganzbalken-Verfahren rechts. Bei beiden Verfahren liegen die zu drittelnden Winkel im ersten Quadranten. Die schrittweise konstruierten zwei Neusisbewegungen streben mit einer autokonvergenten Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten (g2; k3 usw.) der jeweiligen Zielgestalt zu.
Im linken Bild wird der halbe Kreuzschleifenbalken zwischen Y-Achse und Kreislinie Schritt um Schritt eingepasst, wodurch als Ziel-Gestalt die zwei zusammenhängenden gleichschenkligen roten und grünen Dreiecke entstehen. Im rechten Bild wird der ganze Kreuzschleifenbalken zwisch Y- und X-Achs eingepasst, wodurch als Ziel-Gestalt wieder die zwei zusammenhängenden gleichschenkligen roten und grünen Dreiecke entstehen. Archimedes (287-212 v.u.Z.) löst das quasi analoge Neusis-Drehschieben der halben Kreuzschleifenbalken-Strecke mit einem Lineal mit Strichen im Abstand vom Grundkreisradius.
Bein rechten Ganzbalken-Verfahren wird der ganze Kreuzschleifenbalken eingepasst, was gegenüber dem Halbbalken-Verfahren effizienter ist. Eine bestimmte Genauifkeit wird schon mit deutlich weniger Schritten erzielt. Zur Abgrenzung von einem quasi analogen Prozess sprechen wir nun von einer "schrittweise konstruierten Neusisbewegung, welche Schritt um Schritt mit jedem Wiederholungszyklus aus Strecke- und Kreis-Objekten dem Grenzpunkt = Winkeldrittelpunkt auf der Kreislinie unbeschränkt zustrebt.
Die Abläufe unserer beiden hier gzeigten Winkeldrittel-Grenzprozesse konvergieren also unterschiedlich schnell zum exakten Winkeldrittelpunkt. Rechts wird bereits nach 5 "Gerade-Kreis-Teilsequenzen eine Übereinstimming des verdreifachten Ergebniswertes (rote Winkelzahl) mit dem Startwinkelwert (schwarze Zahl) von 10 wahren Nachkommastellen erreicht. Hingegen werden mit dem weniger stark konvergierenden linken Grenzprozess erst nach 7 "Gerade-Kreis-Sequenzen 3 wahre Nachkommastellen erzielt. Unsere beiden Grenzpozess-Winkeldreilungen arbeiten als autokonvergente Grenzprozesse, die allein mit den Urkurven Kreis und Gerade von beliebig großen Startwerten zum exakten Winkeldrittel führen. Hierbei sind die in der Antike gefoderte Beschränkung der Werkzeuge auf Zirkel und strichloses Lineal eingehalten.
Wir behaupten, die Lösung der Aufgabe, eine beliebige Winkelgröße zu dritteln, ändert sich vom mathematisch bewiesenem „unmöglich“ in „möglich“, sobald das Wissen zur Quantisierung (heute wird hier meist von Digitalisierung gesprochen) einbezogen wird. So wissen wir auch, für beliebig große zu drittelnden Winkel gibt es keine vollständige quantisierte klassich konstruierte Größendarstellung ohne Restfehler. Diese Tatsache trifft damit auch auf die vom Startwinkel abgeleiteten 1/3-Winkel zu.
Wir wissen auch, dass ein exakter Grenzprozess zum Winkeldritteln den gedachten endlosen Umfang der Operationen nicht vollständig abarbeiten kann. Bleibt die Frage, führen unsere konstruierten Grenzprozesse tatsächlich, wenn sie endlos fortgeführt werden könnten, zum erwarteten vollständigen Größenabbild des Winkeldrittels? Nach den Schlüssen, welche aus dem wantzelschen Beweis gezogen werden, gibt es keine zutreffenden Zusammenhänge, die allein mit endlich vielen Kreis- und Gerade-Objekten auskommen. Daher stempelt die "amtliche Mathematik" Winkeldrittelversuch, die sich nicht an die antike "Endlich-Forderung" halten, ohne jede weite Überprüfung als falsch ab. Heute wird dazu gelehrt, für die Überwindung des Unmöglich-Problems brauche es zusätzliche Hilfsmittel, die über Kreis- und Gerade-Kurve hinaus gehen. So kann bei Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels dazu nachgelesen werden:
"Obwohl eine klassische Konstruktion nicht möglich ist, kann die Dreiteilung eines Winkels unter Zuhilfenahme von Hilfsmaterialien und Werkzeugen, wie eines markierten Lineals, als sogenannte Neusis-Konstruktion vollzogen werden"
Diese Sichtweise schafft Verwirrung, denn auch die analoge Neusisbewegung schafft die endlos genaue Verschiebung mit einem quasi letzten endlos kleinen Schritt nicht real, sondern nur in Gedanken. Sie werden heute als exakte Lösungen zum Winkedrittel eingeordenet. Aus unserer Sicht sind daher unsere Grenzprozesse, ein exaktes Winkeldrittel, welches wie die Neusis-Konstruktionen das exakte Ergebnis nur mit gedanklich endlos vielen Schritten erreicht.
