Kreisverhältnis π und Kreiszahl πnum
Der Umfang eines jeden Kreises ist um ein bestimmtes Vielfaches grösser als sein Durchmesser. Dieses Vielfache ist als mathematische Konstante ein fundamentaler Proportionalitätsfaktor, das Kreisverhältnis π=Kreisumfang/Kreisdurchmesser, welches für alle Kreisgrössen die gleiche Grösse hat. Die digitalisierte (numerische) Darstellung des Kreisverhältnisses π ist die Näherung Kreiszahl, die immer nur mit endlich vielen wahren Nachkommazahlen dargestellt werden kann. Rückwärts kann aus einer solchen Kreiszahl mit klassischem Konstruieren eine Strecke als Darstellungsgrösse für das Kreisverhältnis erzeugt werden, die aber vom Prinzip her immer nur unvollständig in ihrer Grössendarstellung ist.
Was ist π mehr, ein geometrisches Verhältnis oder eine Zahl?
Die multifache Länge des Kreisumfangs gegenüber dem Durchmesser bzw. Radius kann nicht ohne weiteres vom Bild des Kreises abgelesen werden. Hierfür bedarf es erfundener Schritte des Konstruierens mit den Ur-Kurven Kreis und Gerade. Mit nachvollziehbarer Raumerfahrung wird hier zuerst auf das geometrische Kreisverhältnis π geschaut.
Die Rechengrössen in einem Kohärenzsystem sind immer Verhältnisse. Dargestellt werden sie auf eine Einheitsgrösse von gleicher Art bezogen. Fundamentale Kohärenzsysteme sind die Urkurven Kreis und Gerade mit geometrischen Verhältnissen als Rechengrössen. Das Digitalisieren (Ausmessen) dieser geometrischen Verhältnisse führt zu Zahlen als Rechengrössen, welche die ursprünglichen geometrischen Verhältnisse immer nur unvollständig als Dezimalzahldarstellung abbilden. Jede Zahl, beispielesweise die 5, ist ein Verhältnis 5/1. Für jedes beliebig gegebene Verhältnis a/b gibt es immer nur eine unvollständig abbildende Darstellung als Dezimalzahl. Bei der Digitalisierung bleibt immer ein nicht dargestellter (nicht digitalisierter) Rest übrig.
Beispiele für verschiedene π-Verhältnisse
Geometrische π-Definitionen
Die Definitionen für das Kreisverhältnis π geht aus Erfahrungen zum Kohärenzsystem Kreis hervor.
π = Kreisumfang / Durchmesser
= Halbkreisumfang / Radius
= Kreisfläche / (Quadrat über den Radius)
= 4*Kreisfläche / (Quadratfläche über dem Durchmesser)
= Kugeloberfläche / (Quadratfläche über dem Durchmesser)
= 6*Kugelvolumen / (Würfelvolumen mit Kantenlänge=Durchmesser)
Konstruiertes Kreisverhältnis πgeo(n)
Das konstruierte Verhältnis πgeo(n) ist das Ergebnsi eines klassisch konstruierten Grenzprozesses. Er bricht nach n Schritten ab und liefert als Zwischenergenis den gerade gestreckten Kreisumfang als Strecken-Verhältnis. Diese kann nun zum Kreisradius, die Einheit (Grundmass) ist, ins verhältnis gesetzt werden.
Ideelle Kreiszahl πnum(...)
Die symbolische Darstellung der ideellen Kreiszahl πnum(...) = 3,14159... weist mit den drei Punkten auf endlos viele wahre Nachkommaziffern hin, die man sich quasi als alle vorhanden vorstellt. Per Vereinbarung bildet nun die idelle, nicht endende Kreiszahl πnum(...) die Grösse des Kreisverhältnisses π vollständig ohne Rest ab. Trotzdem sind das Kreisverhältnis π und die ideelle Kreiszahl πnum(...) nicht ganz der gleiche Sachverhalt.
Die Fortschritte in der Rechentechnik machen hier immer wieder neue Rekorde für die Anzahl der berechneten wahren Nachkommaziffern möglich.
Berechnete Kreiszahl πnum(n)
Die im deutschen Sprachraum praktizierte Gleichsetzung von geometrischem Kreisverhältnis π = Kreisumfang/Durchmesser mit einer ideellen Kreiszahl πnum(...) ist nicht ganz korrekt und sorgt für Verwirrung. Auch jede aus einer konkrete Schritteanzahl n hervor gehende Kreiszahl-Darstellung πnum(n) ist nicht identisch mit dem Kreisverhältnis π. Die Symbole π, πgeo und πnum symbolisieren etwas verschiedene Sachverhalte und ihr Gleichsetzen führt daher zu Verwirrung, denn:
Jede Zahl ist ein Verhältnis, aber für kein beliebig gegebenes Verhältnis gibt es eine exakt abbildende Darstellung als Dezimalzahl (Kommazahl)
Dieser Sachverhalt gilt auch noch nach endlos vielen Rechenschritten, denn ein elementar konstruiertes geometrisches Kreisverhältnis πgeo(n)≈Kreisumfang/Durchmesser bleibt auch nach endlos vielen Schritten ein Verhältnis, für das es keine vollständige Darstellung als Kommazahl gibt.