Tatsache ist, zwei Winkelhalbe gibt es nach einer Verzweifachung, sowie auch nach einer Zwei-Teilung. Die Winkelverdreifachung gibt es nach endlich vielen Schritten. Das gesuchte Winkeldrittel gibt erst am gedanklichen Ende eine endlosen Drittelprozesses.
Winkeldritteln nach Archimedes (287-212 v.u.Z.)
Zur Abgrenzung zu den eingangs beschriebenen schrittweis konstruierten Neusisbewegungen sprechen wir bei der Archimedes-Konstruktion, mit mechanisch analogem Neusisbewegen, wohl vom bekanntes Winkeldritteln in der Geometrie. Er ist aber nicht der älteste Versuch. Mit dem folgenden Bild wird die Aufgabe der analogen Neusisbewegung vom Prinzip her verständlich.

Archimedes (287-212 v.u.Z.) erkannte, das Winkeldritteln ist exakt gelöst, wenn die konstruierte Lösungsgestalt der Zielgestalt-Konstellationen bis hin zur Deckung zustrebt. Dann haben die zwei aufeinander folgenden Dreiecke gleiche Schenkelgrößen. so wie sie das kleine Bild, links oben für die Zielgestalt-Konstruktion zeigt. Dei Lösungsgestalt-Konstruktion erfüllt bei Deckung dann auch den exakten 3-er Winkelzusammenhang. Mit der Lösungsgestalt-Konstruktion wird der Zielgestalt-Kosruktion durchh die Neusisbewegung näher gekommen, die bei -Archimedes durch eine entsprechen Linealbewegung realisiert wird. Archimedes fügte dem Lineal zwei Striche bzw. die Punkte S(Xx2G) und S(2Gx3.1K) mit dem Abstand der Radiusgröße = /M,S(XxK)/ hinzu. Wird das auf der X-Achse und dem Punkt S(6KxK) aufliegende Lineal nach rechts verschoben, erfährt es eine Drehung im zu drittelnden Winkelpunkt S(6KxK). Der gesuchte exakte Drittelwinkel ist erreicht, wenn der Punkt S(2Gx2.1K) auf dem Kreis K zu liegen kommt. Real kann dies aber nie exakt erreicht werden, sondern nur gedanklich. Für die angestrebte Gestalt-Übereinstimmung müssen die aufeinander folgenden zwei Dreiecke jeweils Schenkel-Seiten mit gleicher Größe erreichen. Die Betrachtungsrichtung für die Dreieckfolge bestimmt, ob ein Vervielefachen zum Großen hin oder ein Vervielfachen zum Kleinen hin betrachtet wird. Auch für das Winkedritteln mit einer Zielgestalt-Konstruktion nach Archimedes ist unsere schrittweis konstruierte Neusisbewegung möglich.
Ausgangspunkt für das Verstehen des Winkeldrittelzusammenhangs ist wieder die konstruierte Zielgestalt aus zwei gleichgroßen gleichschenkligen Dreiecken, rot und grün, wie es das Bild zeigt. Dabei wird vom gegebenen, von A ausgehenden Radiusstrahl des zu dtrittelnden Winkels ausgegangen. Aus Symmetriegründen kann der Neusis-Schiebeprozeß primär mit Punkt T auf der X-Aches und symmetrisch nachfolgend mit Punkt Z erfolgen oder auch umgekehrt.
Wie der manuell schwierige Schiebeprozeß als Sequenz klassich konstruierter Kreis- und Gerade-Objekte im Einzelnen ausgeführt wird, haben wir bereits weiter oben schon beschrieben.